Beiträge von fidel77 im Thema „27.03.-02.04.2017“

    Nein. Man KANN das in diesem Kontext sehen, aber man MUSS das nicht.

    Doch, natürlich muss man. Der Kontext verleiht der Aussage ja erst einen Sinn. Stünde die Aussage "TimeStories Erweiterungen sind mir bei 5,5 h Spaß zu teuer" einfach so im luftleeren Raum, würde sie wortwörtlich gar keinen Sinn machen, da sie dann auch nicht in Differenz zu etwas beliebig anderem stünde.
    Natürlich kann man versuchen die Aussage willkürlich in einen anderen Sinnhorizont zu setzen. Dann wird man ihren Sinn aber wiederum nicht erfassen. Sinn ergibt die Aussage nur vor einem Erfahrungshorizont "Brettspiele" (nicht-Brettspieler würden sich zb, falls ihnen der Preis bekannt wäre, direkt fragen, was an 20 Euro für 5,5 h teuer sein soll. Und damit quasi auf andere Art das Kino Argument wiederholen. "Teuer" ist das ganze eben nur verglichen mit anderen Brettspielen, die man dutzende oder gar hunderte Male spielen kann).

    Gerade dann hinkt der Vergleich doch nicht.


    Es werden ja jeweils Freizeitbeschäftigungen mit einmaligem Charakter verglichen.

    Es geht um den Kontext der Kritik. Die Kritik an TimeStories (-Erweiterungen) war das sie für 5,5 h Spaß etwas teuer seien. Diese Kritik muss man im Kontext der Erwartungen an Brettspiele sehen. Ein wichtiges Merkmal ist eben deren Wiederspielbarkeit. Vor diesem Hintergrund kann man die Kritik "verstehen" (auch wenn ich sie im übrigen nicht teile).


    Der Hinweis auf die Kosten eines Kinobesuches, um die Kosten einer Time Stories Erweiterung zu relativieren, bleibt Humbug, da die Erwartung an einen Kinofilm eben eine andere ist.


    Natürlich können sich Erwartungen ändern, auch im Bezug auf den Wiederspielwert von Brettspielen.

    Ich verstehe durchaus, dass man den ständig wiederholten Vergleich mit einem Kinobesuch nervig findet.
    Ich verstehe dagegen nicht, dass man diesen Vergleich als Humbug bezeichnet. Das ist er sicher nicht.

    Doch, der Vergleich ist "Humbug". Die Kritik an Time Stories richtete sich ja gegen den Wegwerfcharakter der Erweiterungen. Diese Kritik macht natürlich nur im Kontext des Umfeldes "Brettspiele" Sinn, denn die Wiederspielbarkeit ist doch, zumindest traditionell, ein wichtiges Merkmal von Brettspielen gewesen. Bei Kinofilmen trifft das natürlich nicht zu, ebensowenig bei einem Restaurantbesuch. Beide sind auf einmaligen Konsum ausgelegt. Darum hinkt der Vergleich gewaltig.