Beiträge von Countrysidepop im Thema „Hunger! Was sind Eure Lieblingsspiele mit Leute ernähren?“

    Und wenn der Autor des Artikels schreibt, dass er sich etwas ärgert, dass ihn "Brot für die Welt" mit regelmäßigen Bettelbriefen zumüllt, d.h. Spendengelder für Porto verschwendet, dann spricht er in dem Punkt mir sogar 100% aus dem Herzen.

    Auch das von Dir mit "Bettelbrief" beschriebene Phänomen ist Teil des geschlossenen Systems, weil er das Hungerphänomen nur innerhalb des Teufelskreislaufs betrachtet und zu bearbeiten versucht. Daher verwundert es nicht, dass es Dich ärgert. Aber der Artikel, der das Problem via statistischer Fakten zu relativieren versucht, taugt nicht zur Lösung des Problems.

    Eine garnicht mal so schlechte, wirtschaftsliberale Antwort auf den Oxfam Report, mit der ich durchaus konfirm gehe - Was nun nicht heisst, dass die Welt nicht schlecht und ungerecht ist - Aber die Schuld daran suche ich nicht bei den 8 Superreichsten der Welt:


    Die Populisten: Wie Oxfam & Grüne die Welt verkennen

    Nicht der Reichtum ist unredlich, sondern der Kontext indem er "erwirtschaftet" wurde.


    Eine "wirtschaftsliberale" Antwort antwortet bereits systemimmanent. Die Artikelüberschrift darf man durchaus selbst als eine politische Position bezeichnen.


    Falls du auf den heute veröffentlichten Oxfam-Report anspielt: da fehlt was. Die 8 reichsten Personen auf der Welt haben ein größeres Vermögen als die ärmste Hälfte der Menschheit zusammen.

    Ja, war `ne Anspielung auf den Oxfam-Report ohne mich jedoch näher damit befasst zu haben. Auch wenn sie sich die Aussage in Deiner Betrachtung relativiert, so genügt sie dennoch, um erst einmal ein grundsätzliches Missverhältnis von Besitz zu versinnbildlichen.

    Hunger kostet weltweit Millionen Menschen das Leben. Eine Statistik besagt, dass pro Minute etwa 30 Menschen an Hunger sterben. Das ist weltweit pro Jahr in etwa eine Todesrate, die der Einwohnerzahl der Einwohner der Bundesländer Bayern und Hessen entspricht.


    Der Glaube unser Planet könne nicht genug Menschen ernähren ist von Menschen erdachter Stuss. Bei einer gerechten Verteilung von Waren und Gütern müsste kein Mensch hungern. Aber da ist eben die unmenschliche Unersättlichkeit, für die sich Menschen gegenseitig ausbeuten. 8 Leute, die mehr besitzen als der Rest der Menschheit zusammen? Das lässt sich kaum denken. Und der Strom von Geld und Besitz fließt weiter in die falsche Richtung von unten nach oben in die Spitze der Pyramide.


    Den Mangelhunger nur im Brettspiel zu erleben ist -gemessen an den Weltverhältnissen- ein ziemlicher glücklicher Ausnahmezustand.


    In welchen Brettspielen muss ernährt werden? Gebührt die Idee des Hungers als spielerische Beklemmung tatsächlich dem 2007 erschienenen Agricola? In welchem Spiel tauchte die Idee von „Leute ernähren“ das erste Mal auf? Oder waren es die Reisschüsseln in Felds Im Jahr des Drachen, dem Kaiser der Verlust- und Mangelspiele? In welchen Spielen muss ernährt werden? Wo zeigt sich die Idee des Ernährungsmangels am Härtesten? Welche Mangelernährungsspiele gefallen Euch am besten? Und sind z.B. die nagenden Ratten in Notre Dame nicht auch ein verkapptes Hungerproblem?


    Möge der Hunger in der Welt sich eines Tages tatsächlich nur noch im Brettspiel zeigen. Wir warten auf die Hungersnotspiele Tschad, Jemen und Haiti von Rosenberg, Feld und Pfister.