Beiträge von Braz im Thema „27.03.-02.04.2017“

    Es geht um den Kontext der Kritik. Die Kritik an TimeStories (-Erweiterungen) war das sie für 5,5 h Spaß etwas teuer seien. Diese Kritik muss man im Kontext der Erwartungen an Brettspiele sehen. Ein wichtiges Merkmal ist eben deren Wiederspielbarkeit. Vor diesem Hintergrund kann man die Kritik "verstehen" (auch wenn ich sie im übrigen nicht teile).
    Der Hinweis auf die Kosten eines Kinobesuches, um die Kosten einer Time Stories Erweiterung zu relativieren, bleibt Humbug, da die Erwartung an einen Kinofilm eben eine andere ist.


    Natürlich können sich Erwartungen ändern, auch im Bezug auf den Wiederspielwert von Brettspielen.

    Natürlich kann man das vergleichen. Wieso denn nicht?
    Grund: Es geht um den Unterhaltungswert. Beim Time Stories weiß ich beim Kauf, dass ich wahrscheinlich genau 1x diese Geschichte erleben werde und spielen werde, genau wie bei einem Kinobesuch, den ich -ist es nicht gerade Rocky Horror oder Life of Brian o.ä.- i.d.R. nur 1x sehe. Zu behaupten, dass die Erwartung bei einem Kinofilm eine ganz andere ist, halte ich für zu allgemein formuliert und daher falsch. Ebenso den Vergleich mit einem Kinobesuch als "Humbug" zu bezeichnen ist m.E. falsch.
    Grund: Ein Hauptkaufgrund für mich bei einer solchen Erweiterung ist es eben, eine Story einmalig zu erleben - eben wie bei einem Kinobesuch. Sehe ich jede Erweiterung als eine "klassisches Erweiterung wie bei anderen Brettspielen", dann ist natürlich der Wiederspielreiz nicht gegeben und ich würde sie mir -würde ich es ausschließlich aus dieser Betrachtung heraus sehen, wahrscheinlich nicht zulegen. Da ich aber eine Erweiterung von Time Stories als eine einmalige Geschichte ansehe (wie im übrigen jedes Abenteuerheft bei einem klassischen Pen and Paper Rollenspiel), kauf ich sie in einer anderen Erwartungshaltung.
    Den Vergleich mit einem Kinofilm als Humbug zu bezeichnen halte ich daher für falsch, weil es nämlich für mich genau das ist. Ich meine, dass Rahdo in einer Rezi einmal gemeint hätte, dass er Time Stories (=Basisspiel) wie einen Videorekorder sieht und die jeweiligen Erweiterungen wie Filmkassetten, die er hineinschiebt und diese sich anschaut. Auch viele seiner Videos schaut er vermutlich nur 1-2 x an....genau so sehe ich Time Stories auch: Es ist für mich eine einmalige Unterhaltung für 25 Euro....nicht mehr, aber auch nicht weniger.

    Bei mir gab es diese Woche #Tramways :
    2 mal als Solovariante, 2x zu zweit und 1x zu viert. Sowohl alleine als auch zu zweit hat mir das Spiel sehr gut gefallen. Leider war die Partie zu viert nicht so gut angekommen. Die Downtime war schon ordentlich. Einen der Mitspieler hatte sich an der Grafik gestört und Prototypencharakter bemängelt, die andere Mitspielerin konnte die negativen Effekte auf den Karten nicht leiden. Kann ich beides nachvollziehen, wenngleich mich es nicht stört. Der dritte Spieler fand das Spiel interessant.
    Mir gefällt das Spiel sehr gut. Grund: Ich finde den Auktionsmechanismus sehr interessant: Man muss sein Gebot gleich bezahlen. Biete ich also 3 Geld, dann zahle ich diese 3 Geld sofort. Komme ich erneut dran und muss wieder bieten, dann muss ich mein Gebot erneut vollständig bezahlen. Will ich also von der 3 auf die 4, dann muss ich erneut 4 bezahlen. Es macht auch oft Sinn weniger zu bieten, um im Rennen zu bleiben. Des weiteren gefällt mir an dem Spiel, dass man sich seine Aktionen "kreiert". Bedeutet: Es gibt wenig Karten, die alleine ausgespielt eine vollständige Aktion ergeben. Man braucht immer mehrere Karten, die zusammen eine Aktion auslösen.
    Dem Spiel merkt man an, dass der Autor Alban Viard ist, der schon viele Age of Steam Karten gemacht hat.
    Mir hat es gut gefallen: 8/10