Beiträge von MetalPirate im Thema „Begeisterung / Abneigung bei Spielen“

    Ähh, ja, dann sagen wir's so: auch die Nomadenvölker mit ihren Zelten ziehen ja nicht täglich um. Und wenn doch, dann weil die Büffelherden weiterziehen oder sowas, und nicht, weil irgendwelche Rinderzüchter/-treiber einen "Handel mit Indianern" abgeschlossen haben. Irgendwo klemmt's da thematisch, mehr wollte ich nicht sagen.

    Wenn ich mit jemandem Geschäfte mache zum beiderseitigem Nutzen, dann verschwindet derjenige nicht, sondern hat Interesse an weiteren Geschäften. Wenn schon, dass hätte das ein mobiler Indianer(händler) sein sollen und kein Indianerzelt, denn Zelt impliziert Sesshaftigkeit. Zelt entfernen zum Handeln ist ein thematischer Bruch, da muss ich Peter Recht geben. Wohlgemerkt: Ich teile Peters Position nicht und lehne deshalb GWT nicht als Spiel komplet ab. Aber ich muss zugeben, dass Peter hier einen validen Punkt vorbringt, den Autor und Verlag cleverer hätten lösen können. (Können, nicht müssen -- bis vor einer Stunde war mir die Problematik ja selbst nicht bewusst und ich bezweifele, dass Autor und Verlag davon wussten.)

    Wow, das finde ich allerdings extrem weit hergeholt.

    Sicher. Das war auch mein erster Gedanke. Aber nach Peters Erklärung will mir diese Interpretation erstmal nicht mehr als dem Kopf heraus. :/
    "Indianerzelt wegnehmen, das Plättchen sammeln und Geld/Punkte dafür kriegen" ist defintiv eine sehr schlechte spielmechanische Umsetzung von "Handeln mit Indianern"; da hat Peter nicht ganz unrecht.

    Wow. Wirklich? Das finde ich ziemlich schade.

    Wieso? Ich bin nur mit Superlativen etwas vorsichtiger. Das heißt aber noch längst nicht, dass mir Spiele nicht sehr gefallen können, auch schon beim Erstkontakt. So manches Spiel wird sogar nach einmaligem Spielen auf dem Spieletreff direkt gekauft; im letzten halben Jahr war das bei Energy Empire, Covert, Ein Fest für Odin und jüngst bei Yamatai der Fall. Aber den stärkeren Begriff "Begeisterung" reserviere ich mir für Spiele (oder CDs oder Filme oder was-auch-immer), bei denen auch nach der zehnten Beschäftigung damit noch meine Meinung davon wächst.

    Begeisterung beim ersten Spielen? Eigentlich nie. Vorfreude gibt's natürlich, insbesondere bei Crowdfunding-Sachen, auf die man lange gewartet hat. Aktuell freue ich mich darauf, dass "Near and Far" in Kürze (Ende Mai / Anfang Juni) eintreffen wird. Ein freudiges "oh, das ist ja deutlich besser als erwartet!" gibt es auch schon mal, z.B. zuletzt bei "Ein Fest für Odin". Aber in der Regel weiß man ja schon so grob, was einen erwartet.


    Am ehesten kommt Begeisterung bei mir auf, wenn ich beim zehnten oder späteren Spielen eines Spiels immer noch Kniffe entdecken kann. Zuletzt z.B. wieder mal bei Bora Bora, einem meiner drei 10/10-Punkte-Titel. Zum allerersten Mal gezielt die Männer mit der Statussymbol-Fähigkeit gekauft (bisher immer ignoriert), dazu früh den Tempel geflutet und kräftig tätowiert und siehe da, selbst daraus kann man eine Strategie zusammenbauen, die dann viele Punkte auf der Statusleiste über Grün-Gott-Doppel-Aktivierungen der Statuspunktebringer holt. Zwei- bis dreimal da auf Anschlag kommen (je 15 Punkte!) lohnt sich, zumal man praktisch konstant Startspieler ist und sich deshalb die bequemsten Aufträge aussuchen kann. Bora Bora ist einfach genial, genial, genial! Sowas bei einem sehr gut bekannten Spiel noch zu entdecken, das begeistert mich. Und wenn die Berichte von so manch anderem Forumsschreiber lese (etwa den 10.-Jubelbericht mit Strategievorstellung zu GWT), dann bin ich da anscheinend nicht ganz alleine... ;)