Beiträge von Baseliner im Thema „Begeisterung / Abneigung bei Spielen“

    Am ehesten kommt Begeisterung bei mir auf, wenn ich beim zehnten oder späteren Spielen eines Spiels immer noch Kniffe entdecken kann. Zuletzt z.B. wieder mal bei Bora Bora, einem meiner drei 10/10-Punkte-Titel. Zum allerersten Mal gezielt die Männer mit der Statussymbol-Fähigkeit gekauft (bisher immer ignoriert), dazu früh den Tempel geflutet und kräftig tätowiert und siehe da, selbst daraus kann man eine Strategie zusammenbauen, die dann viele Punkte auf der Statusleiste über Grün-Gott-Doppel-Aktivierungen der Statuspunktebringer holt. Zwei- bis dreimal da auf Anschlag kommen (je 15 Punkte!) lohnt sich, zumal man praktisch konstant Startspieler ist und sich deshalb die bequemsten Aufträge aussuchen kann. Bora Bora ist einfach genial, genial, genial! Sowas bei einem sehr gut bekannten Spiel noch zu entdecken, das begeistert mich. Und wenn die Berichte von so manch anderem Forumsschreiber lese (etwa den 10.-Jubelbericht mit Strategievorstellung zu GWT), dann bin ich da anscheinend nicht ganz alleine... ;)

    Diese Erklärung trifft 1:1 auf mich zu. Sogar das gennante Spiel als Beispiel hier passt super.


    Ich begeistere mich dür tolle und anspruchsvolle, super funktionierende Mechaniken, die ganz viel Spielraum geben Strategien zu entdecken. Das ist dann der (Spiele-) Himmel auf Erden für mich. Wenn das Spiel super funktioniert nehme ich auch das Thema als funktionierend war. Als Beispiel Burgen von Burgund. Ich habe tatsächlich das Gefühl an meinem Fürstentum als Graf o. ä. Zu bauen und dieses zu entwickeln. Ich baue Schiffe um bedeutender zu sein (Spielerreihenfolge) und meinen Handel in Gang zu bringen etc.


    Dagegen finde ich andere Spiele, die auf Biegen und Brechen thematisch sein wollen, aber mechanisch nicht funktionieren, einfach langweilig. Arkham oder Eldritch Horror z. B. reizt mich gar nicht. Bei Eclipse und Scythe fand ich die Notwendigkeit des Kämpfens mechanisch schwach. Man kann beide Spiele evtl. auch ohne kämpfen gewinnen. Das ist aber vergleichsweise mühsam. Da finde ich dann dass man das hätte anders lösen können. Egal, es gefällt ja vielen, mir halt gar nicht.


    Spiele die zu seicht oder zu glückslastig sind fallen bei mir auch durch. Dann gibt es die andere Seite, wie z. B. Madeira oder The Gallerist, die mich seltsamerweise auch nicht reizen weil sie wieder zu überladen sind und m. M. nicht mehr elegant genug sind. Ist sehr individuell.