Beiträge von MANBEARPIG im Thema „31.10.-06.11.2016“

    @LookAtTheBacon: Danke für die fortführende Erklärung was ich mit dem "Vorenthalten bestimmter Technologien" genau gemeint habe. Ich wollte meinen Text nicht noch mehr vollstopfen und Du hast die ganze Sache wahrscheinlich besser erklärt, als ich es gestern gekonnt hätte. :) Bei dieser Art von Interaktion empfinde ich das Aufwand/Ertrag Verhältnis leider nicht sehr gut, weshalb ich darauf praktisch komplett verzichte und ein schnelleres Spielen vorziehe :)

    #Android würde ich auch gerne mal spielen. Liegt seit Jahren bei mir im Schrank, aber konnte bisher noch keine Gruppe zusammenbringen, der ich das mal zutrauen/antun würde :(


    Ich hatte mal wieder Progress: The Evolution of Technology rausgeholt und in den letzten zwei Tagen 4 Partien zu zweit gespielt. Das ganze Spiel ist eigentlich nichts anderes als ein Wettrennen im Ersteigen eines Technologiebaums. Die Technologie Karten werden entweder dazu benutzt um die darauf abgebildete Technologie frei zu schalten (was unter Umständen Siegpunkte einbringt und/oder das Aufstufen des Aktionstableaus ermöglicht) oder um für eine andere Technologie zu bezahlen. Hat man gewisse Technologien bereits erforscht, kann man eine Technologie auch umsonst erforschen. Sobald eine gewisse Anzahl bestimmter Technologien ausliegen endet das Spiel und die Siegpunkte werden zusammengerechnet.


    Das letzte mal hatte ich Progress 2014 gespielt und damals mit einer 6.5/10 auf BGG bewertet - genau die Wertung, bei der ich mir unsicher bin ob ich ein Spiel behalten oder abgeben will. Ich brauche Platz und Progress war schon angezählt, aber ich wollte es doch noch ein letztes Mal anspielen. Hauptkritikpunkt des Spiels ist sicherlich der extrem interaktionsarme Charakter. Die einzige Spielerinteraktion besteht eigentlich im Vorenthalten bestimmter Technologien, aber das gilt natürlich nur wenn man auch aufpasst was der Gegner so treibt. Mein Gegner und ich sind allerdings eher Bauchspieler als Grübler (vor allem in Spielen die kürzer als 90 Minuten sind), so dass wir uns mit der Zusammensetzung des jeweils gegnerischen Tableaus gar nicht befassen und dieser Aspekt somit eigentlich auch wegfällt. Diese Interaktionsärme und die nicht all zu große Variabilität in Bezug auf Strategie (ich würde sagen, dass man in jedem Spiel ca. 80 % aller Karten zu Gesicht bekommt) hatten zu meiner initialen, 'okayen' Wertung geführt.


    Hat sich mittlerweile daran etwas geändert? Nein, die Wertung bleibt bei 6,5/10, aber weil meinem Gegner das Spiel so gut gefällt und es sich auch echt schnell erklären (ca. 5 Minuten) und spielen (ca. 30 Minuten) lässt, darf es für eine weitere Runde in meiner Sammlung bleiben. Vom Spielgefühl her hat mich Progress irgendwie stark an #ImperialSettlers erinnert. Die Mechanismen sind zwar ganz anders, es gibt keine asymmetrischen Völker und noch weniger Konfrontation, aber von dem was man eigentlich macht (möglichst effektiv Karten ausspielen/bauen und Siegpunkte einfahren) fand ich beiden Spiele doch sehr ähnlich. Im direkten Vergleich gibt es in meinen Augen aber einen klaren Sieger, nämlich Progress. All das ganze nervige Brimborium von Imperial Settlers mit seinen Rohstoffkonvertierungen über 20 Stationen gibt es beim NSKN Spiel nicht. Progress ist wesentlich schlanker und eleganter.
    Mit Abstrichen kann man Progress eventuell auch mit dem Ausspielen der Technologiekarten bei #TerraformingMars vergleichen, allerdings ohne blaue Aktionskarten. Terraforming Mars ist sicherlich das bessere und vielfältigere Spiel, dauert dafür aber auch 3-4x so lang und bei Progress ist man sehr viel weniger mit Verwalten beschäftigt. Vielleicht mag der ein oder andere, der sich noch bis zum nächsten Printrun von Terraforming Mars gedulden muss, ja seine Zeit mit Progress: Evolution of Technology überbrücken. Auf ebay oder bei BGG gibt es immer Mal ein günstiges Exemplar. Die Kickstarter Erweiterungen benötigt man nicht, die sind vollkommen sinnlos.


    #Progress #ProgressEvolutionofTechnology