Beiträge von Toadstool im Thema „(Hör)Bücher - Was muss man gehört/gelesen haben?“

    Gar nicht so einfach zu beantworten... Gelesen habe ich das Buch auch nicht. Ich kenne eben, wie gesagt, die Hörspieladaption. Meine Faszination ist bei ehrliche Betrachtung aber womöglich ein Fall von selbsterfüllender Prophezeiung. :) Ich habe ziemlich viel Zeit in Russland verbracht, und da kennt einfach so gut wie jeder die Geschichte. ...


    Wusste gar nicht, dass das Buch in Russland so populär ist. Erinnert mich ein bisschen an den Roman Gormenghast, den außerhalb Groß-Britanniens auch nur die Wenigsten kennen dürften (behaupte ich jetzt einfach mal so).
    Der Russland-Bezug fehlt mir persönlich, womit diese Einstiegshilfe für den Roman leider schon mal wegfällt.


    ...
    Mir persönlich hat allerdings auch einfach nur die Geschichte gefallen, in der die Genossen aus der Hölle ein Riesenchaos in Moskau anrichten. Einfach lustig. Es gibnt einfach so viele absurde Szenen... Frau verlässt ihren Mann und legt ihm einen Zettel hin: "Es tut mir leid, aber ich bin jetzt eine Hexe und muss zum Hexensabbath fliegen. Tschüss", oder so ähnlich.... :D

    Genau auf solche Szenen hatte ich mich eigentlich gefreut. Aber da gab es ein paar Hürden, die mich aus der Geschichte geschmissen haben. Allen voran der Part mit Ponitus Pilatus. Das war für mich nur ein Fremdkörper. Ich hab zwar später gelesen, dass dieser Handlungsstrang mit der Hauptgeschichte verbunden wird, aber soweit habe ich es dann doch nicht geschafft. Ich weiß auch gar nicht mehr, ob ich mich da noch durchgequält habe, oder ob ich an dem Kapitel gescheitert bin.
    Das Übrige erledigte der Schreibstil für mich, der ja doch recht langatmig ist. Selbst die Stelle, als der Teufel zum ersten Mal in Erscheinung tritt und dem Vorsitzenden der Moskauer Literaturvereinigung den Tod voraussagt; kurz bevor dieser von einer Straßenbahn enthauptet wird, kommt das Auge nicht wirklich voran. Obwohl die Handlung hier durchaus interessant ist, zumindest interessanter als der historische Rückblick zu Pontius Pilatus und Jesus Christus, hat sich bei mir leider nie sowas wie Lesegenuss eingestellt.


    Ich danke Dir jedenfalls für deine Erklärung! Fand ich sehr interessant, was du geschrieben hast. So ein bisschen neugierig bin ich auf das Buch doch wieder geworden und vielleicht nehme ich es noch mal in Angriff, wenn es mir wieder in die Hände fällt.

    Die Känguru Chroniken muss man gehört haben. Habe viel davon auf unserer Urlaubsreise gehört und auch Monopoly bekommt sein fett weg.


    Kann ich auch nichts mit anfangen. Ist mir zu unsympathisch und auch wenn es blöd klingt zu "deutsch". Bin selbst mit "Per Anhalter durch die Galaxies" und den Scheibenwelt-Romanen aufgewachsen. Da reicht einfach nichts ran.



    Aus der Kategorie "nicht unheimliche Literatur" habe ich ansonsten neulich wieder "Meister und Margarita" angehört. Finde ich nach wie vor gigantisch!

    Das hat mir ein echter Literaturmensch auch mal empfohlen, aber mit dem Buch bin ich nicht warm geworden. Hab einige Kapitel gelesen und fand es eigentlich nur anstrengend. Würde mich schon interessieren, was dich an dem Werk so beeindruckt hat. Vielleicht gebe ich dem Buch dann noch mal eine Chance.


    Ansonsten, wenn man von dem "Muss" mal ablässt, fallen mir schon noch ein paar Bücher ein, die außer- oder eher ungewöhnlich sind.


