Beiträge von PeterRustemeyer im Thema „Kennerspiel des Jahres 2017 - Alljährliche Ratestunde“

    Habe das Spiel ewig nicht mehr auf Spieletreffs gesehen. Deshalb umso überraschender, dass es mit der Empfehlungsliste aus meiner subjektiv empfundenen Versenkung geholt wird. Sollte man mal wieder spielen.

    Dito.


    Bei Erwerb >30 Partien, dann irgendwie gar nicht mehr. Ohne jeden Grund, eigentlich.
    Ich hatte auch total vergessen, dass das irgendwann auf Deutsch erschienen ist und damit in den Zeitraum für diesen Preis fällt.

    Bei den Extrembeispielen mag der Vergleich nicht sehr gut funktionieren, aber wenn es etwas ähnlicher wird, dann passt es schon halbwegs. Andererseits: Weder Schach noch Mansions of Madness würde ich mit einem Spieleneuling spielen wollen, das ist beides etwas für Kenner(spieler).
    Ein Spiel, was einfachere Regeln hat, aber schwerer gut zu spielen ist, lässt einen Neuling auch gerne mal etwas ratlos zurück, weil er zwar legale Züge machen kann, aber noch lange nicht einschätzen, ob er da etwas sinnvolles oder dummes tut.
    Ein Spiel mit weniger komplexen Entscheidungen (z.b. viel Würfelei) und vielen Regeln dagegen ist sehr leicht beherrschbar, wenn man mit den Regeln mal durch ist.

    Ich würde da eher über das Thema argumentieren.


    #StarWarsRebellion.
    Ich weiß, was Star Wars ist.
    Ich sehe eine taktische Karte. Ich verstehe, da sitzen irgendwo die Rebellen.
    Ich sehe Helden. Ich kenne die alle.
    Man erkläre mir, wie man Einheiten bewegt und produziert. Danke. Let's go!
    Hier ist "Thema >> Mechanik".
    Selbst wenn da diverser kleinteiliger Krempel folgt, in meinem Hinterkopf kenne ich das alles schon.


    #Gloomhaven, ohne es wirklich zu kennen.
    Ich weiß, was ein Dungeon Crawler ist, was ein Held ist, was ein Monster ist, was ein Schatz ist.
    Erklär mir das, ich kann Dir folgen.
    Was auch immer da dann noch folgt, ich gehe mal schwer von "Thema > Mechanik" aus.


    #GreatWesternTrail
    Ich bin so ne Art Rinderbaron.
    Aber einer, der andauernd Kühe tauscht. Der die gleiche Stadt nicht zweimal beliefert. Der irre schnell oder langsam über die Karte huscht. Der... Hä? Was ist denn das jetzt?
    Hier ist "Thema < Mechanik".
    Ich hab ungefähr nichts, an dem ich mich langhangeln kann, wenn du mir die diversen Symbole und Mechaniken erklärst.
    Ich werde immer wieder nachfragen "Und was ist das nochmal? Warum mache ich das? Wofür ist das gut?".
    (dazu kommt dann noch, dass du mir wegen der "vielen Wege zum Sieg" diese Fragen nicht beantworten können wirst)


    #TerraformingMars
    Ich bin ein Konzern. Wir brauchen 3 Parameter. Ok.
    Ich baue Zeugs, das Rohstoffe macht. Damit bezahle ich Zeugs, das noch mehr Rohstoffe macht. Prinzip verstanden.
    Hier ist "Thema = Mechanik".
    (und: TFM hat sehr simple Grundregeln, die Komplexität kommt über Karten rein, die ich nicht erklärt bekommen muss. Weil's auf der Karte selbst steht. Ich kann TFM einfach mal losspielen)

    Meine Einschätzung nach einmaligem Erklärt bekommen und Spielen der beiden Titel:


    #TerraformingMars ist völlig simpel zu erklären. Ablauf simpel, alle Rohstoffe gleich, was man mit den Karten macht, ist völlig klar... dann noch ein paar Standardaktionen und die Sonderdinger wie Meilensteine, und fertig ist die Kiste.
    Dafür ist das Spiel dann recht komplex und kopflastig zu spielen. Es will eine Menge überlegt und kalkuliert werden.


    #GreatWesternTrail ist genau andersrum. Es spielt sich erstaunlich locker flockig runter, sobald alles verstanden ist.
    Aber Ersteindruck und Erklärung sind die Hölle. Alleine Spielplan und Spielertableaus mit zigtausend Feldern, Gebäude, Cowboys, Rinderdecks, kleinteiliger Kram überall, der zwar nicht schwer, aber doch immer anders funktioniert... und alles vollgeballert mit Symbolsprache. Wir haben locker ne Stunde gebraucht, bis wir losspielen konnten, trotz geduldigem, erfahrenen Erklärer.


    Welcher Titel es jetzt weniger verdient hat, auf der Kennerspielliste zu stehen, kann man sich dann selbst aussuchen.


    Ich würde aber definitiv eher TFM auf den Tisch bringen, GWT würde ich niemandem erklären wollen.

    So, das ist also unsere Top 10, bereinigt um "offensichtlich zu komplex" und "Schwerkraftverlag kann man nicht verlässlich jederzeit und überall kaufen".


    • First Class (77) 58%
    • Terraforming Mars (46) 35% (zu komplex, Schwerkraftverlag, mangelnde Reichweite)
    • Great Western Trail (38) 29%(zu komplex)
    • Ulm (34) 26%
    • Räuber der Nordsee (23) 17% (Schwerkraftverlag, mangelnde Reichweite)
    • Ein Fest für Odin (17) 13% (zu komplex)
    • Roll for the Galaxy (15) 11%
    • Captain Sonar (14) 11%
    • Railroad Revolution (12) 9%
    • Cottage Garden (8) 6%

    Captain Sonar ist glaubich zu "geekig", an Cottage Garden glaube ich nicht, nachdem ich die Reviews von Udo Bartsch und der Spielbox gelesen habe (irgendwo zwischen "belanglos" und keine "Spannungskurve" und "überhaupt in jeder Hinsicht schlechter als Patchwork"). ;)


    Bleiben vier Titel übrig, die ich entweder nicht besonders mochte, die mich nicht interessieren, oder bei denen ich nicht mal von ihrer Existenz wusste. ;)


    Bin gespannt, was sich die Jury zusammenstrickt.