Unlust bei Umfang

  • Ganz ehrlich? Keins! Ich liebe das Auspacken, das Sortieren, das Optimieren des Spielmaterials. Je mehr, je besser ... das Beschäftigen vor dem eigentlichen Spielen ist für mich fast so schön, wie das Spielen selbst ... und gehört bei mir fest zur Vorfreude dazu. Kickstartern zieht bei mir gerade deshalb besonders ... es ist irgendwie wie früher als Kind, als man voller Vorfreude wochen- / monatelang auf Weihnachten und die Bescherung gewartet hat - Unbezahlbar.


    Witzigerweise ist es bei mir ähnlich ... und zugleich kommen dann diese RIESEN Brecher doch nicht auf den Tisch, weil mir das auch auf den Sack geht. Ich hätte schon ordentlich Bock, die Teile zu zocken ... aber da bei uns Spielabende eher spontan entstehen, entscheiden wir uns dann meist doch für altbekanntes, was schnell aufgebaut ist. Schade eigentlich.

  • Meinen ersten und einzigen CMON Kickstarter ... Arcadia Quest Inferno....

    kam an... gesehen... erschrocken... für dreifachen Preis nach Polen zum nem glücklichen Spieler geschickt... damals :)

  • Für gewöhnlich gehöre ich auch eher zu denen, die sich schon am Material berauschen können und Vorfreude angesichts der Menge an Spiel, die da auf einen zukommt, empfinden.


    Ich hatte aber die Situation bei der Leader Box von Anachrony mal, dass ich wirklich arbeiten musste, um die sehr zahlreichen, häufig kleinen Marker zuzuordnen. Dort war es dann auch so, dass mit dem Chronobot ein Solo-Modus mit eigenen Karten existierte, darüber hinaus weitere Module mit eigenem Material, schließlich noch Pappduplikate für im Rahmen der Kampagne aufgewertete Ressourcen, glaube ich...das von Sankt Peter angesprochene Problem, dass keine zentrale Orientierung existierte, lag dort auch vor: Man musste schon beim ersten Sortieren sehr zwischen den Anleitungen und dort zwischen verschiedenen Abschnitten springen, um alles zuzuordnen.


    Es ging am Ende "gut aus", ich hatte also den Eindruck, alles halbwegs sinnvoll sortiert zu haben. Dennoch habe ich das Spiel dann verkauft, weil es gerade zu einer Zeit im Regal rumstand, wo ich wenig Zeit für Spiele hatte - und dann beim Aufbauen wieder die Orientierungsleistung zu bringen, hat abgeschreckt, klar.


    Was ich mir in dem Zusammenhang wünsche: Legt mir doch bitte einen A4-Zettel in das Spiel rein, auf dem eine empfohlene Sortier- und Einpacklösung skizziert ist. Im Rahmen der Spieletests wird der Verlag/Autor doch eine halbwegs sinnvolle Idee für eine zweckmäßige Verstaulösung erlangt haben können. Selbst, wenn ich mich einlese und schaue, was sinnvoll erscheint, komme ich doch nie an diese Expertise heran, das wäre echt wertvoll und scheint kein Riesenaufwand zu sein.

  • Im Rahmen der Spieletests wird der Verlag/Autor doch eine halbwegs sinnvolle Idee für eine zweckmäßige Verstaulösung erlangt haben können.

    nicht zwangsweise

    Ich spreche nicht von raffinierten Inserts, sondern davon, welche Plättchen mit welchen anderen Plättchen in einem Beutelchen verstaut werden können oder ob man für jeden Spieler ein Beutelchen mit seinem Startmaterial macht. Ich bin nicht sicher, ob Dein Beitrag zynisch gemeint war, aber ich habe keinen Zweifel, dass die Beteiligten, wenn das Spiel druckreif ist, eine Vorstellung davon haben, wie man das beispielsweise lösen kann.

  • Es geht mir nicht ums Auspöppeln und Sortieren - sondern ums Spielen.

    Auch wenn ich speziell diesen Aspekt beleuchte, fällt das Fazit positiv aus. Viel Content erzeugt bei mir auch kurz bzw. während des Spielens eher nur das Gefühl des Entdeckens: Was da alles noch kommt und ab wann man im Spielverlauf den Extra-Content wohl nutzt. Abschreckend empfinde ich dies jedenfalls nicht, schließlich ist man ja vorbereitet und weiß ja eigentlich bereits während des Kickstarters worauf man sich da eingelassen hat. Zudem nimmt man ja in den ersten Partien meist nicht den gesamten Zusatzinhalt inkl. aller Module / Erweiterungen.

