Einträge mit bestimmter Bewertung

    Das Spiel wäre nur noch besser, wenn die App den Akku meines Tablets nicht schneller leer ziehen würde als ich es laden kann! So vieles richtig gemacht bei diesem Spiel. Manchmal könnten die Abenteuer kürzer designt sein. Aber das ist meckern auf hohem Niveau. Natürlich spielt man mit Vorleser und nicht mit Einsicht für alle!

    Villen des Wahnsinns (2. Edition) ist ein App-gestützter Dungeo-Crawler (wobei der Kampf nicht im Vordergrund steht) mit unglaublich tiefer Atmosphäre.

    Jeder Spieler miemt einen Ermittler, welche kooperativ (teilweise semi-kooperativ) einen Fall aufklären. Dabei wird zu Beginn jedes Szenarios über eine kurze Einleitung per App der vorliegende Fall erläutert, sodass man einen Anhaltspunkt für seine Ermittlungen hat.

    Der Spielplan wird durch verschiedene Räume und Gebiete aufgebaut und mit der Zeit weiter erkundet und erschlossen. Dabei gibt die App vor, welches Raumteil ausgelegt wird und was dort wo gefunden werden kann. Dies zeigt auch schon ganz gut einen der größten Kritikpunkte des Spiels auf: Die App. Ich persönlich empfinde die App-Unterstützung nicht als "überlagernd", aber ich kann verstehen, dass Leute sagen, dass sich das gesamte Spiel auf der App abspielt. Wenn ein Spieler den "Game-Master" und damit auch die App übernimmt (abgesehen von einigen Rätseln, die auch auf der App stattfinden können), so bleibt es für alle anderen ein "normales" Brettspiel. Der Game-Master sollte dann natürlich auch Spaß am "Game-Master-Sein" haben ;) Nichts desto trotz kann der Game-Master das Spiel auch komplett mitspielen, da die App Spoiler und ähnliches verhindert. Daher empfinde ich die App als durchaus gelungen und dem Spielspaß zutragend!

    Im Laufe des Szenarios erkundet man so einen Bereich, löst Rätsel, kämpft gegen typische Monster aus dem Lovecraft-Universum und versucht den jeweiligen Fall zu lösen. Der Hauptmechanismus ist dabei das Ablegen von Proben, d.h. Würfelwürfe, wo wir bei Kritikpunkt Nummer 2 sind: Wie Würfel nun mal sind, ist das Spiel schon glücksabhängig. Natürlich gleicht sich das im Laufe einer Partie in etwa aus, da man wirklich oft würfelt, aber in einer entscheidenden Phase des Spiels kann es schonmal nervig sein, wenn die Würfel das Spiel entscheiden. Aber genauso erlebt man so auch einfach geile Momente, wenn man den höchst unwahrscheinlichen Würfelwurf schafft, und das riesige Monster im letzten Moment killt.

    Ein weiterer Kniff des Spiels (und ja...auch hier gibt es wieder Licht und Schatten) ist die "Wahnsinns-Mechanik". Im Laufe des Spiels wird die Psyche der Ermittler durch schreckliche und übernatürliche Erlebnisse immer wieder auf die Probe gestellt. Ist dies einmal zu viel, so können Ermittler wahnsinnig werden. Dies kann dazu führen, dass sich die Siegbedingungen des jeweiligen Ermittlers ändern (z.B. er gewinnt nur, wenn alle anderen das Spiel verlieren), es können auch ganz komische Sachen passieren (z.B. der Spieler des jeweiligen Ermittlers darf nicht mehr reden) oder es hat auch mal keine Auswirkungen. Diese Ereignisse sind natürlich immer spannend und peppen das Spiel auf, aber ich kann auch verstehen, dass es manche Spielgruppen als negativ empfinden.


    Nichts desto trotz gefällt mir Villen des Wahnsinns (2. Edition) unglaublich gut. Die Szenarien spielen sich alle unterschiedlich, man erlebt eine unglaublich tiefe Atmosphäre und ich habe immer unglaublich viel Spaß mit dem Spiel. Wenn man sich drauf einlässt, eine nette Story mag und nicht alles von Vorne bis Hinten durchplanen will, ist man hier genau richtig!

    Bei uns kommt das Spiel eigentlich immer gut an.

    Man sollte es aber nicht wegen der Spielmechaniken spielen. Die sind tatsächlich nicht sonderlich innovativ oder irgendwie spannend.

    Nein, Villen des Wahnsinns sollte man spielen, um in die Geschichte einzutauchen.

    Und hier punktet VdW2 bei uns auf voller Linie. Bis jetzt fanden wir alle gespielten Szenarien interessant und spannend. Die App macht dabei einen guten Job.


    Auch der von der App generierten Wiederspielwert funktioniert - in einem gewissen Rahmen.

    Das man bei einer gegebenen Geschichte, die erzählt werden soll, nicht komplett andere Szenarien erwarten kann, finde ich klar.

    Und bei manchen Szenarien ist der Wiederspieltwert größer als bei anderen.

    Es sollte einem also bewusst sein, dass das Spiel nicht so oft wiedergespielt werden kann, wie ein "normales" Brettspiel.


    Ein Punkt noch: die Miniaturen sind wirklich Mist, mittlerweile spielen wir sogar nur mit den Monsterplättchen.


    Insgesamt von mir 9 Punkte, weil das Spiel uns bis jetzt immer wieder einen tollen Abend beschert hat - trotz der schlechten Monsterminiaturen.