Ich habe bei Malazaan nach dem ersten Buch aufgehört. Neben dem anspruchsvollen Englisch kommt hinzu, dass man quasi von Start weg mehr verschiedene Handlungsstränge hat als z.B. bei Lied von Eis und Feuer bei dessen Höchststand. Außerdem hält der Autor es nicht für nötig seinem Leser irgendetwas zu erklären. Alle weltspezifischen Besonderheiten werden einfach benutzt, als würde jeder Leser es kennen - egal ob es das Magiesystem ist, die politische Lage (auch der letzten Jahrzehnte) die Existenz einer fliegenden Stadt oder offensichtlich berühmte Persönlichkeiten. Es gibt nirgendwo mal einen kleinen Nebensatz, der einem den Einstieg einfacher macht. Ich habe mich ein wenig an meinen Versuch erinnert gefühlt Krieg und Frieden zu lesen.
Ich habe das erste Buch von Malazaan zu Ende gelesen aber es war über lange Strecken für mich eher Qual als Genuss. Ich kann erahnen, dass da was Tolles drin steckt, aber es ist mMn gut verborgen. stophle sagt, dass es ab Band 2 richtig gut wird - ich habe online auch Aussagen gelesen, dass es ab Band 4 oder 5 richtig gut wird - nie im Leben lese ich da weitere 2 Bände im Stil des ersten in der Hoffnung danach etwas wirklich Gutes zu bekommen.
Vielleicht wäre mein Urteil deutlich anders ausgefallen, wenn ich das Buch als Urlaubslektüre verwendet hätte, wo ich jeden Tag 6-8 Stunden auf dem Balkon liege und lese, aber als Alltagslektüre, wo man an vielen Abenden gerade mal 20 Minuten Lesezeit bekommt oder auch mal eine Woche gar nicht richtig zum Lesen kommt, war das absolut ungeeignet.
Ich will hier niemanden davon abhalten, das Buch zu lesen aber nehmt es als Warnung, dass es ein harter Brocken ist. Ich meine mal gelesen zu haben, dass es Webseiten gibt, die es einem einfacher machen den Überblick über die Handlungsstränge und die einzelnen Personen zu behalten, aber abgesehen davon, dass ich das zu spät erfahren habe, ist das auch nicht die Art wie ich ein (Freizeit-)Buch lesen möchte.