  • Das Argument mit den Regeln kann man auf jedes Spiel mit Erweiterung anwenden!

    Stimmt, deswegen kaufe ich fast gar keine Erweiterungen mehr. Mich bei vielen, verschiedenen Spielen die wir haben, dann noch durch mehrere Anleitungen oder Sonderregeln zu kämpfen, ist mir zu anstrengend geworden. Dazu kommt das viele Erweiterungen meiner Meinung nach, ein Spiel nicht besser sondern nur komplizierter machen bzw, das was mir am Spiel gefällt verwässern.


    Die letzten Monate habe ich daher einige ver- und gar keine mehr gekauft. Mit dem angenehmen Effekt das danach Spiele wie Arkham Horror 2nd. Edition auch mal wieder auf den Tisch kamen. Hier war es neben den Sonderregeln, die Materialflut beim Auf und Abbau die uns vom Spielen abgehalten hat.


    Kickstarter hab bis dato nur 2 mitgemacht. Die schiere Menge an Gedöns bei vielen Spielen lässt mich oft staunen und ist allein ein Grund für mich nicht dabei zu sein. Da weiß ich schon, das so ein Spiel nur sehr selten gespielt werden könnte.

  • Die Anachrony Leaderbox ist auch mein Nemesis - das Spiel fand ich damals gut (aber eben nur gut [aber mit klasse Thema] im Gegensatz zu Trickerion was schon richtig geil ist trotz einem Thema das ich abschreckend finde), dennoch stand es irgendwo nach 5-8 Partien dann im Schrank und ich hatte seither keinen Bock mehr es auszupacken, weil ich es nochmal einpacken muss. Daher ist auch außer dem Grundspiel selbst noch nichts bei uns auf dem Tisch gewesen. Die ganzen Module sind unangetastet. Spielspass und Auf- bzw. Abbauaufwand stehen da in keinerlei sinnvollem Verhältnis.

    Ich wollte es auch zwischenzeitlich schon verkaufen, meine Partnerin legte aber Veto ein. Daher haben wir jetzt die Erweiterung auf KS mitgenommen in der Hoffnung dass das mitgelieferte Insert diesen Mangel beheben kann und falls nicht wird es sich sicher gut verkaufen...

    Ausstehende Spiele KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 11
    Ausstehende Erweiterungen KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 4
    Spiele Gebackt/gekauft 2022: 3
    Erweiterungen gebackt/gekauft 2022: 2
  • #Trickerion und #Anachrony profitieren enorm von einem gescheiten Inlay. Trickerion haben wir in knapp über 5 Minuten aufgebaut und spielbereit. Bei Anachrony könnten es vielleicht 10 sein. Bei #Nemesis brauche ich dafür locker 30 Minuten.

  • Mir / uns geht es bei Shadows of Brimstone mittlerweile ein bisschen so.


    Wir spielen es weiterhin gerne, aber das Auspacken und diese Menge an Erweiterungen (von Forbidden Fortress und dem neuen "Adventures" ganz zu schweigen) will schon gut überlegt sein in Sachen Auspacken / Sortieren / Spielbarkeit / ...


    Und dabei haben wir noch nicht mal alles sondern "nur" die beiden Grundspiele / und 5 Deluxe Erweiterungen. Aber das ist schon ein echtes Monster geworden das ganze Material.


    Prinzipiell habe ich nichts gegen viel Material, aber mir ist es lieber (wie bei Gloomhaven) wenn alles in einer Box ist, dass man nicht 5 Boxen im Wohnzimmer herumstehen hat und aufmachen muss, während man spielt.


    Gutes Thema :thumbsup:

    Hier bohren für neuen Monitor:

    (X)

  • Wer ein Spiel beim Erstaufbau schneller aufbaut als später, steckt auch USB-Sticks immer richtig rum ein.

    ziemlich OT: Meine Ma hat erst kürzlich Board oder Netzteil gekillt)genaue Diagnose steht noch aus), dadurch dass sie den micro-USB Stecker in die USB-Buchse am Rechner steckte :rolleyes:

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Bei mir ist das einer der, wenn nicht sogar DER Grund, bei Erweiterungen Zurückhaltung zu wahren.

    Ich habe keine Hemmnisse vor einer Materialmasse, dafür gibt es Sortierboxen, ausserdem noch helfende Hände. Ebenso kann man während des Aufbaus auch schon mal mit der Erklärung beginnen, alles recht.


