Beiträge von Gernial im Thema „Zeit der Neuauflagen - Zeit der Möglichkeiten“

    Eine Abgrenzung von Revitalisierung, Neuauflage, Nachdruck usw. ist bisweilen nicht so einfach. Ich ging in der Debatte durchaus davon aus, dass es einen Spieletitel seit einem längeren Zeitraum nicht mehr zu kaufen gab, also kein "Dauerklassiker" à la Monopoly oder Siedler. Meine Betonung bzgl. Absatzperspektive lag auf "relativ gut" im Sinne von: Hier kann ich das besser abschätzen, als bei einem komplett neuen Spiel bzw. habe ich ein deutlich geringeres Risiko, die Auflage nicht abverkaufen zu können. Biete ich ein (seltbstredend "gutes") Spiel erneut an, habe ich doch die Verkaufszahlen von X Jahren und kann das mit anderen Titeln und ihren Verkaufszahlen über X Jahre abgleichen und daraus eine wenn auch immer noch ungewisse, so doch relativ gute Prognose stellen. Das alles habe ich bei einem neuen Titel halt nicht. Darum ging es mir, das auszudrücken. Dass Verlage da ungehobenes Potential haben, weil sie den Neuheiten-Hype mitmachen oder zumindest nicht ignorieren wollen, um als Verlag nicht als "Recyclingfirma" dazustehen, mag ja sein (das ist dann aber eher dem Erscheinungsbild/Marketing gezollt). Auch die mediale Aufmerksamkeit bei Reprints ist ja deutlich geringer. Es ist aber halt nach Auffassung dieses Verlagsleiters und Besitzers eine sicherere Bank und Prototypen müssen sich dort halt an dieser "Messlatte" des "guten Alten" durchaus auch bewähren. EIn nachvollziehbares Risikomanagement mMn. Und wenn es den Anteilseigner Geld kostet, ist es auch noch mal etwas anderes, wie wenn ich direkt mit meinem Einkommen betroffen bin. Nicht jeder Verlag ist so groß, dass er sich allzuviele Flopps leisten kann, manche vermutlich nicht mal einen. Ich stell mal die These auf: Je existentieller Betroffen, desto reprint :) So jedenfalls meine Perspektive zu all dem als freilich außenstehender, journalistoesker "Beobachter".