Beiträge von Ernst Juergen Ridder im Thema „Ein Spiel mit eigenem Regelwerk "zweckentfremden" bzw. verändern?“

    und habe schon immer Solo -Spiele gespielt, da gab es noch garkeine Solo Modi

    Das kenne ich gut.


    Schon als Kind habe ich gerne Brettspiele gespielt, aber längst nicht so häufig Mitspieler dafür gefunden, wie ich es mir gewünscht hätte. Also habe ich schon damals recht oft Brettspiele für bis zu vier Spieler solo gespielt. Da bestand der Hauptspaß darin zu wissen, was man sich für jeden Spieler so ausgedacht hatte, um dann, wenn man für einen Spieler dran war, Strategien zu überlegen, wie man die ja bekannten Pläne anderer durchkreuzen könnte. Auch das war ein recht befriedigender Umgang mit Spielen und keineswegs nur der Not mangelnder Mitspieler geschuldet. Nachdem ich nämlich festgestellt hatte, dass mir das sogar Spaß macht, habe ich das auch immer wieder gemacht.


    Es gab damals nicht so vieles, das man richtig solo spielen konnte.

    Normalerweise spiele ich im Sinne der gedruckten, dem Spiel beiliegenden Regel.


    Spielregeln sind aber keine Gesetze und schon gar nicht unumstößlich. Die Spielregel ist ein möglichst gut ausgearbeiteter Vorschlag von Autor und Verlag, wie man mit dem Spielmaterial umgehen sollte, nicht weniger, aber auch nicht mehr.


    Wenn ein Spiel, so wie es ist, mir nicht gefällt, ich aber Potential darin sehe, es meinen Interessen so anzupassen, dass es mir gefällt, dann mache ich das.


    Das haben wir doch schon vor 60-65 Jahren mit unseren Spielen gemacht. Wie viele Leute spielen Spiele, deren offizielle, schriftliche Regeln sie gar nicht kennen, sondern die Regeln in ihren Kreisen mündlich vermittelt bekommen haben. Wie oft habe ich, als ich noch mit "Fremden" gespielt habe, gehört, "das spielen wir aber anders"?


    Jeder mache mit seinem Spiel, was er will. Die "offizielle" Spielregel ist keine "heilige Kuh".


    Allerdings meine ich, es schadet nicht, die offiziellen Regeln zu kennen, danach ein Spiel zu spielen, und sich frühestens dann Gedanken darüber zu machen, wie man etwas, das einen stört, für sich selbst verbessern kann.