Beiträge von velvre im Thema „Yokohama bei dlp...“

    Letzten DI konnte ich Yokohama spielen und poste hier mal meinen PEEP. Auch wenn es sich nicht um die dlp-Version handelt will ich nicht noch einen Thread eröffnen. Letztendlich dient die gespielte Version zur Optimierung der deutschsprachigen Version.


    Ja, ich kann die Kritik nachvollziehen, dass zu Beginn einer Lernrunde einen die Spielfelder mit ihren mannigfaltigen Informationen und Möglichkeiten erschlagen und das ganze besonders über Kopf betrachtet eine Herausforderung darstellt, die es zu überblicken gillt. Gerade die Felder bei denen es Aufträge und Technologie zu holen gibt ähneln sich ungemein stark, aber selbst in der englisch japanischen Ausgabe kann man ein A und B erkennen und sich daran orientieren.
    Yokohama ist ein Spiel rund um den Handel mit Waren ala Fisch, Tee, Seide, Kupfer und Importwaren. Neben den Handelswaren gibt es zwei Bonusfelder die ebenfalls bedient werden wollen und natürlich darf auch ein Markt nicht fehlen wo man mit Waren handeln darf. Auch eine Bank ist mit von der Partie und irgendwie muss man schließlich auch noch neue Gehilfen bekommen und dann gibt es auch noch 2 verschiedene Häusertypen zu bauen und auch die muss man über ein Aktionsfeld erwerben. Es kommen also einige Aktionsfelder zusammen die zufällig nach einem vorgegebenen Muster ausgelegt werden und dadurch für eine hohe Varianz sorgen.


    In seinem Zug darf man 3 Assistenten (Arbeiter) auf verschiedene Aktionsfelder verteilen oder 2 auf einem dieser Felder platzieren. Diese Assistenten ebnen den Weg für den Präsidenten, der anschließend bewegt wird und sich nur auf angrenztende Felder bewegen darf, auf denen mindestens ein Assistent vorhanden ist. Nach der Bewegung des Präsidenten, die immer direkt im Anschluss nach Verteilung der Assistenten erfolgt, löst dieser eine Aktion auf dem Zielfeld aus und sammelt alle Assistenten ein die zurück in den persönlichen Vorrat wandern und sich von dem stressigen Job ein wenig ausruhen dürfen.


    Hier und dort ein wenig Waren einsammeln und handeln klingt relativ simpel, aber man darf nicht die beiden Bonusleisten vernachlässigen in denen man wichtige Punkte holen kann. Dann gibt es noch in jedem Spiel 3 zufällige Voraussetzungen die für alle Spieler gelten. Wer diese zuerst erfüllt bekommt etwas mehr Siegpunkte als Spieler, die diese Vorgaben später erfüllen. Problematisch wird auch die knappe Startvorgabe der Assistenten und da heißt es schnell neue Kräfte organisieren bevor man nicht mehr 3 geschweige denn 2 verteilen kann und Waren- und Handelshäuser will man auch noch bauen und nicht immer nur alle Assistenten verteilen, ein paar sollen sich auch auf einer Aktion ballen, da diese dann stärker wird.
    Das ist ein origineller Kniff! Manche Aktionen kann ich schlicht und ergreifend gar nicht ausführen wenn ich dort nur 1 lausigen und nichtsnutzigen Assistenten habe, da dürfen es schon mal 2 oder in der Kupferfabrik sogar 3 sein. Immerhin zählen eigene Gebäude und auch der Präsident selbst als eine Stärke. Ganz recht, mit Gebäuden sichert man sich dauerhafte Aktionsstärken und dass auch der Präsident mit anpackt ist durchaus respektabel frei nach dem Motto Hand in Hand durch's Yokohamaland, aber nur weil sich Stadt nicht auf Hand reimt und Präsidenten gern etwas weitläufiger denken... Apropos Präsidenten: Man darf seinen Präsidenten nicht auf ein Feld ziehen auf dem sich ein anderer Präsident befindet, aber man darf ein solches Feld durchqueren, wenn man eine Münze dafür abdrückt die nicht in der Bank sonder in der Tasche des anderen Präsidenten wandert. Ja ja, Präsidenten blockieren Aktionen für andere Präsidenten und das sorgt für Interaktion.


