Beiträge von PeterRustemeyer im Thema „24.04.-30.04.2017“

    Gestern hat mich meine verabredete Spielerrunde arg lange warten lassen, also habe ich ein #Ulm aus dem Brettspielhaufen gezogen, aufgebaut, Regeln angelesen und so weiter.


    Die Aufteilung in zwei Regelhefte ist ja mal super seltsam.
    "Spielt einfach mal los", wenn ich nichtmal die Hälfte der Regeln kenne? Unter anderem kann es gut vorkommen, dass ich direkt in Zug 1 einen Spatzenjoker einsetzen sollte, aber ich weiss dann nicht, dass ein Spatz ein Joker ist.
    Warum nicht einfach drei Regelhefte für die drei Sprachen, statt zwei, die dann jeweils dreimal so dick sind wie nötig?
    Und ich war schon wieder ein bisschen getriggert dadurch, dass das Spiel nur sagt "es wird in Runden gespielt", irgendwie erwarte ich heutzutage Sätze wie "Die Züge erfolgen reihum im Uhrzeigersinn, bis nach zehn Runden das Spiel endet" oder gar "Die Spielerreihenfolge ändert sich niemals". Es gibt so viele Spiele, die davon abweichen. Wieder gibt es ein Spielelement, das sich gar herrlich für eine Reihenfolgenmechanik eignen wurde (die Schiffchen), und der Kathedralenbau mit seiner Ereignismechanik suggeriert mir, dass Runden etwas "abgeschlossenes" sind. Bin aber vermutlich wieder nur ich, den das nervt (siehe die Diskussion zu Orakel von Delphi). ;)
    Ein paar andere Sachen waren für meinen Geschmack etwas arg blöd erklärt, ich musste zum Beispiel den Text mit den Stadtvierteln fünfmal lesen, bis ich begriffen hatte, was der mir sagen will.


    Zum Spiel selbst:
    Ich fand es "ganz nett". "Hab ich das auch mal gesehen" und so.
    Mich hatte vor allem der Zugmechanismus interessiert: 3x3 Steine mit je einer von 5 Aktionen liegen rum, man schiebt einen zufällig gezogenen seitlich rein und macht dann in dieser Reihe/Spalte die 3 Aktionen.
    Ich fand ihn ein bisschen zu wenig restriktiv: Es musste zum Beispiel übers ganze Spiel keine einzige Aktion aufgegeben werden.
    Ich konnte stets genau das machen, was ich wollte, spätestens mit Sonderfähigkeit und Spatz. Und diese Spatzen werden ausgeschüttet wie blöde.
    Außerdem finde ich ihn ein bisschen zu abstrakt. Ist jetzt nicht schlimm, aber irgendwie passt der für mich nicht so recht zum Rest des Spiels.


    Zum Siegpunktesammeln kann ich nicht viel sagen, weil erste Partie und so, aber die Bonuspunkte für Kartensets wirkten ein bisschen arg hoch, und ob man die bekommt oder nicht, ist schon arg glücksabhängig. Auch welche Viertel man besetzen darf, hängt alleine am Zufall, es gibt nicht nur "gute und schlechte" Stadtwappen (Einmalpunkte oder einmal + später), es gibt auch massive Unterschiede, wie viel Punkte die "guten" Wappen einfahren (weil ihre Felder attraktiver für die Mitspieler sind).


    Nochmal spielen? Ja. Geht.
    Kennerspiel des Jahres? Eher nicht.