    Das Haus / House of Leaves von Mark Z. Danielewski
    Das Buch ist Roman, Artefakt und Schreibexperiment. Wenn man sich in der Öffentlichkeit damit beschäftigt wird man unter Garantie merkwürdige Blicke auf sich ziehen. Denn wenn man es liest, wird man das Buch drehen und wenden. Man überblättert Kapitel und Seiten, nur um anschließend wieder darin zu versinken.
    Das Buch wird auf mehreren Ebenen erzählt, die sich im Kern alle um ein mysteriöses Haus drehen, das die Eigenschaft hat, neue Räume und Durchgänge zu generieren. Die Bewohner beginnen das Phänomen zu untersuchen und steigen hinab in ein Labyrinth, das nach den Naturgesetzen nicht existieren dürfte.
    Das Buch ist spannend und verrückt, aber auch zäh und chaotisch. Nach einiger Zeit hat man aber das Gefühl, selbst Akteur der Geschichte zu werden. Da man, je länger man es liest oder sich damit beschäftigt, es weniger als Buch, sondern mehr als Artefakt betrachtet. Der Leser wird in gewisser Weise selbst zum Forscher, wie die Leute aus der Geschichte. Fand ich ziemlich eindrucksvoll!


    Die Kolonie von Chuck Palahniuk
    Der Autor dieses Buches hat auch "Fight Club" geschrieben. Also nicht das Buch zum Film, sondern umgekehrt. Und wer den Film Fight Club schon krass fand, sollte eventuell einen weiten Bogen um dieses Buch machen. Tatsächlich möchte ich eher vor diesem Buch warnen! Es ist mit das härteste was ich jemals gelesen habe. Chuck Palahniuk ist kein Gesellschaftskritiker. Er ist vielmehr Gesellschaftshasser! Die Sätze, die Charaktere, die Geschichten - alles drückt eine so unbändige Wut aus, dass man es kaum ertragen kann.
    Man hört auch immer wieder davon, dass bei Chucks Palahniuks Lesungen, bei einer Kurzgeschichte dieses Buches, mehrere Menschen ohnmächtig geworden sind. 73, um genau zu sein. Gibt mehrere Quellen hierzu und auch bei Wikipedia ist das so zu lesen:
    LINK
    Also VORSICHT! Dieses Buch muss man NICHT gelesen haben.


    Als letztes noch ein Tipp zu einem Buch, dass mir wirklich gefallen hat: Ready Player One von Ernest Cline
    Bei dem Buch habe ich echt aufgelebt! Das Buch hat zwar einen bedrückenden Background, aber gleichzeitig lässt es die guten alten Zeiten der 80er aufleben. Man erlebt eine Arte Renaissance mit Spielhallen, Filmen wie Zurück in die Zukunft", "Dungeons and Dragons" usw. Alles was damals cool war, ist mit diesem Buch plötzlich wieder da - als wäre es nie weg gewesen. Einfach ein toller Lesespaß! Über dieses Buch bin ich auch auf die Musik von RUSH gekommen.
    Summa Summarum, ich hab das Buch gelesen und war drei Monate glücklich und hab mir in der Zeit alle alten Streifen reingezogen und Rush rauf und runter gehört. Absolute Empfehlung meinerseits!

    Ich kram das Thema mal wieder hoch...
    Wobei es mir eher um Hörbücher als um die Bücher geht. Ich höre primär über Spotify und weil es da recht mühselig ist gute Stücke zu finden wollte ich mal hören ob der eine oder andere hier noch nen gute Tipp hat. Ich sammle gute Stücke in folgender Playlist:


    Gute ungekürzte Hörbücher on Spotify


    Besonders empfehlen kann ich 1Q84. Micht hat schon lange kein Buch mehr so begeistert

    Kein Buch hat mich mehr gelangweilt! HALT! Doch eines war noch langweiliger, der Folgeband von 1Q84 - der war noch langweiliger! Handlung: Eine Killerin, die in ihrer Wohnung darauf wartet, von ihrer großen Liebe gefunden zu werden. Der Angehimmelte, der darauf wartet, das irgendwas passiert und währenddessen seinen Haushalt macht; und schlussendlich der Privatdetektiv, der den Angehimmelten observiert (also wartet), dass er der Typ irgendwas Verdächtiges tut, was aber nicht geschieht.


    Ich hab das Buch verbrannt! Ja wirklich, ich hab es bei einem Lagerfeuer, ganz oben in den Flammen platziert und darauf gewartet, dass die Geister der Langeweile heulend in den Himmel fahren. Aber es ist nur verbrannt. Sonst nichts. Irgendwie passend für ein so langweiliges Buch.


    Damit wir uns nicht falsch verstehen, ich bin ein totaler Murakami-Fan, aber bei den 1Q84-Bücher tut es mir leid um das Papier. Wunderbar hingegen fand ich die Bücher "Mr. Aufziehvogel", "Kafka am Strand" und "Hardboiled Wonderland und das Ende der Welt". Das sind echte Meisterwerke!