Der ganze Aufbau des Zauberbuchs baut voll und ganz auf die eigene Strategie auf. Er ist voller Entscheidungen. Ich muss aus einem Riesen Satz Karten eine Auswahl treffen, die ich dann in mein Zauberbuch aufnehme. Es sind ganz bewusste Entscheidungen für den ein oder anderen Zauberspruch und daraus resultiert natürlich dann auch meine Strategie. Spiele ich defensiv mit viel Schild und einem großen Schwer und gehe auf Nahkampf oder spiele ich defensiv und entscheide mich für Zaubersprüche, bei denen ich meine etwaigen herbeigerufenen Tierchen ins Rennen schicke und selbst eher im Hintergrund agiere..
Wie ich in meinem Beitrag geschrieben habe, hatten wir ja die im Regelbuch vorgeschlagenen Zauberbücher verwendet und somit auf den bookbuilding Aspekt von Mage Wars erstmal (und wie sich nun ja herausgestellt hat auch endgültig ) verzichtet. Du hast aber natürlich recht und ich hätte meinen Satz präziser formulieren sollen "Wer sich gerne mit der Tätigkeit des Würfelns beschäftigt ist hier gut aufgehoben, wer gerne während des eigentlichen Zaubererduells signifikante Entscheidungen treffen möchte ist mit dem Spiel wahrscheinlich schlecht beraten."
Auf mein geringes Interesse mich aktiv an das Zusammenstellen eines Zauberbuchs zu begeben, bin ich ja schon im letzten Wochenthread eingegangen. Nochmal kurz wiederholt: Ich bin die Karten des Grundspiels und der Forcemaster vs Warlock Erweiterung durchgegangen und habe bei hunderten Karten gerade einmal eine handvoll halbwegs interessante entdeckt. Der größte Teil der Karten einer Klasse war sich einfach immer nur sehr ähnlich. Ich musste ehrlich gesagt ein wenig schmunzeln, als ich Deinen noch nicht editierten Beitrag gelesen hatte, in dem Du schriebst, dass man sich entscheiden muss/kann ob man seinem Zauberer lieber bessere Waffen zum härter Zuschlagen, oder hochwertigere Rüstungen zuschanzt, um defensiv mehr Wunden zu verhindern. Das sind für mich einfach nur zwei Seiten der gleichen Medaille, aber das ist Dir ja scheinbar auch aufgefallen
Die jetzt von Dir beschriebenen Strategien sind sicherlich etwas verschiedener, reichen mir aber bei weitem nicht aus um für ein abwechslungsreicheres Spielgefühl zu sorgen.
Ich vergleiche derartige Spiele immer gerne mit meinen Favoriten dieses Genres #Netrunner und #GoT LCG 2. Edition. In beiden Systemen ist das Ziel ja eine bestimmte Anzahl an Siegpunkten zu erzielen, wobei bei #MageWars ja alleine das Niederprügeln des Spieleravatars siegentscheidend ist. Möglicherweise ist das der Punkt, der das Zaubererduell für mich so eindimensional macht. Für das Erreichen von Siegpunkten kann sich ein Designer vielleicht einfacher mehrere Wege einfallen lassen, als Nahkampf/Fernkampf Würfeln.
Nunja, mein Mage Wars Kram ist jetzt schon in einem 8 kg Paket verpackt und wird demnächst nach England schiffern. Konnte noch einen halbwegs guten Tausch ergattern, auf dem deutschen Gebrauchtmarkt bekommt man da ja gar nichts mehr dafür. Als ich das Zeug zusammengepackt habe ist mir dann erst aufgefallen, dass ich die erste Erweiterung sogar 2x gekauft hatte... Das gibt nochmal einen Wertungspunkt Abzug für das Spiel