Alle Bewertungen zum Eintrag „Catan (ehemals Die Siedler von Catan)“

    Catan hat aus meiner Sicht in Deutschland den Spieleboom ausgelöst (und vielleicht nicht nur in Deutschland).

    Ende 1994 war ich total begeistert vom Basisspiel: würfeln, Rohstoffe erhalten, handeln, geschickt bauen und oft liegt eine enorme Spannung in der Luft (bitte nur keine 7 - ich habe eine Stadt auf der Hand und leider auch 8 Rohstoffe). Kein Familien-, Kenner- oder Eurogame (den Begriff gab es damals übrigens noch nicht) konnte Catan Ende 1994/Anfang 1995 "das Wasser reichen". Nur einige Expertenspiele konnten da überhaupt mithalten.

    Im Jahr 2020 gibt es (zum Glück) viele Spiele, die besser sind das reine Basisspiel.

    Trotzdem; Catan ist inzwischen derart verbreitet, dass ich es mit unglaublich vielen Menschen direkt spielen könnte. Da gibt es aus meiner Sicht nicht allzu viele Spiele auf denen dies auch zutrifft.

    Bei der Benotung (10) reduziere ich Catan allerdings nicht auf das Grundspiel, sondern die Note gilt für die von Klaus Teuber geschaffene riesige Catanwelt. Sternenfahrer, Abenteuer Menschheit, 2-Personenvariantionen, Seefahrer, Städte & Ritter, Händler & Barbaren, Historische Szenarianen, Siedlerbuch... und und und.

    Ich verneige mich vor Klaus Teuber für dieses geniale epochale Werk.

    Das Grundspiel als solches ist aus meiner heutigen Sicht immer noch ein gutes Spiel, aber nicht wirklich interessant.


    Es ist jedoch die Basis für ein ganzes Catan-System, das an Variantenreichtum wenig zu wünschen übrig lässt.


    Da gibt es nicht nur die sehr unterschiedlichen großen Erweiterungen (Seefahrer, Städte&Ritter, Händler&Barbaren und das von mir sehr geschätzte Entdecker&Piraten), sondern auch noch all die anderen Spiele aus der Catan-Welt, vor allem Abenteuer Menschheit, Aufbruch der Händler, Die Siedler von Nürnberg, Sternenfahrer, die historischen Szenarien und wie sie sonst noch alle heißen.

    Grandios, was dieses System zu bieten hat.


    Und ja, es wird gewürfelt, da kann man schon mal durchgehend Pech haben, dann halt auf ein Neues. Und ja, wer gewinnen will und führt, soll es aus eigener Kraft schaffen. Der Handel ist zwar ein zentrales Element des Spiels, man muss aber berücksichtigen, dass er auch ein recht strategisches/taktisches ist. Und klar, mit dem Führenden wird grundsätzlich nicht gehandelt, denn jeder Handel kann ihm den letzten Punkt bringen, was man einfach einkalkulieren muss. Niemand handelt, wenn es ihm nicht einen unmittelbaren Vorteil bringt. Niemand handelt mit dem, der dadurch gewinnen kann. Deswegen zeige man nicht zu früh, was man drauf hat. Manchmal ist es besser, für arm, schwach und ungefährlich gehalten zu werden.

    Das Spiel lebt ein wenig von seinen Mitspielern. Wenn alle den Handel verweigern, kann es zäh werden.

    Ansonsten ist es relativ simpel und trotzdem oft ganz spannend. Fast jeder spielt das mit. Der Glücksfaktor und der Bau-Faktor sind ganz gut gewählt. Zu Recht ein Klassiker.

    Am besten entweder die Seefahrer-Erweiterung oder die Städte und Ritter Erweiterung dazu packen.

    Ich hatte schon ein paar Mal die Situation, dass ich geführt hatte und aufgrund dessen jemand in der Gruppe andere mobilisiert hat, mit mir nicht mehr zu tauschen, während alle anderen Waren 1:1 untereinander munter weiter tauschten. Zum Schluss wurde ich in beiden Spielen letzter. Kein Thema. Mit dem "Letzter werden" kann ich umgehen, nur kann ich solche Klüngeleien nicht ab. Hat mir keinen Spaß gemacht...spiele ich nie wieder.

    Das 2 Personen Catan finde ich da anders. Von daher die Note 3, weil ich anerkenne, dass das Spiel mE einiges für das Brettspielgenre geleistet hat (sonst hätte ich noch weniger gegeben)....und keine Note 4, weil eine 4 bedeuten würde, dass "man sich vorstellen könnte, es wieder zu spielen"....und das werde ich sicherlich nicht noch einmal.

    Meine Familie liebt das Spiel, vor allem die Variabilität. Es entstehen immer wieder neue Welten und durch die Vielzahl an Erweiterungsmöglichkeiten, werden die Regeln immer wieder angepasst. Und da meine Kinder, wenn wir erst einmal anfangen, nicht genug bekommen, spielen wir meist auf mehr als die in der Regel angegeben Endpunktzahl.

    ...ist sicherlich ein Klassiker. Aber dann doch eher in Richtung Familien. Die können sich dann auch die passende Edition raussuchen. Und Erweiterungen gibt es ja auch einige viele.


    Wir haben es 2-3 Mal gespielt. Aber dann eigentlich kein Verlangen gehabt es weiter auf den Tisch zu packen. Mich hat schon immer der Erfolg des Spiels gewundert, da es schon sehr zäh ist, wenn man mit Leuten am Tisch sitzt, die einfach nicht beim Handeln mitmachen bzw. nur Handeln, wenn es so krass zu ihrem Vorteil ist, dass man selber die Segel streicht. Ein Wunder, dass das in Familien zündet.


    Also: insgesamt ein solider Klassiker mit Daseinsberechtigung und durchaus auch ein paar Verdiensten. Aber für uns ist kein nachhaltiger Wiederspielreiz gegeben.