Beiträge von MetalPirate im Thema „Muss man gespielt haben“

    #SteamWorks


    Die Nutzung eigener Maschinen durch die Mitspieler bringt nicht nur Siegpunkte, sondern ist gleichzeitig auch Timer für das Spiel, was anderen, die ganz besonders tolle und komplizierte Iterator-Power-Converter-Sonstwas-Siegpunkt-Maschinen bauen wollen, mitunter durch ein schnelleres Spielende sehr effektiv den Wind aus den Segeln nimmt. :D

    @Sternenfahrer: Alle, denen ich bisher #SteamWorks gezeigt habe, fanden es gut bis toll. Auf der anderen Seite ist es bei BGG nur im oberen Mittelfeld (Platz ~800 unter den Strategiespielen, Durchschnittsnote 7,2, allerdings erkennbar runtergezogen von einigen schlechten Noten). Das Spiel wurde im US-Handel auch schon böse verramscht (unter $20!). Tip an alle: Jetzt kaufen, MetalPirate hat's empfohlen! ;) Ob es eine Neuauflage geben wird, ist angesicht eines solchen Ausverkaufs im Heimatmarkt eher fraglich. Vielleicht ist das irgendwann mal eine gesuchte Rarität... :)

    @Fluxx: Nach meiner Erfahrung kranken die Empfehlungsthreads in Foren eher daran, dass jeder einfach nur seine Lieblingsspiele auflistet. Da finde ich ein eher allgemein gehaltenes "orientiere dich an dem, was dir gefällt, und meine nicht, Sachen krampfhaft nach irgendwelche Ranking- oder Preisträger-Listen kaufen zu müssen" deutlich sinnvoller. Für konkrete Empfehlungen bräuchte es konkretere Fragestellungen, und zwar am besten von demjenigen, der es spielen will und nicht über Dritte vermittelt. Auf "was gibt es für Worker Placement Spiele mit besonders viel direkter Interaktion?" kann man gezielt antworten. Auf "was muss man unbedingt gespielt haben?" eher nicht. Dafür sind die Interessen und Vorlieben dann doch zu unterschiedlich.


    Meiner Meinung nach bringt's eher wenig, in Thread wie diesem zu sagen: "Meine Top-3 sind Agricola, Bora Bora und Steam Works!" Das würde für mich persönlich zwar so stimmen, aber als allgemeine Empfehlung taugt davon bestenfalls Agricola. Bora Bora hat mir selbst erst nach 10 Spielen richtig toll gefallen (der Ersteindruck war eher mäßig) und bei Steam Works habe ich natürlich auch mitbekommen, dass das allgemein auf breiter Front längst nicht als so genial empfunden wird wie ich persönlich es finde.

    Die Einleitung des Threads ist das was ich vor allem in Facebook-Gruppen erlebe und furchtbar schade finde. Menschen die nun begeistert anfangen Brettspiele zu spielen - großartig! Aber oft versuchen diese Leute innerhalb kürzesterZeit das aufzuholen was andere über Jahrzehnte erfahren haben. Es artet in einem Kaufrausch aus. Da kann sich doch kein Spiel setzten, noch kann man die Spiele erfahren, erleben und über viele Partien langsam seinen Geschmack bilden.

    Ich dachte mal ähnlich, aber mittlerweile sehe ich das mit dem "ich lege mir Stapel ungespielter Spiele ins Regal" (bewusst mal etwas überspitzt dargestellt) nicht mehr ganz so kritisch. Wenn man sieht, dass heutzutage auch gute Spiele oft nach 2-3 Jahren out of print sind und es im Crowdfunding-Bereich sogar zum Marketing-Konzept gehört, unbekannte Spiele mit oftmals exklusiven Inhalten nur vier Wochen lang zu verkaufen, dann zwingt das die Leute in gewisser Weise sogar, Sachen auf Verdacht zu kaufen. Hält man sich da an die angesagtesten Highlights (vor allem aus dem Crowdfunding-Bereich), dann kriegt man den Krempel im Zweifelsfalle bei Nichtgefallen auch halbwegs kostenneutral wieder los. Das einzige, was man da den Einsteigern empfehlen sollte, ist Mut zum Gebrauchtkauf und -verkauf. Dann kann man sogar unter dem Strich recht günstig viele Spiele antesten und so seinen Geschmack bilden.

