@brettundpad.de Da mein Zaubererkollege wohl gerade nicht herschaut:
Sobald das Paket in D angekommen ist, bekommst Du vom Zoll einen netten Brief, dass Du es gegen Zahlung der Einfuhrabgaben abholen kannst. Dafür hast Du i.d.R. 10 Tage Zeit. Du musst also mit einem Zahlungsnachweis (Kreditkartenabrechnung, Bildschirmausdruck der Kickstarterunterstützung o.ä.) bei Deinem zuständigen Zollamt antreten. Dort musst Du dann das Paket vor den Augen des Zollbeamten öffnen, denn er will sehen, dass da auch wirklich ein Brettspiel drin ist. Aus dem von Dir gezahlten Betrag (inkl. Versandkosten!) werden 19% Einfuhrumsatzsteuer fällig, die Du bar oder per Karte bezahlen musst. Zoll wird z.Zt. auf Brettspiele nicht erhoben.
Rechenbeispiel: $125 + $25 Versand nach D = $150. Mit einem Kurs von 1,05 umgerechnet sind das 142,85 Euro. Daraus 19% sind 27,15 Euro Einfuhrumsatzsteuer.
Exkurs: Fähige Firmen schaffen es, eine plausible(!) Rechnung außen am Paket zu befestigen. Dann kann bereits die Post die "Verzollung" übernehmen und kassiert dann die Einfuhrabgaben gleich bei der Zustellung ab. Blöd läuft es, wenn die Lieferung aus dem Ausland mit FedEx erfolgt. Die übernehmen (u.U. nach Rücksprache mit Dir) auch die Verzollung, verlangen aber saftige 12,50 Euro Service-Gebühr dafür.
Aber da das das erste KS-Projekt der Firma ist, kann man damit eigentlich nicht rechnen. Zum einen ist es gar nicht so einfach, die zollrechtlichen Bestimmungen einzuhalten, was die Rechnung angeht. Schließlich hat jedes Land da andere Ansprüche. Zum anderen scheitert es meist schon an der Plausibilität. Denn selbst wenn die Produktionskosten eines Spiels in China wirklich nur $15 betragen, wird der Zoll das bei einem Drei-Kilo-Paket nicht glauben und einen Zahlungsnachweis verlangen.
Mich persönlich nervt an dieser ganzen Geschichte nicht so sehr die Einfuhrumsatzsteuer, sondern das Gerenne zum Zollamt und das Theater mit unverständigen Beamten. Daher unterstütze ich so gut wie keine Projekte mehr, die nicht EU-friendly sind.
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