Beiträge von Kermeur im Thema „27.03.-02.04.2017“

    Sonntagabend heißt es immer Strategiespielabend in der benachbarten Großstadt für mich. Zu Fünft haben wir uns angeschickt in den 1620ern etwas Gescheites aus Nieuw Amsterdam zu machen.


    Da vier Mitspieler das Spiel noch nicht kannten folgte erst einmal eine kurze Erklärung der Regeln, die durch kleine Icons und Landkarten sich komplett im Spielplan integriert wiederfindet. In insgesamt sechs Runden versuchten wir Mehrheiten in der Stadt zu ergattern, unser Land entlang des Hudson urbar zu machen und mit den ansässigen Lenapeindianern Felle gegen Handelswaren zu tauschen um diese dann nach Europa teuer zu verschiffen.


    Jede Spielrunde hat jeder Spieler 2 bis 3 Hauptaktionen und 3 Sonderaktionen zur Verfügung, die mittels einer Bietrunde versteigert werden. Und das ist ziemlich gut gemacht. Der Startspieler such eine Spalte mit den dazugehörigen (immer wechselnden) Aktionen raus und versteigert diese inklusive dem Spielreihenfolgemarker mit exakt einem Gebot. Alle anderen dürfen nun entweder einmalig erhöhen oder passen. Als Gebot wird eine Zahl genannt, bezahlt werden kann das Gebot in Folge aus einem Gemisch mit Geld, Handelswaren, Fellen, Getreide oder Holz. Das geht so lange, bis jeder einige Aktionen und den Reihefolgemarker ersteigert hat.


    Zuerst wird dann der sogenannte Stadtschritt ausgeführt. Hier kann man neue Geschäfte in der Stadt bauen und/oder Wahlen in den sechs Bezirken abhalten wo derjenige der die Aktion ausführt als einziges Siegpunkte bekommen kann. Dem folgt die Landphase, wo neues Bauland erworben werden kann und/oder gerodet werden kann, was nun dauerhaft Getreide einbringt und einmalig Holz, na und Siegpunkte gibt es auch. Die dritte Phase ist die Handelsphase. Bei den Lenape kann man Felle gegen Handelswaren tauschen, wobei es fünf verschiedene Fellarten gibt, die alle erstmal gleichwertig sind. Handeln kann man aber nur, wenn man auch einen Handelsposten bei den Indianern hat. Da diese sich aber während der Rodung ihres Landes immer weiter zurück ins Hinterland ziehen, muss man also entweder teuer mit dem Kanu zu ihnen fahren oder eben seinen Handelsposten immer aufs neue versetzen, wobei da der Bauplatz begrenzt ist. Anschließend kann man an die wartenden Schiffe im Hafen die Felle verkaufen, wobei die erste Fellsorte 3 Punkte, die zweite 2 Punkte und jede weitere Sorte 1 Punkt bringt. Sortenrein verkaufen ist da der Schlüssel zum Erfolg. Zudem generieren die Schiffe in der Folge neue Handelswaren. Am Rundenende muss man natürlich seine Häuser in der Stadt ernähren, sonst werden sie abgerissen und es gibt Minuspunkte. Ferner gibt es noch ein wenig Geld für eigene Häuser in den einzelnen Bezirken.


    Nieuw Amsterdam ist ein richtiges Mangelspiel, da in der Regel immer das eine Holz, Getreide etc. im entscheidenden Moment fehlt. Ein Spieler meinte "ach was mach ich nur, ich hab von allem genug" Antwort "Das ist schön, wir vier anderen spielen ein Mangelspiel".
    Mir erging es zum Beispiel so, dass ich in Runde zwei an drei Landaktionen kam. Ich wollte zwei Landschaften auslegen, als Sonderaktion Häuschen draufsetzen und dann als drittes roden. Da sich aber im Stadtschritt die Mehrheiten zu meinem Ungunsten änderten, konnte ich leider nicht die Extramünze aufwenden um genug Holz zu kaufen um Häuschen zu setzen. Daher fehlte mit dann auf einmal Getreide und aus 5 Häusern in der Stadt wurden 3. Das tut weh! Getreide hatte ich zwar im Laufe des Spiels dann sehr viel, aber da wo ich es brauchte, war es leider nicht da.


    Gewonnen habe ich dennoch knapp mit 100 zu 99 zu irgendwas in den 80ern und 40ern. Es hatte alles sehr gut gefallen, und da wir in unserer Runde Spiele gerne öfter spielen, kommt es nächsten Sonntag wieder auf den Tisch. :)