    Bei der Frage muss man vielleicht ein wenig suggerieren, welchen Anspruch man hat und in welchem Kontext diese Frage gestellt wird.

    Definitiv! Das sollte ich vielleicht klarstellen. Wenn die Frage gewesen wäre: "Welche Spiele sollte jemand kennen, damit ich ihn z.B. für einen kompetenten Reviewer halte?" dann wäre meine Antwort völlig anderes als bei der Frage eines (relativen) Brettspiel-Neulings bzw. hier der Einsteiger-Gruppe, welche Spiele man sich als nächstes anschauen "muss". Da gibt's kein "muss", sondern nur die Antwort: "Das, was dir/euch Spaß macht! Und behaltet eure Neugier auf neue Erfahrungen!"



    Es gibt immer einzelne Titel, die aus der Masse herausstechen. Und demensprechend wollte ich einfach mal sehen, was euch immer noch so begeistert, dass ihr selbst nach Partie X davon schwärmt.

    Klar. Für eine allgemeine, über viele Leute gemittelte Aussage ist dann der von mir gepostete Link ein guter Startpunkt. Was 10000+ Bewertungen hat, über 10 Jahre alt ist und immer noch in den Top-100, Top-200 oder Top-300 liegt, erfüllt für viele BGG-User offensichtlich dieses Kriterium.


    Ich persönlich würde aus der Liste Carcassonne, Catan und Tikal relativ weit vorne sehen bei den Empfehlungen. Fast alles, das in der Liste oben steht, befindet sich bei mir im Spieleschrank, aber wenn ich ehrlich bin, sammelt das meiste davon seit Jahren Staub. So manchen Klassiker würde ich auch nicht guten Gewissens Einsteigern empfehlen, weil ich die Befürchtung hätte, sie dadurch eher von dem Hobby Brettspiele weg zu bringen. Nicht alles ist gut gealtert. Ich glaube, da wird vielfach auch die Vergangenheit etwas verklärt von denjenigen, die schon sehr lange in dem Hobby aktiv sind.

    Welche Spiele muss man eurer Meinung nach unbedingt gespielt haben und warum?

    Müssen? Keines! Nicht ein einziges!
    Warum? Weil's um den Spaß an dem Hobby geht und nicht um irgendwelche Zwänge!



    Wenn du unbedingt eine Antwort in der gewünschten Richtung haben willst, die diese: wenn man Spaß an irgendeiner Richtung gefunden hat, dann schadet es nicht, mal zu schauen, was es in einer ähnlichen Richtung in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten auch schon gegeben hat bzw. was in dieser Richtung auch etwas abseits des Mainstream aus Kleinverlagen aktuell neu herauskommt. Also mit offenen Ohren und Augen durch die (Brettspiel-)Welt gehen. Aber dieser Ratschlag ist so allgemeingültig, dass eigentlich selbstverständlich ist. Wer freiwillig nach China zieht, dürfte auch halbwegs weltoffen und neugierig sein.


    Es soll trotzdem bitte noch konkreter sein? Okay. Hier das BGG-Ranking, advanced search, year 1950-2006 (d.h. mindestens 10 Jahre alt), mindestens 10000 User ratings, sortiert nach Rang: (Link). Davon vieles zumindest zu kennen, das schadet sicher nicht. Aber auch da gilt: Warum soll man da heute einem Brettspiel-Neuling sagen, dass er z.B. Puerto Rico unbedingt mal gespielt haben müsste?! Bloß weil's früher mal unter Vielspielern die Nummer 1 war -- sicher auch deshalb, weil's damals nicht viel anderes gab in dieser Gewichtsklasse? Nee. Die heutige Brettspiele-Einsteiger-Generation muss und soll ihre eigenen Erfahrungen machen. Wer nicht auf den Kopf gefallen ist, interessiert sich von ganz alleine für die Klassiker von früher.