Beiträge von Annabelle78 im Thema „Es heißt Brettspiel“

    Ich finde digitale Umsetzungen von Gesellschaftsspielen sind für mich ein absoluter Gewinn:


    • Ich kann die gelernten Regeln am Beispiel verinnerlichen, damit die Erstpartie am Tisch flüssig läuft und ich mir schon vorher eventuelle oder aufkommende Fragen beantworten (lassen) kann.
    • Ich kann austesten, ob bestimmte Spiele überhaupt etwas für mich sind, ohne am Ende lustlos eine Partie am Tisch spielen zu müssen und mich bis zum Ende zu quälen, weil es eben genau nicht meins ist.
    • Ich kann gerade bei Kartenspielen die einzelnen Karten kennenlernen. Das mag für einige als Vorteil gegenüber anderen gelten. Aber ich kenne Leute, die bestimmte Spiele schon gefühlt 100 x gespielt haben, die wissen, welche Kombinationen gut oder gar extrem gut sind und dann die Mitspieler abzocken. Aus der Warte gesehen nenne ich das eher aufholen... Oft ist es auch gut, einfach nur zu wissen, was andere Karten können. Ich bin durchaus ein sehr fairer Mitspieler und weise im Spiel die anderen darauf hin, was Karten für Funktionen haben können und wie sich das auf die gerade ausgespielte Karte auswirken könnte (wenn ein Spieler dabei ist, der das Spiel nicht kennt).
    • Ich kann mit Freunden (und auch Unbekannten) auf der ganzen Welt spielen und damit Nähe schaffen, die die Entfernung eigentlich nimmt. Es gibt an der Stelle keine Grenzen. Keine Vorurteile. 2-10000 Leute, die gerade das gleiche machen wollen kommen zusammen, egal, was sie anhaben, wie sie aussehen, wo sie sind (puh. Bilder im Kopf.... wo ist nur die Delete-Taste???)
    • (Karten-) Spiele mit hohem Verwaltungsaufwand spiele ich teilweise sogar lieber am Tablet als auf dem Tisch (z.B. Ascension). 1,5 Stunden am Tisch, 20 Minuten am iPad. Kein Hin- und Herzählen von irgendwelchen Kampf- oder Machtpunkten. Kein andauerndes Mischen, die KI kann englisch - meine Mitspieler manchmal nicht (und die deutsche Umsetzung von Ascension sollte gar nicht existieren...)
    • Ich kann auch dann eine Partie spielen, wenn mir justament die Mitspieler fehlen. Zum Beispiel, wenn ich krank bin und eigentlich nichts tun kann außer dumm rumzuliegen. (OK, ein Buch lesen geht immer. Ist aber nichts für jeden. Fernsehen? Tagsüber für mich ein Albtraum!) Wenn ich wieder einmal viel zu früh wach werde und niemanden im Haus wecken möchte. Wenn ich, schon passiert, insgesamt 4 Stunden (anstatt 15 Minuten) in der U-Bahn festhänge. Wenn ich in den Urlaub fahre und mein Gepäcklimit nicht mein Lieblingsspiel mitzunehmen erlaubt (btw: ich würde mich über Funkenschlag als App freuen).

    Dennoch, und ich glaube, da sind sich in diesem Forum eigentlich alle einig:


    Es geht nichts über ein gepflegtes Spielen in angenehmer Umgebung und mit netten echten Mitspielern. Das möchte ich in keinem Fall missen und werde hoffentlich auch in 40 oder gar 50 Jahren noch fleissig Spielen - vermutlich dann aber nur noch mein Takenoko-Großspiel, damit ich noch was erkennen und die Teile greifen kann :)