Beiträge von Sir Bobo im Thema „ Rise to Nobility“

    Außerdem erlaubt Berk the Clerk zusätzlich noch das Austauschen der Gebäude bzw. Siedler-Auslage. Das ist zwar oft eher Vorlage für die Mitspieler als für einen selbst nützlich, kann aber auch situativ bedeutsam sein und sollte nicht vergessen werden.

    Das war genau der Grund, warum niemand den Vorteil nutzen wollte, da sonst die anderen Spieler den ersten Zugriff hätten... Ansonsten sind die +/- Plättchen selbst natürlich sehr nützlich, aber das frühzeitige Platzieren eines Community Buildings, welches jede Runde ein derartiges Plättchen produziert, hat sich in unserer Partie als bevorzugte Lösung erwiesen (auch wenn man damit einen Meeple "verliert"). Ansonsten gibt es auch noch den einen oder anderen entsprechenden Workshop-Vorteil, der ein Plättchen produziert.


    Natürlich wird eine 4-Spieler-Partie trotz Erweiterung verfügbaren Plätze noch etwas enger (mit Blick auf die Spielzeit kann ich über die maximale Spielerzahl von 6 allerdings nur schmunzeln), aber selbst dann dürfte der Clerk immer noch ein "unbeliebter" Platz bleiben - man verliert einen ganzen Würfel, um andere Würfel manipulieren zu können. Damit dürfte dann auch gefühlt die Bedeutung des "Glücksfaktors" der Würfelwürfe ansteigen und im gleichen Maße die Begeisterung eines Hardcore Euro Gamers mit Zufallsabneigung noch etwas geschmälert werden. Das grundsätzliche Spielprinzip mit Würfelpunkten als "Workers" & "Währung" finde ich dennoch sehr unterhaltsam. Es geht mir mehr um die Gewichtung der Aktionsmöglichkeiten, die auf mich einfach noch nicht vollständig ausgewogen wirken, ich lasse mich aber gerne noch in weiteren Partien davon überzeugen.

    Nach meinem ersten Eindruck zu einer vollen Dreier-Partie mit Events, aber noch ohne Chancery-Expansion bzw. Commission Cards kann ich die Wahrnehmungen oben weitestgehend bestätigen. Das Spiel über 10 Runden hat fast 3 Stunden gebraucht... und dauert eigentlich für ein derartiges Spiel einfach gefühlt einen Tick zu lange. Erst zwischen der 8. und 10. Runde sind aber alle Siedler als günstigere Siegpunkte verbaut und der Run auf Stone Counsel-Plättchen beginnt, d.h. eine einfache Rundenverkürzung würde ein zentrales Spielelement entwerten.


    Witzigerweise war dies trotz der langen Spielzeit mein erstes Spiel dieser Sorte, bei dem wir den Sieger erst mit dem dritten Tie Breaker (Geld) entschieden hatten, da Siegpunkte, Häuser und Reputation gleich waren. Warum in einem Spiel namens "Rise to Nobility" die Nobility-Leiste kein Tie-Breaker ist, finde ich allerdings etwas seltsam.


    Wie hoch der Wiederspielwert langfristig sein wird, kann ich natürlich noch nicht beurteilen. Allerdings ist es schon auffällig gewesen, dass das frühzeitige Platzieren von Apprentices durch erfolgreiche Settlerkarten sowie die zugehörigen Einnahmen kritisch sind und der Verkauf von Waren als alternative Geldquelle eigentlich zu schwach ist, um hier eine alternative Handelsstrategie zu ermöglichen. Entsprechend deutet dies eher auf eine Optimierung einer Kernstrategie hin und weniger auf grundsätzliche Alternativen für Spieler.


    Der Mechanismus an sich macht Spaß, aber es bleibt immer noch das Restrisiko extrem ungünstiger Würfelergebnisse für eine Runde. Die +/-1 Anpassungen im Clerk's Office erscheinen mir aber immer noch aufgrund des Ausgebens eines Würfels und womöglich auch noch zusätzlichem zwei Geld für maximal 3 Würfelpunkte zu unlukrativ. Evtl. wird das Feld durch die Chancery-Expansion noch etwas interessanter, ansonsten sehe ich auch hier noch etwas Bedarf zur "Feinpolitur".


    Im Ergebnis landet "Rise to Nobility" damit bisher bei mir als Ersteindruck auf einer knappen 6.5 gem. BGG-Rating und ich fühle mich in meiner Vorsicht bestätigt, "Robin Hood and the Merry Men" nicht gekickstartert zu haben. Ich habe hier den Eindruck, dass etwas mehr Play-Testing und redaktionelle Nachbearbeitung auch mehr hätten rausholen können, werde es aber nochmal in einer weiteren Runde ausprobieren.

    Sagt mir gar nichts der Shop. Und wo siehst du, dass es verfügbar ist? Oder bin ich blind...!?

    Der Laden ist neben Meeples' Corner und Gameslore eine meiner Bezugsquellen für UK-Importe. Er verkauft nur vorrätige Spiele, sonst könntest Du nicht ordern bzw. es ist ausdrücklich als Vorbestellung (Preorder) gekennzeichnet. Daher sagt die Funktion "Add to Cart", dass es es bereits hat (es gibt einen 5BP-Gutschein, wenn er einen Fehler machen sollte).


    Eine gute Marktübersicht über Deutschland hinaus kann man übrigens ganz gut mit brettspielpreise.de abfragen: Rise to Nobility - Bestes Angebot für Brett- und Gesellschaftsspiele - Brettspielpreise.de

    Es ist zumindest bei dem (bisher für mich immer zuverlässigen) UK-Shop Boardgameguru bereits verfügbar und der Preis (für die Deluxe Edition!) ist mit umgerechnet 53€ plus 10€ Versand sogar mit dem Kickstarter-Preis (79 USD) vergleichbar: Rise to Nobility


    Die Portokosten kann man natürlich noch mit weiteren Artikeln etwas relativieren und der Laden hat ein keines Rabattprogramm (2.5% ab 50BP, 5% ab 100 BP etc.).


    Interessant könnte dort z.B. noch das neue "Planet of the Apes" mit leichter Beschädigung der Box für ca. 42€ sein: Planet of the apes Minor box damage