Beiträge von MANBEARPIG im Thema „26.12.2016-01.01.2017“

    @drfunk: Danke für den Hinweis. Ich hätte das "Problem", dass ich die englische Version der MoM Sachen habe, da ist der Markt in Deutschland doch deutlich kleiner und der Versand in die entsprechenden Länder dann gleich wesentlich teurer. Ich werde es mir mal überlegen, aber wie gesagt, dem Bruder hat es ja doch recht gut gefallen, sodass es wahrscheinlich bleiben (bzw. eines Tages in seine Wohnung/Haus ausgelagert) wird. *g*

    Ich konnte meine vorweihnachtlichen Vorsätze nur zu einem Teil umsetzen und habe lediglich die erste Edition #MansionsOfMadness gespielt. Im Vorfeld hatte ich schon einiges davon gelesen, dass einige Szenarien unspielbar wären, schlechtes Balancing usw., sodass ich erstmal eine beträchtliche Weile damit beschäftigt war, mich durch diverse BGG Threads und Korrekturdateien mehrerer User zu quälen. Hatte mich mental schon auf eine mehrtägige Druck- und Ausschneideorgie eingestellt, bis ich dann gemerkt habe, dass es scheinbar keinen einheitlichen Korrekturvorschlag gibt, der mit sämtlichen Material der 1. Edition kompatibel ist. Da habe ich mir die Arbeit dann gespart, mir lediglich das offizielle FAQ und Errata ausgedruckt und zwischen den Jahren dann alle 5 Szenarios des Grundspiels mindestens einmal durchgespielt, das erste und das fünfte sogar zweimal. Mein Bruder stets mit 2-3 Ermittlern und ich als böser Strippenzieher.


    Ja, der Szenario spezifische Aufbau dauert vielleicht ein paar Minuten länger als man vom Großteil anderer Spiele gewöhnt ist, aber keinesfalls länger als eine Viertelstunde. Mit mäßiger Konzentration war es mir auch möglich die Pläne stets fehlerfrei vorzubereiten. Klar, wenn man sich vertut und das erst nach längerer Spielzeit herauskommt ist das blöd, aber das würde ich nicht dem Spiel anlasten. Der Aufbau ist jetzt wirklich keine Raketenwissenschaft.


    Ich habe mir nicht im Detail gemerkt, welche Variante ich in jedem Szenario gespielt habe, aber die einzelnen Szenarien hatten aufgrund der beschränkten Aktionskartenauswahl des Bösen jeweils ein anderes Spielgefühl erzeugt. Mal Zombies aus den Gräbern auferstehen lassen, mal die Ermittler mit Dunkelheit behindern, oder mal Massen an Monstern auf sie hetzen. Das war ganz nett. Innerhalb eines Szenarios kam ich mir als Keeper aber doch arg beschränkt. Da war nicht viel Spielraum, sondern ganz klar vorgegeben, auf welche Art man zu spielen hat. Mitunter war das für mich dann doch sehr, sehr dröge.


    Über das Spielgefühl der Ermittler kann ich natürlich nur spekulieren, aber eigentlich sind die ja in ihren Möglichkeiten noch eingeschränkter als der Mansion Master. Jede Runde bewegen, bewegen, erkunden/kämpfen. Der einzig interessante Aspekt für die Ermittler beschränkt sich dann doch nur auf das Herausfinden der jeweiligen Siegbedingungen, was in meinen Augen hauptsächlich glücksabhängig ist. Ich glaube ich habe jedes einzelne Szenario gewonnen und meistens war es nichtmal knapp. Mir kam es nicht so vor, als ob die Ermittler eine faire Chance hatten. Zumeist hat ihnen schlicht und ergreifend mehr Zeit gefehlt. Möglicherweise wäre das mit einem 4. Ermittler etwas anders gewesen, aber 3 Charaktere für einen Spieler empfanden wir beide als das obere Maximum. Eventuell gibt es ja doch ein ordentliches Balancing Problem, aber das will ich nicht bewerten.



    Im Grunde spielt es bei Mansions of Madness ja keine Rolle, wer am Ende gewinnt - hauptsache eine spannende Geschichte wird erzählt. Leider ist das meiner Meinung nach aber der größte Schwachpunkt dieses FFG Spiels. Die Szenarien sind allesamt total generisch, uninteressant und nach dem gleichen Muster aufgebaut. Kann man dafür dem Spiel die Schuld geben? Wahrscheinlich nicht. Ich bin schon vor längerer Zeit zu dem Schluss gekommen, dass das Brettspiel für mich das vollkommen falsche Medium ist, um eine gute und interessante Geschichte zu transportieren. Da sind meine Ansprüche einfach zu hoch und selbst die meisten Bücher und Filme/Serien fallen bei mir durch und je älter ich werde, desto schwieriger wird es mich zu begeistern.


    Jetzt stellt sich für mich die Frage, was ich mit meinem ganzen MoM Kram anstelle. Hätte ich das ganze mal ein Jahr früher veranstaltet, hätte ich alles wohl zu Mondpreisen (vor allem die Erweiterungen) verkauft und mich gefreut. Mit der neu erschienenen 2. Edition ist das aber wohl hinfällig. Nun alles günstig zu verscheuern bringe ich aber auch nicht übers Herz, einen gewissen Charme hat das Spiel ja doch. Meinem Bruder hat es auch wesentlich besser als mir gefallen (laut seiner Aussage eine 8/10), sodass es ja vielleicht doch das ein oder andere Mal nochmal herausgekramt wird. Haben ja schließlich noch 14 komplett neue Szenarien zur Auswahl. Meine BGG Wertung als Hüter lautet 5.5/10, als Ermittler (vermutlich) 6.5/10. Immerhin weiß ich jetzt, dass mich die 2. Edition absolut kalt lässt und ich dafür keinen müden Cent ausgeben werde :)