Beiträge von velvre im Thema „Spieleseminar Bad Holzhausen 2017 (Freitag, 3. März 2017 - Sonntag, 12. März 2017)“

    Ich war von MI - SA in Bad Holzhausen und es war mal wieder richtig gut!


    MI


    Los ging es mit Fabelsaft. Wer als erstes 3 fabelfantastische Fabelsäfte brauen kann gewinnt. Klingt einfach und ist es auch. Dank einem Kartensatz mit verschiedenen "Ortskarten" ist ein wenig Abwechslung geboten. Nette Idee! 6,5 / 10


    Danach sollte unser Geschick als Baumeister in Junk Art auf die Probe gestellt werden. Es fühlt sich wie eine Weiterentwicklung von Bausack an und irgendwie trifft es das. Wir "bereisen" als Künstler 3 Orte, die uns vor verschiedenen Aufgaben stellen. Hier entscheidet sich zum Beispiel, ob wir alle an einem Objekt bauen oder jeder sein Eigens Kunstwerk errichten darf und welche Bauregeln es zu beachten gibt. Das bringt auf jeden Fall Abwechslung und fühlt sich nicht immer gleich an, zumal es mehr als 3 Orte gibt, so dass die Aufgaben von Spiel zu spiel variieren. Man ist immer irgendwie am Geschehen der Mitspieler involviert und bangt und hofft, dass Ihnen ein Fehler widerfährt, damit man selbst gut abschneiden kann und genügend Fans (Siegpunkte) abgreifen kann. Klasse ist übrigens auch die Spielschachtel aus robustem Holz. Daumen hoch! 7 / 10


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    Mit Blueprints ging es thematisch in Sachen bauen und konstruiern weiter. Hier ist weniger Geschick gefragt, sondern mehr Glück und auch ein wenig Planung. Wenn man optimal für nachfolgende Spieler würfelt und selbst nur halbgute Optionen nutzen muss kommt man aus dem Staunen gar nicht mehr heraus und spielt wahrscheinlich nicht um den ersten Platz mit. Mich hat es ein wenig gestört dass man nur 1 Baukarte bekommt und diese umsetzen muss. Hier fände ich es schöner, wenn man wenigstens aus 2 auswählen dürfte. So bekam ich in allen Durchgängen relativ flache Bauwerke und hätte gern einmal etwas höher gebaut. Das kann man zwar durchaus machen, aber von einem vorgegebenen Plan abweichen ist nicht immer die beste Lösung. 6 / 10


    Kurz vor dem Abendessen sicherte ich mir als 5. Mitspieler einen Platz bei dem Dauerrenner Terraforming Mars. Bislang hatte ich es nur solo und zu dritt gespielt und war auf die 5er Partie gespannt. Am Ende hatte ich nicht nur gefühlt deutlich weniger Karten als in einer Partie zu dritt ausgespielt, was natürlich klar ist, da mehrere Personen an den Parametern arbeiten, die zum Spielende führen. Ich fand die 5er Partie nicht so schlecht, wie einige darüber berichten. Die Downtime hielt sich aus meiner Sicht in Grenzen, bzw. war nicht so schlimm wie befürchtet. Interessant war das Experiment, ob sich mein Expertenkonzern gegen 4 Anfängerkonzerne durchsetzen konnte. Am Ende lag ich dann gleichauf mit einer Mitspielerin und da stellte sich die Frage, ob 1 Tier auf einer "2 Tiere = 1 SP Karte" einen halben Punkt wert ist oder ob bei einem Gleichstand die üblichen Tibreaker in Kraft treten. Uns war es egal und so einigten wir uns auf einen gemeinsamen Sieg, denn das Spiel hatte Spaß gemacht und das ist ja schließlich auch die Hauptsache. 9 / 10


    Als Absacker das Tages sollte es dann eine schnelle Runde Codenames werden, aus der dann doch 3 Runden geworden sind. Wir spielten 3 gegen 3 und jeder sollte 1x als "Operator" dran kommen. Mir hätte eine Runde völlig gereicht, da ich echt schon müde war, aber ich habe dann alle 3 Runden durchgehalten inkl. Spielerklärung. Die Runden fühlten sich etwas zäh an, was sicherlich an der fortgeschrittenen Zeit nach Mitternacht lag. 7 / 10


