Ich hab mal ausprobiert, vor allem den Spielplan und die Gebäude zu spielen, und nicht das Kartendeck, Bahnhöfe und co.
Die Gefahrenplättchen lagen anfangs recht passend und später habe ich sie eben passend nachgelegt, so dass mir alle Spieler andauernd Geld geben mussten, oder noch mehr Geld wegwerfen.
War dann so ne Art #Monopoly Spielgefühl. Immer schön die Hand aufhalten und einkassieren. Schön fies.
Den Sieg gebracht hat mir das aber nicht, weil meine Rinder gegen Ende zu schäbig waren, um die wirklich wertvollen Städte anzusteuern, und ich auch nicht die passenden Aufträge ansammeln konnte.
(Das soll jetzt aber keine Aussage sein, dass man damit nicht gewinnen kann)
So würde ich "Extremstrategie" bei #GreatWesternTrail definieren:
Es gibt 4 von 11 Wertungsbereiche, in denen mehr als 40 Punkte erzielt werden kann (Städte, Bahnhöfe, Gebäude und Rinder). Schaffe ich diese 40+X Punkte, habe ich "extrem" gespielt. Am einfachsten ist das mit Rindern, am schwersten mit Gebäuden.
Der Sieg ist jedoch keineswegs sicher wenn man eine Extremstrategie spielt. Eine Rinderbaronin hatte einmal 63 Punkte mit ihrer Herde erwirtschaftet und dennoch nicht gewonnen. Generell gilt bei unseren Runden: mit über 100 Punkten kann man um den Sieg mitspielen. Selten reichen auch einmal weniger, meist hat der Sieger zwischen 100-130 erreicht.
Das Geheimnis bei GWT sind also die anderen 60-80 Punkte. Diese kommen z. T. aus den anderen 3 "großen" Bereichen, meist jedoch von den anderen. Ein paar Beispiele von unseren Spitzenwerten. Maximale Punktzahl mit
Gefahrenplättchen 19
Aufträge 21
Bahnhofsvorsteher 30
Personen 16
Geld 8
Der Schlüssel sind häufig Gefahrenplättchen und Bahnhofsvorsteher. Mit Gefahrenplättchen schafft man viele Punkte, hält sein Gebäude am Ende der Gefahrenstrecke sauber und legt den Grundstein für Aufträge, welche die anderen Spieler nicht haben wollen. Hat man dann noch das passende Bahnhofsvorsteher Plättchen, das 3 Punkte für je 2 Gefahrenplättchen gibt, sind das jede Menge Punkte und i. d. R. der Sieg. Gebäude 4a ist dazu natürlich perfekt. Man darf es nur nicht in eine Gefahrenzone bauen. Man kann dann schnell in die Bredouille kommen wenn diese Gefahrenzone schnell von den Mitspielern mit Gefahrenplättchen "zugemauert " wird. Dann wird es extrem teuer - und man verliert.
Die Stärke der Eisenbahner Strategie liegt v. a. daran, dass man sehr sicher die hinteren 3 Bahnhofsvorsteher Plättchen erhält und damit planen kann. Besonders stark ist das Plättchen, das 3 Punkte je 2 Zertifikate gibt. Liegt dieses Plättchen ziemlich hinten und man bekommt noch ein Bahnhofsvorsteher Plättchen mit einem Dauerzertifikat, spielt man so, dass man bei Spielende 12 Punkte für das eine Zertifikat erhält und mind. 6 Punkte für das andere. Dazu noch 35-40 Punkte mit Bahnhöfen und schon hat man die Hälfte der nötigen 100+X Punkte. Als Eisenbahner baut man natürlich immer Gebäude 5a oder 5b - am besten ans Ende einer Gefahrenstrecke.
Die Stärke der Gebäude Strategie liegt natürlich in der perfekten Nutzung und Platzierung der eigenen 7-10 Gebäude die man baut. Das ist recht anspruchsvoll, macht aber riesig Spaß. Eines unserer spannendsten Spiele endete 101-100-89 für den Maurer gegen den Rinderbaron und einen Eisenbahner, der 1 größeren Fehler machte.
Was soll ich sagen: einfach ein wunderbares Spiel
Edit: Noch etwas ausführlicher habe ich mich im Beitrag zu Great Western Trail ausgelassen