Beiträge von darthwolle im Thema „Ein Viertel der bei BGG am höchsten bewerteten neueren Spiele sind Kickstarter-Spiele“

    Gefühlt scheint das manchmal tatsächlich der Fall zu sein. Gerade beim 'Posterboy' Scythe gibt es unglaublich viele extrem negative Rezensionen/Kommentare, die vor allem den Anschein machen, sich gegen den Hype stemmen zu wollen.
    CMON ist ein anderes gutes Beispiel, wo es eine massive Gegenbewegung gibt. Diese Spiele polarisieren scheinbar auf jeden Fall sehr gut. :)

    Da ist doch genau das Konzept von KS. Man bekommt das Spiel meistens nur im Rahmen KS (quasi exklusiv).
    Dann gibt es genug Menschen die dann die Befürchtung haben etwas gutes zu versäumen --> Sie schließen sich den Backern an in der Hoffnung: "Wenn soviel teilnehmen, dann muss es ja ein gutes Spiel sein?!". Also gute Bewertung im Vorfeld. Jemand der nicht teilnimmt oder auch nicht teilnehmen kann oder dann feststellt "Grottenspiel" ist vielleicht enttäuscht --> schlechte Bewertung.


    Mich bringt das immer zum Thema, dass man Bewertungen nicht als einziges Kaufargument nehmen kann! :)

    Oder anders gesagt: Der Erfolg gibt ihnen recht. 1,58 Millionen Dollar nach 25,5 Stunden Kampagne. Ohne Regeln, ohne brauchbares game play video ... und sogar erstmals ohne early bird pledges.

    Wir beschäftigen und im Moment auch mit einer eventuellen Kickstarterkampagne. :?: Dabei habe ich den Eindruck, dass das Thema Show einfach immens wichtig ist. Man muss halt Vertrauen entwickeln durch Highlights und Superlativen. Für den Inhalt sind schöne Bilder, Sounds und motivierende Sprechertexte erstmal die halbe Miete aus.


    Im Endeffekt ist Kickstarter ein amerikanisch geprägtes System. Da Amerikaner gerne auf Show, Superlative, Übertreibung und weniger auf Inhalt stehen (meine persönliche Erfahrung beruflich wie privat, hoffentlich nicht allgemeingültig :) ), wundern mich eben diese KS Ergebnisse wenig.
    KS bietet aber eben die Möglichkeit mit seiner eigenen Kreativität zu gestalten.


    Die Frage der Nachhaltigkeit muss dann jeder KS Anbieter selbst entscheiden. Es gibt eben viele gute KS Projekte und auch viele schlechte.


    Generell, wenn man sich die Marktentwicklung für neu auf den Markt kommenden Brettspiele p.a. anguckt, sieht man ja die letzten 20 Jahre eine steil steigende Kurve.
    Da stellt sich bei immer die Frage ob alle diese Spiele auch immer mit Leidenschaft fürs Spielen oder nur mit dem Businessgedanken entwickelt werden?!


    Mein FAZIT: Bewertungen beinhalten immer viel Subjektives. Es geht um Gefühle wie Atmosphäre, Fairness, Spielspaß... Ob ein BGG Member mit einer Besitzliste >50 Spiele alle seine Spiele tatsächlich noch im Detail objektiv bewerten kann wage ich zu bezweifeln ?(