Beiträge von MANBEARPIG im Thema „23.01.-29.01.2017“

    #Anachrony, was in den nächsten Wochen wohl per Post geliefert wird, hat sich für mich ja unerwarteter Weise als Platzmonster entpuppt. Besorgt um den knapp werdenden Stauraum, habe ich dieses Wochenende nach einer der größeren, noch ungespielten Kisten aus meinem persönlichen Brettspiel-Limbus Ausschau gehalten und schließlich #MageWars hervorgekramt. Das habe ich jetzt auch schon seit fast 5 Jahren in meiner Sammlung, gekauft hauptsächlich aufgrund des großen Hypes den die Typen vom Dice Tower damals gemacht haben. Zu dieser Zeit war ich noch eher ein Neuling im Hobby und habe mich damals immer stark von Toms Meinung und Einschätzungen beeinflussen lassen. Mittlerweile weiß ich, dass Toms Lieblinge bei mir meistens krachend durchfallen. Die Chancen, dass das für Mage Wars ebenso gilt stehen daher nicht so schlecht, also ran an den Speck:


    Ich habe noch die große Box der ersten englischen Version und das darin befindliche Tiefziehteil ist ziemlicher Müll. Bestimmt ein Viertel des Schachtelvolumens liegt unnutzbar unter dem Tiefziehteil. Die Macher wussten ja schon lange welche Erweiterungen noch alle folgen würden und mit ein wenig besserer Planung hätte man sicherlich nicht nur vier, sondern gar acht Magiebücher in der Schachtel unterbringen können. Die Stanzbögen der Pappmarker waren auch nicht so prall, das war teilweise ein echter Kampf die Plättchen unbeschadet aus dem Rahmen zu lösen. Letzten Endes zwar nur Kleinigkeiten, aber an dieser Stelle geht der Daumen trotzdem schon einmal runter.


    Das Regelbuch des Magierduellspiels ist gut aufgebaut, aber die vielen verschiedenen Fähigkeiten und Stichworte erschlagen einen zu Anfang ein wenig. Wir haben uns dann an den Ratschlag im Regelbuch gehalten, einfach losgespielt und fragliche Terminologien nachgeschlagen wenn sie aufkamen. Das ging eigentlich ziemlich gut und mit ein wenig Erfahrung von ähnlichen Spielen konnte man sich vieles auch selber erschließen. Die vorgenommene Unterteilung in Anfänger- und Hauptspiel hat mich allerdings etwas verwundert, da die Regelmenge der beiden Spielmodi zu 98% identisch ist und sich die Unterschiede fast ausschließlich auf die Größe der zu bespielenden Arena und der zu benutzenden Magiebücher begründen. Rückblickend hätten wir wohl direkt mit dem Hauptspiel beginnen sollen, da uns die Enge der Kampfarena und die Limitierungen der Magiebücher doch ein wenig gestört haben.


    Der Spielverlauf ist schnell abgerissen: Ich habe als Beastmaster schnell mehrere günstige Tiere beschworen, auf die gegnerische Priesterin gehetzt und ihr frühzeitig viel Schaden zugefügt. Die Heilerin war dabei recht stoisch zugange und hat ihre Manapunkte größtenteils gespart. Ich fühlte mich schon wie der sichere Sieger, als dann in schneller Folge zwei höherklassige Kreaturen von der Priesterin beschworen wurden. Diese haben sich dann auch in Windeseile durch meine armen Tiere geschnetzelt. Fiskalpolitisch Bezüglich meiner eigenen Zauberpunkte war ich leider nicht sehr diszipliniert, so dass ich diesem Gegner nicht wirklich etwas entgegensetzen konnte und mein armer Zauberer wurde dann auch "schnell" ins Jenseits befördert. Schnell in Anführungszeichen, weil sich das Spiel doch teilweise ganz schön gezogen hat.


    Zu mehr als dieser einen Partie hatte es leider nicht gereicht und wir werden die kommenden Wochenenden sicherlich noch ein paar Duelle austragen und verschiedene Zauberer ausprobieren, um eine fairere Einschätzung abgeben zu können. Momentan muss ich allerdings sagen, dass ich Mage Wars nur mäßig fand. Ich mag LCGs wie #AndroidNetrunner oder #GoT sehr, ebenso auch #SummonerWars, aber das Arcane Wonder Spiel hat mich vergleichsmäßig sehr kalt gelassen. Habe mir mal alle verschiedenen Karten des Grundspiels und der ersten Erweiterung angesehen und dabei vielleicht eine Hand voll gefunden, bei denen ich dachte "interessant, damit lässt sich sicherlich was cooles anfangen". Ansonsten erschien mir der Großteil der Zaubersprüche darauf abzuzielen seine eigenen Kreaturen aufzupowern, oder die des Gegners zu verschlechtern. Es gibt natürlich viele verschiedene Monster, aber auch die empfand ich alle recht ähnlich und austauschbar (natürlich mal von der Tatsache abgesehen, dass teurere Monster härter/mit mehr Würfeln zuschlagen).


    Das Zauberbuch ist ja eigentlich auch eine coole Idee, aber in der Praxis hat es mich ganz schön genervt jede Karte aus den Seitenhüllen rauszufummeln und noch schlimmer: Sie vor einer neuen Partie wieder in das Buch einzufügen. Regeltechnisch erlaubt das einem zwar praktisch eine ganze Partie von Spielzug 1 bis zum Ende durchzuplanen, aber das ist nichts wofür ich jetzt meine Zeit aufbringen würde. Da ist mir das gewohnte Kartenhand ziehen und überlegen wie man das beste daraus macht doch irgendwie lieber. Mal sehen was die nächsten Partien noch so bringen werden, aber Stand jetzt kommt Mage Wars wahrscheinlich bald auf die Abschussliste, mit einer vorläufigen Wertung von 6/10