    DO


    Nach einer kurzen Nacht ging es dann nach dem Frühstück mit Ulm weiter. Wenn ich mich recht entsinne dauerte das Spiel 9 oder 10 Runden und es fühlte sich in meinen Augen an, als wären das 2 Runden zu viel. 3 Spieler waren in Runde 7 schon fast im Ziel und ich wüßte nicht warum wir uns noch länger irgendwo hätten aufhalten sollen. Unsere Nachzüglerin nutze gemächlich die Zeit um noch den einen oder anderen Punkt zu scheffeln. Ulm bietet mir als Spiel zu wenig um es selbst haben zu wollen. Ich würde es mal wieder mitspielen, aber mehr auch nicht. Mich hat es etwas gestört, dass manche sich einen Ort "reservieren" und die anderen Spieler dort "wie die Blöden" Aktionen einsetzen und zum Sieg dieses Spieler beitragen, während andere "reservierte" Orte kein einziges Mal genutzt werden. Auf diese Weise konnte eine Spielerin gut 1/3 ihrer Punkte quasi fremdgesteuert generieren. Immerhin konnte ich mit einem vollständigen 3er Kartensatz etwas aufholen. Ein Aha-Erlebnis blieb aber aus. 6 / 10


    West of Afrika ist ein Spiel, dass mich absolut nicht angesprochen hatte und mir auch grafisch gar nicht so recht zusagte. Ich hab's dennoch mitgespielt und kurz gesagt nicht bereut! Das Spiel sieht recht simpel aus, hat es aber ganz schön in sich. Das Spiel endet in der Runde, in der jemand die "magische" 25 Siegpunktmarke überschreitet. Um dort hinzukommen setzen wir von, ganz simpel gesagt, links und rechts des Spielplans Figuren ein, mit denen wir bei verschiedenen Inseln den siegpunktträchtigen Bürgermeistertitel holen und / oder einfach nur etwas anpflanzen, verkaufen oder verschiffen wollen. Dann gibt es auch noch immer teurer werdende Bauplätze mit denen ich einmalige Siegpunkte erhalten, wenn ich dort eine Hütte errichte, aber das darf, wenn ich mich recht entsinne, nur der Bürgermeister. Das klingt alles noch ganz simpel, ist es aber nicht. Jeder plant nämlich seine Aktionen anhand von 13 Aktionskarten von denen jeder kostenlos 4 ausspielen darf. Wer genug Geld hat, kann tief in die Tasche greifen und eine fünfte Karte bzw. eine mehr ausspielen. Jede Karte hat einen Zahlenwerte, wobei die Summe der ausgespielten und addierten Zahlenwerte über die Reihenfolge entscheidet in der jeder zum Zug kommt. Das ist ganz schön knifflig! Schon in meiner ersten Runde kam ich als 3. oder 4. dran und musste feststellen, dass ich auf einer Insel nichts mehr anbauen konnte, weil man mir bereits zuvor gekommen ist. Sehr zuvorkommend die lieben Mitspieler. So sind sie eben! Neben dem Hüttenbau und dem Bürgermeistertitel gibt es auch noch Punkte wenn man über viel Geld verfügt. So macht Kleinvieh allmählich einen immer größeren Misthaufen der irgendwann zum Spielende führt. 7,5 - 8 / 10


    Nach diesem Schmankerl folgte ein knallhartes New Amsterdam dass mir als harmloses und schnelles 90min Spiel angekündigt wurde. Irgendwie war es in einer Partie zu fünft und nach einer gefühlten Stunde Erklärung abzusehen, dass die angepriesenen 90min weit überschritten werden würden. Ansich habe ich damit gar keine Problem, nur verzeicht New Amsterdam keine Fehler und so können die Weichen für die hinteren Plätze schon früh gestellt werden. Das Spiel wurde somit nicht nur für mich zu einer belanglosen Qual frei nach dem Motto "Durchhalten und schauen wer gewinnt". Dabei würde ich das Spiel gern irgendwie gut finden. Das Material spricht mich an und die Idee ist auch nicht ganz von der Hand zu weisen, aber es hat am Ende nicht gereicht und so hätte ich meine Zeit lieber mit einem anderen Spiel verbracht. Immerhin war das das einzige Spiel bei dem ich bei diesen Spieletagen mit dem letzten Platz auskommen musste, aber der war natürlich hoch verdient. Schade, wenn ein Spiel so hart ist und auch noch weitere Stolperfallen bietet in die man aus Unkenntnis schnell hineintappen kann. Eines wollte mir gar nicht zusagen:. Da hat man z. B. einen Wald vor der Nase der einem "rode mich" zuruft und muss erst einmal aus einer anderen Quelle Holz besorgen, um auf dem Land eine Hütte zu errichten und kann erst dann den Wald roden! Das fühlte sich ziemlich bescheuert unrund an. Einzig interessant war zu sehen, dass zwei Strategien sehr gut funktionierten und hier scheinbar mehre Wege zum Sieg führen können, wenn man sich vorher nicht verzettelt. Halbwegs seltsam fand ich die Mechanik, Aktionen die durchgeführt werden sollen zu ersteigern. Wenn ich also pech habe kann ich gar nicht die Aktionen durchführen die ich brauche und muss unter Umständen sogar Aktionen einkaufen die mir gar nichts bringen. Mir vergeht jedenfalls die Lust wenn ich mich arg gespielt fühle und mir unsinnige Aktionen aufgedrängt werden. 5 / 10 (Bonuspunkt wegen dem schönen Material)


