[2018] Imaginarium

  • in Herne #Imaginarium (von Bruno Cathala und Florian Sirieix bei Bombyx/Asmodee) zu zweit durchgespielt. Ein hübsch gestaltetes Spiel (so zwischen Traumwelt und Steampunk), das mit seinen Schauwerten und sehr solidem Material punktet. Es geht (mal wieder) darum, schneller als andere 20 Siegpunkte anzuhäufen. U.a. kann man sich diese für die Spielwährung Kohlium an einer von sechs Aktionsmöglichkeiten kaufen, schneller und mehr erlangt man durch Erfüllen offener Aufträge ("Projekte"), die den Nachweis bestimmter Errungenschaften fordern, abgeben muss man hier i.d.R. nichts. Oder man trennt sich von zuvor aktivierten Spielkarten (=reparierte Maschinen), die man nicht benötigt und zu SP machen kann. Doch ich greife hier vor...


    Zwei reparierte (=aktive) Maschinen haben wir zu Beginn. Diese können besagtes Kohlium oder eine von drei Ressourcen (Holz, Kupfer, Kristall) einbringen oder dienen der schnelleren Transformation dazwischen oder haben einmalige Angriffs- bzw. dauerhafte Verteidigungsmöglichkeiten. Seltene Spezialmaschinen erlauben Generierung von Siegpunkten.


    Mit unserer einen großen Spielfigur machen wir eine Worker-Placement-Runde auf einem linearen Track, der auf den vorderen Plätzen den Kauf von (auf dem Track billiger werdenden) Maschinen erlaubt und am Ende die Aufnahme von (bis zu 3) Kohlium-Einheiten. Im Spiel zu zweit kommt für jeden Spieler eine Sabotage-Option, das Blockieren eines Feldes hinzu. Wer teuer kauft, kommt früh dran und darf nächste Runde auch früh aussuchen.


    Ein Spieler am Zug erhält die Boni seiner aktiven Maschinen und nimmt sich entsprechend seines Feldes Kohlium bzw. bezahlt mit diesem für die gewählte Maschine - diese sind zunächst immer defekt (alles Schrott!) und werden beiseite gelegt. Auf einem Aktionsrondell spielt er dann zwei räumlich benachbarte Aktionen - aber nie dieselben zwei der Vorrunde. Diese ermöglichen:

    1. Reparatur erworbener Maschinen: das kostet Ressourcen und setzt voraus, dass einer der vier Plätze in der eigenen Werkstatt frei ist.

    2. 3x Handel, Umtausch von Ressourcen zu Kohlium oder umgekehrt bzw. Kauf von Siegpunkten.

    3. Abbau einer Maschine: war sie defekt, gibt es wenige Ressourcen, war sie aktiv, sehr viel mehr Ressourcen oder Siegpunkte.

    4. Umorganisation in der Werkstatt: gleichartige Produktionsmaschinen ergeben an einem Platz kombiniert viel mehr Ertrag, andere Kombinationen erspar ich mir, im wesentlichen will man auf den vier Slots Platz für Neues schaffen

    5. Assistent einstellen: drei davon liegen offen aus, die Jungs haben einen Preis und bringen einmalig oder dauerhaft große spielerische Vorteile, z.B. Wahlfreiheit bei den Aktionen usw. Mehr wie drei kann man aber nicht anheuern, auch Umtauschen geht nicht

    6. Erhalt von 3 Einheiten Kohlium


    Abschließend prüft man, ob die Voraussetzungen eines oder mehrere Projekte erfüllt sind und erhält dafür bis zu 5 SP. Ist man hier nicht der erste, gibt es einen SP weniger.


    Die neue Runde wird durch Auffüllen der ausliegenden Maschinen und Assistenten vorbereitet.


    Fazit: das Spiel hinterlässt mich mit gemischten Gefühlen zurück. Nun, wir haben zu zweit gespielt, da läuft so ein Spiel nicht gerade im oberen Konkurrenzmodus. 20 SP ist aber eine Ansage, die aufgrund der Verschiedenartigkeit der Projekt-Aufgaben damit zu sammeln nicht leicht fällt. Konzentriert man sich mit den geeigneten Maschinen auf die Kohlium-Produktion, so kann man sich die SP besser zusammenkaufen. Wohl dem, der noch den Assistenten zum verbilligten SP-Einkauf und/oder freier Aktionswahl gekauft hat. Mit einer solchen SP-Druckmaschine hab ich dann auch in zwei aufeinanderfolgenden Durchgängen 10 SP gemacht und das Ding haushoch gewonnen. Gut, wird nicht immer so leicht laufen. Der Zugang zu den vielen Detailregeln ist in Summe aber auch nicht trivial, und so weiß ich im Moment nicht, warum ich mir ein solches Spiel - außer wegen der Gestaltung - noch zulegen sollte, in der Art hab ich schon z.B. Viticulture und anderes im Regal. Für Euro-SP-Sammler ist das Spiel aber allemal einen Blick wert.

  • Smuntz

    Hat den Titel des Themas von „Imaginarium [2018]“ zu „[2018] Imaginarium“ geändert.
  • Die Gestaltung mit den vermenschlichten Tierwesen erzeugte bei mir ein ungutes Bauchgefühl - Uncanny Valley wohl.

    http://duepublico.uni-duisburg-essen.de/servlets/documentservlet?id=33254


    Im mechanischen Kern des Spiels tauscht man x gegen y, um z zu erfüllen. Die Aufmachung machte es für mich spielenswert und ungewöhnlich, obwohl es gewöhnlich war.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Wir haben es zu viert gespielt. Wir zu dritt und die nette Erklärerin. Sie hat das Spiel auch haushoch gewonnen ^^


    Das Spiel selbst erzeugte zunächst Interesse wegen der außergewöhnlichen und skurrilen Optik. Wobei der Ablagestapel mit dem Gebiss schon irgendwie extrem abgedreht ist =O Das Spiel selbst überzeugte uns allerdings überhaupt nicht. Kurz gefasst war es „more-of-the-same“ mit deutlich zu langen Downtimes. Da kann auch die durchaus mutige Optik nichts herausreißen.

  • Imaginarium ist für mich ein solides, mechanisch wenig originelles Engine Building - Spiel mit Worker Placement - Elementen.


    Zu zweit hat es uns Spaß gemacht, die Regelkrücke für 2 Spieler mit dem Saboteur funktioniert ausgezeichnet. Man muss aufpassen wie ein Luchs, um Killerkombinationen beim Mitspieler zu verhindern und darf gleichzeitig auch nicht seine eigenen Maschinen aus den Augen verlieren. Was mir sehr gut gefällt ist, dass der begrenzte Lagerplatz und der doppelte Aktionspfeil dem Spiel eine schöne, knobelige Dimension hinzufügen.


    Ich habe weder Splendor noch Century in meiner Sammlung stehen. Splendor spiele ich gerne als App, aber deutlich weniger gern als analoges Spiel. Bei Century haben mich die übermäßig mäßigen Kritiken von einem Kauf abgehalten. Das Imaginarium in meiner Sammlung steht, habe ich bislang noch nicht bereut, wobei ich ehrlich sagen muss, dass ich es bis jetzt nur mit zwei Spielern gespielt habe. Und ich liebe die schräge Optik :)

    we are ugly but we have the music