Beiträge von MetalPirate im Thema „[2018] A Song of Ice and Fire“

    Ich finde du liegst in diesem Fall ein wenig daneben. Bei diesem konkreten Beispiel habe ich die Bücher Ende der 90er Jahre auf deutsch gekauft. Deutsche Übersetzung und englische Namen, soweit in Ordnung. Ab dem 4. bzw. 8 Buch, also mittendrin, dann die Umstellung auf deutsche Namen. Sehr viele Leser, u.a. ich, konnten dann nicht mehr weiterlesen, bzw. mussten die Neuauflage von vorne kaufen, um weiterlesen zu können. Das lag teilweise daran, dass sehr frei übersetzt wurde und daher überhaupt nicht nachvollziehbar. Dazu kommt, dass dann nicht konsequent alles übersetzt wurde.

    Ich will doch gar nicht bestreiten, dass solche Sachen (a) passieren und (b) für die Betroffenen dann ganz großer Mist sind. Auch wenn ich finde, dass man Übersetzern gewisse Freiräume geben muss, erwarte ich natürlich trotzdem, dass einmal getroffene Konventionen, etwa bei der Übersetzung von Personen- oder Ortsnamen, dann auch durchgehalten werden. Selbst wenn ein neuer Verlag oder neuer Übersetzer ein altes Projekt weiterführt, würde ich erwartet, dass er sich anschaut, welche Begrifflichkeiten vorher verwendet wurden und das soweit möglich weiterführt. Wenn das nicht passiert, ist das ein klarer handwerklicher Fehler und rebellierende Alt-Fans sind die logische Konsequenz. In diesem Falle kann man dann nur den entsprechenden Verlag auf die eigene Schwarze Liste setzen und in Zukunft bei Lokalisierungen dieses Verlages lieber gleich das englischsprachige Original kaufen. So würde ich es jedenfalls machen.


    Wobei mal in diesem speziellen Falle dazu sagen sollte, dass Einheitlichkeit der Übersetzungen bei einem so großen Ding mit Büchern, Verfilmungen und haufenweisen anderem Zeug, was an der Marke dranhängt, praktisch kaum zu gewährleisten ist. Da gilt dann das, was @BSer oben schon gesagt hat: man kann es kaum jedem recht machen. Irgendeine Gruppe schreit immer auf.

    [Terraforming Mars]

    Die aber spielerisch ohne Belang waren, die Symbolik war korrekt.

    Die Texte sind aber falsch, und das ist das, was im Zweifelsfalle zählt (weil im Falle von Sonderregeln, etwa beim Platzieren von Plättchen, die Symbolik eben nicht gleichwertig ist, sondern nur ein Sternchen enthält). Ich hatte schon mal beim TFM-Spielen die Diskussion mit "hier steht aber...", das brauche ich nicht nochmal. Sobald es die englische Version für günstigere Preise gibt, evtl. schon auf der Messe, wird ein englischsprachiges Grundspiel gekauft. Ein englisches H&E ist schon gekauft und mit Venus und was auch immer danach noch kommt, geht's dann bei mir auf englisch weiter.



    ICH kaufe ein Game of Thrones Spiel, wenn die Namen und Orte englisch sind, aber die Regeln an sich deutsch. Punkt.

    Wenn dein Sonderwunsch nach einer speziellen deutsch/englisch-gemischten Lokalisierung nicht erfüllt wird und du das rein englische Original nicht willst, dann kaufst du eben kein Game of Thrones Spiel. Die beteiligten Verlage werden es verschmerzen können.

    Aber hier geht es um ein Brettspiel!

    Ob Buch, Film oder Spiel: es gilt doch genau das Gleiche: Wer nicht das englische Original lesen / schauen / spielen will, der muss dem Übersetzer / Synchronisationsverantwortlichen / Lokalisierungsverlag gewisse Freiheiten lassen. Entweder Original nehmen oder damit leben, dass in der Übersetzung ein paar Sachen anders sein könnten als man sie selbst gerne hätte. Ein klares richtig oder falsch (im Sinne von: so hat's der Autor gewollt) gibt's nur beim Original.


    Wenn ich gewisse Freiheiten für Übersetzer befürworte, will ich damit keinesfalls schlechte Übersetzungen schön reden. Ganz im Gegenteil. Als jemand, der Wert legt auf gute Übersetzungen, ist dann meine Empfehlung in vielen Fällen: "Nicht nur meckern, sondern einfach das Original kaufen, selbst wenn's hierzulande teurer ist". So konsequent muss man dann eben sein. Beispielsweise ist der Schwerkraft-Verlag bei mir für Lokalisierungen erstmal unten durch, nachdem er Above and Below (Oben und Unten) mit verhunzter Übersetzung voller Fehler rausgebracht hat und bei Terraforming Mars dann fehlerhafte Karten in der Erstauflage drin hatte, wo man für Korrekturkarten, also ganz klar deren Fehler, nochmal extra Geld zahlen soll. Solchen Ärger spart man sich mit dem Original.