    Danach konnte ich endlich Mitspieler für mein Deus gewinnen und es 3 Unbedarften erklären. Ich mag dieses Spiel nach wie vor sehr gern, vor allem wegen seiner Synergieeffekte ausgespielter Karten. Obwohl ich dieses Spiel halbwegs gut beherrsche konnte sich am Ende ein Spieler mit einem Punkt Vorsprung vor mir durchsetzen! Das hat er super gemacht! Die Partie war rundum gelungen und sehr spannend. Mich hat es gefreut, mal wieder Deus spielen zu können und auch bei allen 3 Mitspielern ist es sehr gut angekommen. 8 / 10


    Wegen dem gähnend langen New Amsterdam war an diesem Tag leider nicht mehr drin.


    FR


    Nachdem ich eine Partie "Das Orakel von Delphi" erklärte spielte ich selbst eine flotte 3er Runde Barony, ein erstaunlich einfaches Area Control Spiel mit konfrontativen und strategischen Elementen. Für ein Spie, dass man in unter 1h spielen kann, fand ich es gar nicht mal so schlecht. Auf einer zufällig und daher jedes Mal variablen Landschaft versucht man durch den Einsatz von Dörfer, Städten, Festungen und Ritter möglichst viel Land zu kontrollieren. Durch den Bau von Gebäuden bekomme ich abhängig von der Baulandschaft Punkteplättchen. Plättchen im Wert von 15 kann ich gegen einen "Adelstitel" eintauschen. Doch bevor es so weit kommt, können diese Plättchen durch Eroberungen meiner Gebäude durch die lieben Mitspieler abgenommen werden. Wohl dem, dem dies gleich mehrfach gelingt, oder der Plättchen einheimsten und durch einen Punktetausch aus dem Verkehr ziehen kann. Nette Interaktion bei überschaubarer Spieldauer meets schönes Holzmaterial. Gar nicht mal so schlecht. 7 / 10


    Nach dem Mittag starteten wir mit einer 5er Partie New Angeles durch, dass für 4-6 Spieler ausgelegt ist und im Adroid Universum angesiedelt ist. Es soll übrigens in diesem Jahr auch auf deutsch lokalisiert werden (Heidelberger / Asmodee --> voraussichtich im 2. Quartal 2017). Während der Erklärung gab es noch viele Fragezeichen, die sich bald wie ein Puzzle zu einem größeren Bild auflösten. Während alle ein gemeinsames Ziel und dennoch eigene Interessen verfolgten schwebte ein potenzieller Verräter Föderalist wie ein Damoklesschwert tödlicher Phaser über das Spielgeschehen. Warum etwas für das Gemeinwohl unternehmen, wenn mir meine eigenen Ziele wichtiger sind? Damit es am Ende nicht in die Hose geht. In 9 Bereichen der Stadt wütet nach und nach das Chaos. Dabei wollen wir alle gemeinsam als CEO verschiedener Megakonzerne bestimmte Waren produzieren um Chaos zu vermeiden. Dumm nur, wenn einem Stromausfälle und wütende Bürger oder gar der Föderalist einen Strich durch die Rechnung machen oder die produktiven Androiden sich nicht in die Sektoren bewegen lassen, die für die Produktion wichtig sind oder diese gar anderweitig belagert werden.
    Bei diesem Spiel kommt zwangsläufig ein wenig Battlestar Galactica Feeling auf. Jeder Spieler bekommt eine Charakterkarte mit einer Spezialeigenschaft und einer Einmalfähigkeit und zieht zu Beginn jeder Runde spezielle Karten, meist 2 aus 5 Bereichen, so dass nicht jeder alle Kartentypen ausspielen kann. Durch den Föderalisten gibt es quasi ein Pandon zum Zylonen, allerdings fand ich persönlich, dass dieser schwieriger zu identifizieren ist, was vielleicht daran lag, dass ich den selbst gespielt habe. Allerdings hatte zum Ende nur ein Spieler eine Ahnung davon dass ich den Föderalisten spielte. Im Gegensatz zu BG weiß man hier ungefähr wer was bei einer Probe leistet und es gibt auch keine Zufallskarten die notwendig wären um schlechte Karten zu vertuschen oder Verdachtsmomente zu schaffen.
    In der Mitte des Spiels brannte es an einigen Ecken und ich war erstaunt, dass die Situatione halbwegs in den Griff bekommen wurde. Dennoch steigte der Unruhelevel immer höher und das kam mir gelegen, denn der Föderalist gewinnt, wenn der Unruhelevel einen Wert von 25 erreicht und man selbst (mehr als) 25 Geld hat. Gespielt wird, bis diese Situation eintrifft oder eine feste Rundenanzahl (9) erreicht wurden. Andere Spieler können gewinnen, wenn der Unruhelevel unter 25 bleibt und am Ende aller Spielrunden geldtechnisch ein "feindlicher" Konzern hinter einem liegt. Wer dabei wem ausstechen möchte ist wissen die anderen Spieler natürlich nicht.
    Mir hat das Konzept sehr gut gefallen. Englisch empfand ich dabei nicht als große Hürde, begrüße aber natürlich die in diesem Jahr erscheinende deutschsprachige Version. Das Spiel könnte etwas für meine eingefleischte BG Runde sein. 8 / 10


