Beiträge von Herbert im Thema „24.04.-30.04.2017“

    Am Samstag eine Erstpartie Kampen om Norge aus dem Norwegischen Vega Verlag zu zweit. Das Teil hatte ich 2013 in Essen erstanden und jetzt erblickte es zum ersten mal das Licht des Spieltisches. Ein relativ einfaches Cosim zum deutschen Angriff auf Norwegen im Jahr 1940 auf Bataillonsebene.


    In der Standardversion hat die deutsche Seite bereits zu Beginn die 6 Schlüsselstädte Oslo, Kristiansand, Stavanger, Bergen, Trondheim und Narvik besetzt. Die Aufgabe des Deutschen ist es, diese auch in dem Moment besetzt zu haben wenn sein Kartenstapel aufgebraucht ist. Das Spiel endet also wenn der Deutsche seinen Kartenstapel aufgebraucht hat bzw. falls es ihm gelingt die beiden anderen Parteien vorher zu eliminieren. Auch der Stapel der norwegischen Allierten wird nur einmal durchgespielt. Danach werden vier allierte Bataillone vom Feld genommen und fortan gibt es keine Kartenuntestützung für die Allierten. Deutschland und die Allierten müssen eine Karte pro Runde spielen. Die norwegische Seite kann ihren Kartenstapel dagegen wiederholt durchspielen und muss keine Karten spielen. Die Fraktionen ziehen reihum in der Folge deutsch - norweginsch - alliert. Ist ein Spieler am Zug so durchläuft er die 4 Phasen Bewegung - Kampf - Verstärkung und Kartenziehen, dann ist die nächste Fraktion an der Reihe. Jede Einheit kann sich ein Feld weit bewegen. Ist man dabei in ein vom Feind besetztes Gebiet eingedrungen so erhält jede Seite für jedes Bataillon einen Würfel, maximal aber fünf. Durch das Ausspielen von Karten (Luftunterstützung, Panzer, Artillerie) kann die Würfelzahl modifiziert werden. Für jede 6 wird ein gegnerisches Bataillon vom Plan genommen und dann wird die Gesamtsumme der Würfel beider Seiten verglichen. Hat der Angreifer mehr erzielt als der Verteidiger, so muss dieser sich in ein freies Gebiet zurückziehen. Gibt es kein solches Gebiet sind alle Einheiten eliminiert. Würfelt der Verteidiger mindestens das gleiche Ergebnis wie der Angreifer, so geht der Angreifer zurück auf das Feld von dem er kam. Verstärkungen erhält man über Karten, der Deutsche bekommt jeder Runde ein kostenfreies Bataillon. Deutsche müssen Einheiten an der Südküste anlanden, Allierte an der Westküste. Norwegen kann in den Schlüsselstädten und zusätzlichen Aufmarschgebieten Verstärkungen einsetzten.


    Die Karten sind in norwegischer Sprache verfasst, die Übersetzung der Kartentexte ist in der online erhältlichen englischen Regelübersetzung enthalten. Einen englischen Kartensatz kann man wohl inzwischen erwerben, aber den benötigt es nicht. Der deutsche Kartensatz enthält z.B. nur 11 verschiedene Karten, der norwegische gar nur deren 6. Die Übersetzung hat man bereits zur Hälfte der ersten Partie drauf. So gibt Bomberfly 2 zusätzliche Würfel für den Angreifer und mit Fallskjørmtropp kann man Einheiten hinter der Linie des Gegners platzieren.


    Bei unserer Partie gelang es der norwegisch/allierten Seite recht schnell Trondheim und Narvik von den deutschen Truppen zurückzuerobern. Die deutsche Seite hielt die Städte im Süden und verdrängte die norwegischen Einheiten aus dem Gebiet Oslo. Dann begann ein langer Kampf um Trondheim. Dieser wogte mehrfach hin und her. Als der allierte Kartenstapel zuende war fiel auch Trondheim. Allerdings konnte Narvik aufgrund deutscher Kartenknappheit nicht mehr über das Vorrücken der Front erreicht werden. Da auch der Versuch Narvik mit Luftlandetruppen zu erreichen gescheitert war gewann die norwegische Seite durch die Kontrolle von Narvik.


    Interessant gemachtes Cosim mit einigen frischen Ideen. Beim nächsten mal wollen wir die Standardversion zunächst mit vertauschten Rollen angehen bevor wir dann zur Fortgeschrittenen-Version übergehen. Diese bietet über einen zusätzlichen Spielzug 9. April (der Tag des Überfalls) eine variable Startaufstellung und bringt die Marine ins Spiel. Marineeinheiten werden durch kleine Karten dargestellt, die verdeckt auf die Seefelder gelegt werden. Erst wenn man sie zum Kampf stellt sieht man wo der Gegner welche Einheit stehen hat und wie stark sie ist. Der Kampf zur See ähnelt dem Kampf an Land, jedes Schiff hat aber einen eigenen Trefferbereich und dazu noch einen Bereich in dem man dem Gegner einen Teilschaden zufügt (die KMS Gneissenau z.B. trifft bei 5 und 6 und fügt bei 3 und 4 einen Teilschaden zu).