    Aufträge und Technologiekarten sind mit verschiedenen Länderflaggen markiert. Wer in seiner Auslage 2 identische Länderflaggen vorweisen kann erhält einen Botschafter, der einmal im Spielverlauf auf einer beliebigen Aktionskarte mit eigenen Assistenten eine Aktion auslösen kann. Im Vergleich zum Präsidenten rührt der Botschafter keinen Finger, so dass man auf Assistenten und ggf. Gebäude angewiesen ist um die Aktionsstärke zu ermitteln. Schön ist, dass dies eine Bonusaktion ist die man vor oder nach seinem eigentlichen Zug durchführen kann. Allerdings darf man nur einen Botschafter pro Zug einsetzen und das sollte man beachten falls das Spielende naht und man einige Botschafter angehäuft hat.
    Während Technologien dauerhafte Vorteile gewähren, spülen Aufträge einmalig Siegpunkte, Geld, Importwaren oder gar neue Assistenzkräfte oder Gebäude in den persönlichen Vorrat.


    Gebäude darf ich immer dann bauen, wenn ich eine Aktion der Stärke 4-5 durchführe. Auf den Aktionsfeldern lassen sich 6 kleine und 1 großes Gebäude bauen, wobei der Bau direkt für einen einmaligen Vorteil (oft Siegpunkte) sorgt. Wer als erstes eine Aktion der Stärke 5 auf einem Aktionsfeld ausführt erhält ebenfalls einen einmaligen Vorteil.


    Unsere 4er Partie Yokohama (2 Erstspieler, 1 Erstspielerin) war eine sehr interessante und spaßige Lernrunde. Als ich das Spiel letzte Woche vorbestellen wollte, habe ich gesehen, dass das noch gar nicht möglich ist, aber in wenigen Tagen ist es so weit. Von zwei Dingen kann ich schon berichten, die in der dlp-Version optimiert werden sollen:

    • Eine Gebäudeart schaut arg nach einer Kirche aus, soll aber ein Handelshaus oder ähnliches Gebäude darstellen. An der Form lässt sich wohl nichts mehr ändern, aber das Fensterdesign soll verbessert werden und dann weniger an Kirchenfenster (Rundbogen) erinnern.
    • In den relativ kleinen Länderflaggen befindet sich ein japanisches Schriftzeichen, durch dass die Länderflaggen teilweise nicht gut zu erkennen sind. Hier entfällt das Schriftzeichen, d. h. die Flaggen sollen besser zu unterscheiden sein.

    Ich gehöre auf jeden Fall zur Zielgruppe des Spiels: Handeln und Aufträge erfüllen mag ich sehr. Auch wenn das Spiel kaum etwas neus zu bieten hat stört mich das nicht, denn jedes Spiel für sich erzählt eine Geschichte anders und den heiligen Gral in der Spielewelt wird es nie geben. Wer ständig etwas neues sucht wird eher enttäuscht, aber auch in anderen Bereichen sind wir ohne Innovation zufrieden. Ich sage nur Bücher, Filme, Musik. Ich freue mich auf Yokohama und werde damit bestimmt sehr viel Spaß haben.


    Nachtrag 1: Bis auf die Technologiekarten ist das Spiel relativ sprachneutral. Um die Techkarten zu verstehen genügt Schulenglisch. Wer also die englische-japanische Version (oder eine andere) besitzt hat kaum einen Grund umzusteigen.
    Nachtrag 2: Der Präsident darf sich auch auf ein weiter entfernt liegendes Aktionsfeld bewegen, so lange alle Felder durch Assistenten "verbunden" sind, die dem Präsidenten den Weg ebnen.



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    #Yokohama