Beiträge von ravn im Thema „[Spiele-Jahrgang 2017] Valletta von Hans im Glück“

    Eben über ein "anderes Forum" den Hinweis auf zwei offizielle Regelvarianten des Autors Stefan Dorra entdeckt:


    Valletta


    Startspieler: Jeder Spieler bekommt, wie in den Regeln angegeben, 1 Holz, 1 Stein, 1 Ziegel und 1 Gold. Danach bestimmt ihr einen Startspieler. Ihr wählt jedoch kein weiteres Gut, d.h. jeder Spieler beginnt das Spiel mit den selben 4 Gütern. In seinem ersten Zug spielt der Startspieler nur 1 Karte aus. Der folgende Spieler spielt nur 2 Karten aus. Danach spielen alle Spieler wie üblich 3 Karten aus.


    Finde ich besser als die Startspieler-Variante vom HiG-Verlag. Weil in meinen bisherigen Partien hat das Spiel an der Stelle immer gestockt, wenn es darum ging, seinen Bonusrohstoff auszuwählen. Weil um den zielgerichtet wählen zu können, muss man schon die komplette Kartenauslage lesen und das bremst das Spiel schon direkt zu Beginn aus. Stattdessen spielt man einfach los.


    Das Spiel zu zweit: Im Spiel zu zweit werden nur 13 Fassplättchen verwendet. Diese werden auf die ungeraden Felder der Straße (1, 3, 5, ... 25) gelegt. Wenn die Karte “Jean de la Valette” ausgespielt wird, wird die violette Spielfigur immer bis zum nächsten Fassplättchen bewegt.


    Damit hat der Herr Valette endlich auch in den Zweierpartien die Chance, die hinteren Kartenspalten zu erreichen und Boni dort zu bringen oder gar das Spiel damit vorzeitig zu beenden. Bisher war es in meinen Zweierpartien immer so, dass wir die hinteren Karten nur gebaut haben, wenn die wesentlich besser in die eigene Strategie passten als die Karten, bei denen man bis zu zwei Mal den Valette-Bonus mitnehmen konnte.


    Macht damit ein gutes Spiel für mich noch besser. Bleibt die Frage, ob eine Fassplättchen-Anpassung für 3 Spieler ebenso sinnvoll wäre?

    Nennen wir ihn einfach Stadtgründer.


    Während die beiden anderen Bedingungen, die das Spielende einlösen, völlig unabhängig von der Spielerzahl sind, kommt der Stadtgründer in grösserer Runde schlicht eher an. Allerdings sind das 25 Schritte, so das in Summe 25 mal die Jean de la Valette Karte ausgespielt werden muss - egal von wem. Anfangs braucht man zwei Spielzüge, um einmal den Stadtgründer auf die Hand zu bekommen. Im Laufe des Spiels kann man seine Startkartenhand von 8 Karten um weitere 8 Karten ergänzen, so dass im Extremfall 6 Züge braucht, um die Jean de la Valette Karte erneut auf die Hand zu bekommen. Und selbst wenn man die auf der Hand hat, hat man eventuell drei andere Karten, die man eher spielen will, so dass der Stadtgründer noch seltener voranzieht. Theoretisch müsste man den nur ein einziges Mal am Spielende ausspielen, wenn man es wirklich darauf anlegt.



    Ob und wann Jean de la Valette das Spielende einläutet hängt also von der eigenen Spielweise ab. In grösserer Runde ist die Wahrscheinlichkeit aber grösser, dass der sich schneller fortbewegt und somit auch die hinteren Kartenspalten Bau-Aufwertboni einbringt. Weil in meinen zwei Partien lagen die Punkte alle um die 70 bis 80 verteilt und da kann ein mehrfacher 2er-Bonus mit potentiell maximal 32 Punkten (unwahrscheinlich) schon erheblich was ausmachen, wenn man gezielt darauf spielt. Nur alleine schafft man es nicht zeitig, den Jean de la Valette über die Kartenreihen wandern zu lassen.



    So oder so, ich bin auf weitere Partien gespannt, mit anderen Mitspielerzahlen und anderen Strategien.

    Eines verstehe ich nicht so ganz:


    Egal ob zu zweit oder zu viert gespielt, jeder hat einen gewissen Anteil daran, den Jean de Vallette zu bewegen. Anfangs eventuell, um für sich den 2er-Bau-Bonus für die erste Kartenspalte freizuschalten, sofern es noch nicht jemand anders gemacht. Eventuell auch, weil man einen weiteren Baumeister anheuern will oder sein Kartendeck gezielt verkleinern mag (sehe ich aktuell als schwierigste Spielweise an, das richtig zu machen). Der eine Rohstoffertrag ist nett, aber eben zufällig und später im Spiel hat sollte man eh bessere Rohstoffbesorgerkarten haben. Bis man den Jean de Vallette gezielt auf die zweite Kartenspalte bewegt hat, kann es schon dauern. Selbst darauf hinspielen, wenn die Mitspieler eher wenig Interesse haben, den direkt zu spielen, wenn er zufällig wieder auf die Hand kommt, ist arg mühsam und langwierig. Je grösser das eigene Kartendeck desto langwieriger.



    In meinem Zweierspiel ist Jean de Vallette nur knapp bis zur zweiten Kartenspalte gekommen. Im Dreierspiel war der auch nicht viel weiter als zur Mitte gekommen. Lag das an unserer Spielweise als Erstspieler oder kann das Spielende über Jean de Vallette nur eintreten, wenn man in Vollbesetzung spielt und/oder vermehrt Mitspieler ein verkleinertes Kartendeck haben? Sprich ist diese Endbedingung bewusst nicht auf die unterschiedlichen Mitspielerzahlen skaliert?