Beiträge von MetalPirate im Thema „Schnäppchen = besseres Spiel?“

    so richtig egal ist mir nicht, ob 15 oder 50 Euro. Wenn es 15 Euro kostet, könnte ich mir für die anderen 35 Euro auch noch Werder-Ingolstadt anschauen..

    Lieber 50 Euros für ein halbwegs gutes Brettspiel ausgeben als 15 EUR für ein gutes Brettspiel und dafür noch einen Not-gegen-Elend-Grottenkick wie Werder gegen Ingolstadt anschauen müssen.


    SCNR, aber diese Vorlage musste ich verwandeln... ;)

    Oder wird ein Spiel besser, weil man dafür viel Geld auf den Tresen gelegt hat (Kickstarter lässt grüssen)?

    Teure/edle Kickstarter-Sachen bekommen zumindest mal bessere Noten von ihren Käufern auf BGG. Zu einem gewissen Maße sicher gerechtfertigt -- ein edel aussehendes Spiel spielt man sicher lieber als ein hässliches --, aber gerade bei den teuren Deluxe-Sachen kann man schon manchmal den Eindruck haben, dass man mindestens eine Note abziehen sollte, wenn man wissen will, wie gut das Spiel hinter der Luxus-Aufmachung wirklich ist. Scythe zum Beispiel ist sicher ein überdurchschnittlich gutes Spiel, aber fünfbestes Strategiespiel aller Zeiten laut BGG?! Ähem, nö, das nun wirklich nicht.

    Persönliche Erfahrung: Je mehr sehr gute Spiele man im Spieleregal stehen hat und je mehr "nur gute" Spiele man schon wieder verkauft hat, entweder aus Platzgründen oder wegen "bloß einmal gespielt in den letzten drei Jahren", umso schwächer wird die Motivation zur Schnäppchenjagd. Weil man weiß, dass von 100 Schnäppchen mindestens 90 nicht das Zeug haben, dauerhaft sich im eigenen Spieleregal festzusetzen, und die wenigen Schnäppchen, die das könnten, würde man notfalls fast alle für wenige Euros mehr auch anderswo bekommen. Dafür warte ich nicht zu vorgegebenen Zeitpunkten auf Schnäppchen-Angebote, um sie als sofort erster kaufen zu können, bevor sie eventuell ausverkauft sind.


    (Mit Schnäppchen meine ich dabei wirkliche Schnäppchen der Sorte "30% und mehr Rabatt" für Spiele, die 2+ Jahre alt sind. Nicht einfach nur gute Angebote für absolute Neuheiten, was in den letzten Jahren in nennenswertem Umfang auch im SO-Adventskalender drin war, z.B. heute First Class.)



    Das heißt jedoch nicht, dass man nicht besondere Angebote trotzdem zum Anlass nehmen kann, sich nochmal mit einem älteren Spiel zu beschäftigen und ggf. zu dem Entschluss zu kommen "och, für 20 EUR (plus ggf. Versandkosten) könnte ich es mir holen". Ist mir jetzt bei Automania passiert. Das war mir damals bei Kickstarter zu teuer/riskant/unsicher bzw. eine Mischung daraus. Mittlerweile gibt es aber genügend Bewertungen, fast ausschließlich positiv. Größter Kritikpunkt ist eigentlich, dass es die comicartiger Grafik ein deutlich leichtgewichtigeres Spiel suggeriert, als es eigentlich ist. Außerdem kenne ich mittlerweile andere Spiele von Autor und Verlag: Doodle City mal als Absacker gespielt, war überraschend gut. Und Capital Lux ist für mich ein Top-5-Titel des aktuellen Jahrgangs; schon lange kein so gutes Kartenspiel mehr gesehen. Da ist dann Automania bei Milan in den digitalen Einkaufswagen gekommen.