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    Nach dem Abendessen wollten wir nur mal kurz das Tutorial von Mechs & Minions zum Kennenlernen durchspielen. Das Tutorial bestand aus zwei Teilen die in einer gefühlten guten Stunde absolviert wurden. Es folgte natürlich sogleich das erste Szenario, nach dem ein Spieler abgesprungen ist. Wir fanden zum Glück Ersatz und konnten auch noch das 2. Szenario knapp und erfolgreich absolvieren. Ich hätte noch große Lust auf das 3. Szenario gehabt, aber wie von Zauberhand waren wir die einzigen Spieler im Raum und mit Blick auf die Uhr war es Nachts um halb 2. Keine Ahnung wer da schon wieder an der Uhr gedreht hat. Mechs & Minins ist ein sehr schönes kooperatives Spiel dass stark an Robo Ralley erinnert, denn auch hier muss man seinen Spielzug programmieren. Erleide ich Schaden, muss ich eine Schadenskarte ziehen die einmalig Programmplätze vertauscht (Glyx) oder eine dauerhafte Bewegung in mein Programm einbaut, die natürlich so nicht gewollt ist. Ich fand es lustig, vor allem da wir trotz diverser Schadenskarten, die einiges durcheinander gebracht haben, dennoch unsere Ziele erreichen konnten. Genialität meets opulente Materialschlacht und dass zu einem erstaunlich niedrigen Preis!!! Wie machen die das? Egal: 8 / 10


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    SA


    Abreisetag oder anders gesagt "Wie, das soll es schon wieder gewesen sein!?" Leider ja, aber bis zum Mittag war noch eine 5er Runde Euphoria drin, dass ich erklären konnte und somit nicht umsonst mitgebracht hatte.
    Spaß gemacht hatte es allen und bei dem Wettlauf als erstes 10 Sterne abzulegen lieferten sich 3 von 5 ein spannendes Stern-an-Stern-Rennen. Grandios! Das hat mal wieder richtig Laune gemacht. Euphoria ist so ein Spiel, bei dem ich noch nicht müde geworden bin. Allerdings habe ich den "quasi Nachfolger" Scythe noch nicht gespielt. 9 / 10


    Mich hat es sehr gefreut wieder in Bad Holzhausen dabei gewesen zu sein. Dieses Treffen zeichnet sich durch eine stets sehr freundliche Atmosphäre und tollen Spielen aus. Es ist fast schon wie in einer größeren Familie. Das gefällt mir ausgesprochen gut und selbst mit 1 Jahr Pause ist es so, als wäre die Zeit vom letzten Treffen stehen geblieben. Vielen Dank an @FBI für die Organisation. Gefreut hat es mich auch @Herbert, @Clickworxx und @Tyran kennengelernt und @Tyrfing, @ravn und einige andere wiedergesehen zu haben, deren Nickname ich gerade nicht auf'm Schirm habe (SORRY!!!).



    #Barony | #Blueprints | #Codenames | #Deus | #Fabelsaft | #Junkart | #MechsVSMininons | #NewAmsterdam | #NewAngeles | #TFM | #Ulm | #WestofAfrica


    Hier gibt es die Bilder in einer Großansicht, wobei ihr auf unknowns.de bleibt --> https://www.unknowns.de/wbb4/easymedia/index.php?album/19-bad-holzhausen-2017/