    Ich habe nur wenig Interesse an einem Spiel vor dem Spiel, wenn man sich aus (zu vielen) Modulen, Alternativen, Extras, Erweiterungen und Elementen erstmal ein Szenario zusammensuchen oder bauen muss.

    Klar, lässt sich alles mit einem Würfel randomisieren, aber es darf den Tipping Point von Aufbau zu Arbeit nicht überschreiten.

    5 Beispiele die ich mag :Scythe Luftschiffe ( 2 Karten extra, Erklärung +3 Min )

    Marco Polo Venedig mit 5.Spieler ( dazulegen, fertig, +10 min Erklärung des Extra Boards )

    Terraforming Mars Kolonien ( Selektion ziehen, dazu legen, +5 Min Erklärung )

    Viticulture mit Tuscany ( fixe Vorauswahl : 2 Special Worker-Types für alle rausziehen, Kühe und Extra-Bauten sind immer dabei, Mamas & Papas als nettes Prequel für asymmetrische Startbedingungen. +10 min Erklärung maximal )

    GWT - Rails to the North ( dran legen, +10 Min Erklärung )


    2 Beispiele die ich nicht mag :

    Terraforming Mars Hellas / Elysium ( stellen mich vor die Wahl eines ausschließlichen entweder/oder beim Spiel, keine Chance des auch )

    Dominion ( aus welcher der Erweiterung ziehen wir denn nun wie viele Karten... raussuchen und nachher wieder zusammensuchen und zurücksortieren..., da kommt sogar ein Würfel zum Randomisieren an seine Grenzen )

    Die ewig lange Carcassonne Kaskade


    Bei Dominion würde ich mittelfristig dazu neigen mir aus den zig Erweiterungen nur noch die Karten rauszupicken, die gefühlt gut passen und in eine good-bank-Box packen und der Rest würde in einer bad-bank-Box verschimmeln.

    Obwohl wir im Verein 2 der 4 Erweiterungen schon vertickert haben, hat es das Spiel seither nur noch 1x in Mischung aus Base + Sea + Intrige auf den Tisch geschafft...

    Besucht uns auf unserer Seite unter "www.mister-x.de"

  • Hallo,

    , dass man aus zig Kisten stundenlang aufbauen und anschliessend viele Sonderregeln aus diversen Regelheften zusammensuchen muss.

    ich schaffe mir so etwas gar nicht erst an. Aber im #Thalhäusl habe ich eine gute Hand voll Teilnehmer, die das hier ausleben. Sie wissen selbst, dass sie diese Titel daheim nicht auf den Tisch bringen und heben sich das für die Freizeit auf. Die Woche wird mit Titeln durchgeplant und selbst 17 Tage scheinen nicht auszureichen. 8-))


    Liebe Grüße

    Nils aus dem Thalhäusl

  • Früher war das bei mir kein Thema, wenn ich aber darüber nachdenke, wie viel Zeug ich noch für KDM kriege, spüre ich eine leichte unangenehme Anspannung ?(


    Es ist dabei weniger Unlust das Thema sondern zum Einen der große Platzmangel, zum Anderen die Sorge, einfach nicht dazu zu kommen, das alles auszuprobieren. Mit kleiner Tochter ist das echt schwierig, meine Zeit für komplexere Solotitel ist doch sehr gering und ein extra Hobbyzimmer haben wir leider nicht. Einfach zu wissen, dass dann noch so viel da im Schrank, liegt (wenn ich denn die Hürde nehme, alles zusammenzubauen, zu sleeven, ein neues Insert zu basteln etc. - ach ja, anmalen lasse ich die Dinger ja auch noch...) erzeugt Stress und Schuldgefühle (meinem Konto gegenüber...). Das wiederum könnte mir die Freude am Spiel dann doch auch etwas trüben.


    Ich denke, dass das aber auch eine tolle Ressource sein kann, zu wissen, dass man da vermutlich genug Spiel zu erkunden im Schrank hat, bis man alt ist :)


    Nachtrag: Und ja, die Tatsache sich alles aus Regeln zusammensuchen zu müssen und viel aufbauen zu müssen (bei KDM ist das wirklich auch ein bisschen logistische Herausforderung. Die Box ist riesig und irre schwer, die Miniaturenkoffer müssen vom Kleiderschrank geholt und irgendwo im Wohnzimmer gestapelt werden, der ganze Tisch muss frei sein etc.) macht es definitiv nicht besser mit der Spielhürde.

    "In the heart of the city dwells a delicate gamer who appreciates good gaming over all things. Sadly, the precious time and money he protects are desired by too many." (Flower Knight, Kingdom Death; frei nach Eigenbedarf abgewandelt)


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