Beiträge von ravn im Thema „Terraforming Mars“

    Man kann das Ganze hier nachlesen, wenn es einen interessiert: LINK. Wobei Harald Lesch (Ist mir der Sendung "Alpha Centauri" bekannt geworden, falls ihn jemand nicht kennt) sich auch immer wieder mal zu dem Thema auslässt.
    Von daher würde ich denn wissenschaftlichen Anspruch bei TM nicht allzu hoch sehen.

    Danke für den Link. Interessanter als den Artikel finde ich die Kommentare. Dagegen ist das unknowns-Forum ja der reinste Kindergeburtstag der aufeinanderprallenden Meinungen. :)

    Nee, ist es nicht. Bei Agricola sind die Karten nur ein Anhängsel. Eins von vielen Elementen, das man sogar auch weglassen kann (und auch ohne gewinnen). Das geht bei TM nicht.

    In dieser Verkürzung meines Zitates stimme ich Dir zu.


    Im kompletten Sinnzusammenhang von "Ist wie bei Agricola, bei dem man eben ab einem gewissen Spiellevel das bestmögliche aus den gegebenen Karten machen kann und andere eben besser passende Karten haben können." ist das meine Spielerfahrung aus nicht mehr zu zählenden Partien am Spielbrett über die Jahre (meist immer zu dritt oder viert, fast nie zu zweit).


    Wenn alle auf dem allwissenden Level bei Agricola spielen können, kommt es vor allem auf die Karten an, ob man eine gute oder sehr-gute oder fast-perfekte Partie spielen kann. Wenn Du zum Beispiel keine Kleine Errungenschaft auf der Hand hast, die Dir beim Nachwuchs einen spielenswerten Vorteil bringt, dann ist das schlicht blöd. Klar kann man auch ohne diese passende Karte weiterspielen, aber wer besser passende Karten hat, hat das Potential, auch besser spielen zu können. Dieses Kartenzufallselement ist wie bei TFM.


    Bei TFM sind die Karten allerdings der Kern des Spiels, auch wenn man mit überlegter Spielweise mit Standardprojekten eine Menge kompensieren kann. Nur mit Standardprojekten Städte und Wälder zu bauen und die Temperatur hochzubringen, ohne einen Kartennebeneffekt dabei zu haben, ist arg mühsam. Aber wenn man seine Strategie darauf ausrichtet, auf toll passende Karten bei TFM zu hoffen, macht man aus dem Spiel ein Glücksspiel. Stattdessen eher die Chancen sehen, die einem die Karten ermöglichen.

    Letztens eine TFM-Partie erlebt, bei der ich nur auf dem Marsmond vertreten war und meine Punkte ausschliesslich über Karten und dem TF-Wert gemacht habe. Hatte den UNO-Konzern, der die Erhöhung des Terraformingwertes pro Generation nochmals belohnt hat. Hab das Wettrennen um den 35er-Meilenstein allerdings knapp verloren und mich bei den Auszeichnungen verzockt, so dass am Ende nur der letzte Platz in einer Fünferpartie heraussprang.


    Ebenso habe ich schon eine Fünferpartie erlebt, wo niemand mehr eine Stadt bauen wollte, nachdem ich mit der Migrantenstadt auf enormes Städtewachstum spekuliert hatte. Denn gerade in Vollbesetzung sind in der Summe viele Städte eher der Regelfall. Hat aber trotzdem noch zum Sieg gereicht, weil ich Wald-Vorlagen nutzen und Energie Runde für Runde in Sauerstoff wandeln konnte.


    Jede Partie erzählt da seine ganz eigene Geschichte. Fair ist die Kartenverteilung aber nie, ist aber auch egal. Ist wie bei Agricola, bei dem man eben ab einem gewissen Spiellevel das bestmögliche aus den gegebenen Karten machen kann und andere eben besser passende Karten haben können. Drafting war mir aber bisher zu zeitintensiv und würde ich wenn auch nur in Runden spielen wollen, wenn alle ausreichend Spielerfahrung und Kartenwissen haben.

    Leider gibt es unter den Karten auch eine Menge – am Westpark absolut verpönte – „Ärgerkarten“, die nicht nur erlauben, das eigene Besitztum vorwärts zu bringen, sondern auch einen BELIEBIGEN Mitspieler um Hab und Gut und Produktionsmittel bringen. Vor zwei Wochen wollten wir die Ärger-Aktionen einfach weglassen. [...] Heute ging es bei uns diesbezüglich ganz friedlich zu. Nach den ersten kleineren Diebstählen verloren alle, federgeführt von Horst, die Lust an diesem Teil von Terraforming und verzichteten auf den Schadeneffekt: „Ich lasse es gut sein!“ Das zeigt doch ein großes Spielerherz!

    Westpark Gamers - Informationen und Rezensionen über Brettspiele und Kartenspiele


    Sind bei Euch auch diese Ärgerkarten verpönt oder habt Ihr Mitspieler, die dieses bewusste Ausbremsen eines Mitspielers abhaben können, auch wenn es einen mehrmals trifft? Meiner Meinung erfordert es schon eine gewisse spielerische Reife, um zwischen der einen Grosskonzern spielenden Person und dem Spieler selbst zu trennen. Wenn es besonders in der Anfangsphase einer Partie jemanden trifft und Ihr die Wahl habt, wen bremst Ihr aus? Den gerade Führenden? Den Spieler, der Eurer grösster Konkurrent ist? Der Spieler, der keine blinde Rache nimmt? Der Spieler, der am besten solche Manöver vertragen kann? Oder doch der Spieler, der Euch gerade den letzten Keks weggegessen hat?