Beiträge von Mingo im Thema „14.11.-20.11.2016“

    Ich habe die letzte Woche in Helsinki verbracht, wo meine Freundin derzeit ein Auslandssemester macht. Von meinem letzten Besuch hatte ich den Verkaufsladen von Lautapelit schon in guter Erinnerung. Neben den selbst vertriebenen Spielen in skandinavischen Sprachen gibt es dort eine tolle Auswahl an englischen und internationalen Spielen, leider zu horrenden Preisen, wenn man deutsche Brettspielpreise gewöhnt ist.
    Ich habe mir dann eines der hauseigenen Spiele mitgenommen, nämlich #Honshu. Für knapp unter 15€ fast schon ein Schnäppchen.


    Wir haben es dann insgesamt vier Mal jeweils zu zweit gespielt.
    Um was geht es? Wir sind japanische Feudalherren (?) und bauen mithilfe von Handkarten, die wir vor uns auslegen, unser Herrschaftsgebiet aus. Dabei versuchen wir Wälder, Seen, Produktionen und Fabriken, sowie Städte und Brachländer - von denen sich je sechs Quadrate auf einer Karte befinde - so anzuordnen, dass sie am Ende möglichst viele Siegpunkte einbringen.
    Wälder zählen dabei einfach 2 SP, während Seen erst gewertet werden, wenn sie sich mindestens über zwei Felder erstrecken; dann allerdings gleich 3 SP pro Feld (ausgenommen Feld Eins, das zählt 0 SP). Bei den Städten wird nur unsere größte, zusammenhängende Stadt gewertet. Hier zählt jedes Feld 1 SP. Und für Fabriken bekomme ich die bei der Fabrik aufgedruckten 2-4 SP, wenn ich die entsprechende Ressource am Spielende bei einer Produktionsstätte vorrätig habe.
    Welche Karte man anbauen kann, wird in einer Stichrunde entschieden. Jede Karte hat eine Nummer von 1 und 60 und die Spielerin oder der Spieler mit der höchsten Karte darf aus den gespielten Karten des Stiches als erstes auswählen, welche Karte sie oder er anlegen möchte. Danach geht es in der absteigenden Reihenfolge der übrigen Zahlen. Außerdem kann man jederzeit eine Ressource aus einer Produktionsstätte nehmen und mit der eigenen Karte spielen, dies erhöht den Kartenwert um genau 60 (aber die Ressource steht einem eventuell nicht für die Endwertung zur Verfügung).
    Im Zweierspiel funktioniert das ganze etwas anders. Hier werden zwei Paare gebildet. Ein Paar wird vom Nachziehstapel gezogen, das andere Paar wird durch die Karten der Spieler*innen gebildet. Wer die höhere Karte gespielt hat, darf sich nun für ein Paar entscheiden, aus dem eine Karte angebaut und die andere abgeworfen wird. Auch hier kann man Ressourcen zahlen, um auch als unterlegene Spielerin zuerst wählen zu dürfen, allerdings sind es hier gleich zwei Ressourcen die weggehen.
    Das Spiel ist auch zu zweit eine wahre Freude, auch wenn man zunächst meinen sollte, dass es erst mit mehreren Mitspieler*innen seinen vollen Reiz entfalten würde. Aber das Spiel zu zweit hat seinen ganz besonderen Reiz.
    Hier kann wunderbar taktiert werden, auch weil man nach der Hälfte der gespielten Handkarte die verbliebenen Karten mit seinem Gegenüber tauscht.
    Nach 12 Runden hat man ein sehr schön anzuschauendes Landschaftsgebiet errichtet und geht zur Wertung über.
    Auffällig: Die Sieger*innen in unserer Runde hatten am Ende 68, 69, 69 und 70 Punkte. Dabei hat sich aber keine Strategie als übermächtig erwiesen.Sowohl mit einer großen Stadt, mit vielen Wäldern, mit hoher Produktion oder mit einem großen See konnte bei uns gewonnen werden und es war stets sehr knapp. Interessant wird es, wenn man etwas Übung hat und das Spiel der Gegnerin oder des Gegners beobachten kann und anhand dessen taktisch auswählt, welche Karte man im Stich spielt. Insgesamt ein tolles Spiel, reiht sich nahtlos ein in die gute bis überragende Qualität der Spiele, die ich aus Essen mitgebracht habe.


    Ansonsten gab es noch #TargiDieErweiterung, #Arboretum zweimal, #Dolores zweimal sowie #Seasons und #Onirim. Dazu vielleicht später auch noch mehr, vor allem dann, wenn zu einem bestimmten Spiel Nachfrage bestehen sollte.