Beiträge von PeterRustemeyer im Thema „23.01.-29.01.2017“


    Dein Spielbericht klingt klasse - danke dafür!
    Zwei kleine Fragen meinerseits, da das Spiel bei mir noch ungespielt im Regal liegt:

    • Hatte euer Neuling die Regeln vorher gelesen oder seid ihr das Regelwerk vor Spielbeginn gemeinsam durchgegangen?
    • Welches Szenario habt ihr gespielt und weil lange habt ihr dafür gebraucht?


    Wir haben das Spiel vorher grob erklärt. Also die Spielzugabfolge, was die Karten machen, was welches Klötzchen macht. Und dann doch grob die Aktionen und Siegbedingungen plus eine minimale Strategie-Einführung. Im Prinzip ein "ungefähr so, aber den Rest findest du dann selbst raus, wir spielen das eh nochmal". Mehr finde ich bei solchen Titeln unnötig und ermüdend, die vollständigen Regeln würden wohl weit über eine Stunde brauchen, und am Ende hätte man die Regeln vom Anfang schon wieder vergessen.


    Das Szenario war das "kurze", glaube ich: 3 Coups in 3 Stapeln à 8 Karten.
    Bei maximaler Auslastung und niemals passen wäre also jeder 12mal drangewesen.


    Inklusive Aufbau und Erklärung ging das von ca. 20 Uhr bis halb 4 morgens, also 7,5 Stunden.
    Krass, fühlte sich gar nicht so lange an. Wir haben aber auch nebenher viel geplappert, Bier getrunken, Raucherpausen gemacht und dergleichen.

    Gestern endlich #FireInTheLake zu viert (also ganz ohne Bots).
    Mein zweites Spiel, diesmal mit den Südvietnamesen, gegen zwei gestandene Veteranen mit US und Vietcong und einen Neuling mit Nordvietnam.


    Die natürlichen Bündnisse (Süden+US, Norden+VC) hielten eigentlich die gesamte Partie über vor, insbesondere unsere Gegner koordinierten sich die ganze Zeit.
    Zwischen US und mir kriselte es schon eher, vor allem weil ich recht früh anfing, Entwicklungshilfe zu veruntreuen (meine Siegbedingung), und die Amerikaner die Hauptlast auf dem Spielplan tragen ließ.
    Meine Versuche, das nicht als Egoismus, sondern als Rollenspiel zu verkaufen, waren nicht allzu fruchtbar. ;)


    Weil ich mich nicht um Patroullien und dergleichen kümmerte, sabotierte der VC dann fast das komplette Bahnnetz (das mir eigentlich Geld bringen täte), und auch leider exakt zu dem Zeitpunkt, als die zweite Coup-Karte aufgedeckt wurde, so dass meine Polizei meine Reichtümer nicht mehr retten konnte. Autsch!
    (Die Coups waren diesmal fies verteilt. Die erste kam quasi sofort, auch die zweite kam an erster oder zweiter Position ihres Teilstapels, nur die dritte ließ auf sich warten, als es wegen der späten Stunde langsam anstrengend wurde, außerdem musste ich quasi zehn Aktionsphasen ohne eigenes Geld durchstehen)


    Diese Sabotage war zwar für mich recht ärgerlich, aber bis auf die allerletzten Runden tat der VC eigentlich nichts, was ihm tatsächlich Punkte einbrachte, so dass ich ihn eigentlich nie als Bedrohung empfand. Mehr so als "lästige Schmeißfliege". ;)


    Der Norden baute derweil in bester Hordenmanier seine Streitmächte auf und fing dann an, sie an den Grenzen in Stellung zu bringen, hatte aber - als neuer Spieler - vielleicht ein bisschen zu viel Respekt vor meinen und ein bisschen zu wenig Respekt vor den US-Klötzchen.


    Die USA bastelten ein wenig an ihrer Siegbedingung (Vertrauen in meine korrupte Regierung herstellen) herum und zogen im zweiten Coup erwarteterweise die Hälfte ihrer Truppen ab (weil ihnen das Punkte bringt).


    Dann kam es zum großen Showdown:
    Nach einer geheimen (und dadurch nicht unbedingt regelkonformen) Zigarettenpausenstrategiebesprechung fielen VC und Nordvietnam mit geballter Macht in Saigon ein.
    Dort saßen zwar haufenweise Streitkräfte von mir rum, aber die würden sicher nicht lange durchhalten.
    Doch natürlich war dieser Triumph nur von kurzer Dauer: Die Amerikaner zeigten, dass sie absolute Kampfsäue sind, wenn sie es denn wollen, und prügelten gefühlte 25 feindliche Klötze in einer Runde aus der Hauptstadt raus.


    Der Norden zog dann mehr oder weniger den Schwanz ein, insbesondere weil er recht sicher war, bis zum letzten Coup entweder keine Truppen oder kein Geld für Operationen mehr zusammenkratzen zu können. Ich weiß nicht, ob man ihn damit als Spielverderber sehen kann, aber es war a) seine erste Partie und b) echt schon weit nach Mitternacht und mitten unter der Woche. Wir haben dann mehr oder weniger ohne ihn weitergespielt (also er war schon noch da, machte aber nur noch Kleinigkeiten und hatte offensichtlich keinen Vertrag mehr mit dem Spielausgang).


    Die USA lagen zu diesem Zeitpunkt massiv vorne, und ich hätte daran (ohne Geld) eigentlich nichts mehr ändern können.
    Wie der Zufall es aber wollte, kamen dann jedes Mal, wenn ich zuerst dran war, unfassbar lukrative Ereignisse (sowas wie "du bekommst 6 Punkte, US verliert 6 Punkte"), und Ereignisse darf man auch ohne Resourcen spielen, so konnte ich noch einmal mit ihm die Plätze tauschen und das Spiel mit einem Vetternwirtschaftsthermometer von satten 33 und dank US lockerst ausreichender Gebietskontrolle beenden. Verdient war das nicht unbedingt, aber was soll's. ;)


    Der VC drehte ebenfalls endlich auf, er schaffte es auch noch knapp auf seine benötigte Punktezahl und den zweiten Platz, der Norden und die USA blieben weit abgeschlagen zurück.


    Was ein geiles Spiel! :)