Beiträge von Thygra im Thema „01.05.-07.05.2017“

    Das kann man alles von unterschiedlichen Seiten aus betrachten. Nach meinem bescheidenen Wissensstand waren Klischees im Mittelalter durchaus verbreitet. (Ich mag mich irren, ich habe es nicht selbst erlebt.) Und dann finde ich es nicht generell falsch, diese Klischees auch in einem Spiel wiederzugeben.


    Man KANN das sicher auch anders machen. Das will ich gar nicht bestreiten. Und natürlich kann man darüber diskutieren und unterschiedlicher Meinung sein.


    Bzgl. Guildhall ändert das nichts daran, dass man die Diskussion eigentlich mit AEG führen müsste.

    Die Diskussion, was nun thematisch ist: Warum kein männlicher Tänzer? Warum keine weibliche Assassinin?

    Weil Guildhall laut Einleitungstext der Anleitung im "finsteren Mittelalter" spielt, also zu einer Zeit, in der Frauen von der Emanzipation noch weit entfernt waren. Eine weibliche Assassinin und ein männlicher Tänzer wären da mutmaßlich etwas realitätsfremd gewesen.


    Aber letztendlich müsste man diese Diskussion mit AEG führen, von denen das Spiel stammt.

    Siehe das Guildhall Cover. Die Männer haben eindeutige Charakterzüge, ziehen fiese Gesichter, es ist auch kein Problem, dass sie eher hässliche Zeitgenossen sind. Die Frau posiert einfach nur sexy. Sonst nichts.

    Ein Assassine zieht ein fieses Gesicht. Klingt thematisch passend für mich.
    Eine Tänzerin posiert sexy. Klingt thematisch passend für mich.

    Ich stelle mir das in der Pegasus-Redaktion so vor:


    "Watt?? Zwei Schweinchen und ein Penner?? Neee - shop' mir mal ein paar ordentliche MÖPSE vor die Tante! Is' auch egal, ob die Hautfarbe, Schattenwurf und der ganze Kram stimmen! Hauptsache MÖPSE!!!"

    He he, ich kann mir gut vorstellen, wie du dir das vorstellst. ;)


    Richtig ist, dass wir den Bauern mit den beiden Schweinen als Blickfänger in der Mitte des Covers unpassend fanden. Wenn man den aber aus dem Cover rausnimmt, bleibt dahinter Leere zurück, weil die anderen Charaktere dahinter nicht gemalt wurden. Es war also nicht möglich, eine der anderen Cover-Figuren in die Mitte zu rücken.


    Somit blieb nur die Option, stattdessen die Charakter-Abbildungen der Spielkarten zu verwenden. Von den 6 Charakteren des Spiels wurden die 3 ausgewählt, die den Bildbetrachter direkt anschauen, weil das generell als ansprechender gilt als eine Seitenansicht. Der Kerl in rot wurde dann noch als Füller dazu gestellt.


    So ist das Pegasus-Cover entstanden (IIRC). Klar kann man darüber streiten, ob das Dekolleté der Dame passend ist. Oder ob die Oberweite nicht auch kleiner hätte ausfallen dürfen. Aber das Bild der Tänzerin war nun mal so im Original-Spiel genau so enthalten. Und Zeit und Geld für das Anfertigen neuer Illustrationen waren nicht vorhanden.