Beiträge von MetalPirate im Thema „13.02.-19.02.2017“

    Robo-Rally ist sehr chaotisch

    Das stimmt, aber...

    und dauert für das gebotene zu lang.

    ...das stimmt nicht mehr, denn wie lange ein RoboRally-Spiel dauert, hat man beim Aufbau des Kurses komplett selbst in der Hand.



    Zustimmen würde ich allerdings, wenn du dich auf die Anleitung der vorletzten amerikanischen Version bezieht. Die enthält tatsächlich vorgeschlagene Kurse, bei denen es schnell mal lange für das Gebotene dauern kann. Aber wie gesagt: Das hast du selbst in der Hand und von daher darf man sich eigentlich nicht darüber beschweren.

    Was stört dich denn?

    (Alles aus der Erinnerung schnell runtergeschrieben, weil längst wieder verkauft:) Multi-Player-Solitär mit kaum vorhandener Interaktion, null Variabilität im Setup, nicht funktionierender Bonusaktions-Mechanismus, hakelige Anpassung auf unterschiedliche Spielerzahlen, fehlende Spannungkurve mit einzigem Höhepunkt bei der ersten Möglichkeit des Charakterkaufs.

    Ich sehe ja ein, dass der Beginn etwas solitär ist, aber es ist eben auch eine Kunst, sich in eine möglichst vorteilhafte Ausgangslage zu bringen.

    Genau das ist ja das Problem. Für die ersten 10-12 Züge zählt nichts außer gnadenloser Effizienz. Die beiden Player Boards diktieren einem, was man zu tun hat. Wenn ich irgendwo lese, dass jemand rollenspielmäßig ins Spiel versinkt, seine Popularität auf Maximum bringt oder ähnliches, dann waren die Mitspieler schlecht. Gegen gute Mitspieler bleibt für all das nämlich gar keine Zeit. Am Anfang ein solitärmäßiger, geskripteter Aufbau und kurz später ist das Spiel schon zuende.


    Es gibt ein paar komplexe Spiele, die umso schlechter werden, je besser die Mitspieler sind. Diese Spiele werden mechanisch und verlieren einen Haufen Thema. Jeder weiß: unter diesen und jenen Bedingungen ist der und der Zug optimal. Scythe ist seit Erscheinen für mich das absolute Musterbeispiel für diese Kategorie von Spielen.

    Vor lauter Pipi in den Augen sind meine provokanten Aussagen über #Scythe völlig untergegangen.

    Nö, nicht untergegangen. Ich habe das interessiert gelesen. Wer den Scythe-Thread kennt, der weiß, dass ich da ziemlich ähnlich denke. Ein "Like" gab's trotzdem nicht, weil ich z.B. Dynasties völlig anders bewerte, das halte ich für ziemlichen Murks.

    Na klar kenn ich den Thread, aber eine eindeutige pro- oder contra-Draft-Tendenz ist da für mich nicht herauszulesen.

    Warum sollte sich da auch eine eindeutige Tendenz ergeben? Die einen mögen's lieber mit Drafting, die anderen lieber ohne; die Argumente wurden im genannten Thread ausgetauscht. Dem Leser bleibt überlassen, ob ihn die Pro- oder die Contra-Argumente mehr überzeugen...


    Und ja: Terraforming Mars ist definitiv ein großartiges Spiel! :thumbsup:

    Wollen wir das Ganze vielleicht noch kurz auf die inhaltliche Ebene bringen? Wieso sollte Drafting bei #TerraformingMars sagen wir mal "weniger wagemutig" sein? Im entsprechenden BGG-Forum gibt es ca 95% Drafting-Befürworter. Und es erlaubt ja wohl auch mehr, einer strategischen Linie zu folgen bzw. den Gegnern die passenden Karten vorzuenthalten; kurz: eine spielerische Komponente hinzuzufügen.
    Gegenargument wäre für mich eigentlich nur, dass es die Spielzeit verlängert

    Im Terraforming Mars Thread hast du doch auch geschrieben, den solltest du doch eigentlich kennen... Auf den hinteren Seiten geht's auch um das Thema Drafting bei Terraforming Mars.


    Meine Meinung in Kurzversion: Wer einseitig darauf setzt, dass bestimmte Symbole schon kommen werden, und dabei jeden Plan B vernachlässigt, der spielt einfach nicht gut und sollte dann nicht jammern, weil seine einzige Strategie nicht immer aufgeht. Wenn man keine Risiken abwägen bzw. kontrolliert eingehen will, kann man dann natürlich nach Drafting rufen, um sich die Sache einfacher zu machen, aber das ist nicht mehr das Spiel, das sich die Autoren ausgedacht haben. Drafting ist die Variante für Leute, die's einfacher haben wollen. Die Standardregel ist ohne Drafting, und wie ich finde aus gutem Grunde.


    EDIT: Außerdem ist beim Kolonisieren des lebensfeindlichen Planeten Mars das "komme mit dem zurecht, was du vorfindest!" doch wesentlich thematischer als ein "suche dir die Karten aus, die du brauchst". ;)