Wenn ein Spiel zu zweit nicht so gut funktioniert wie im 4er-Spiel (im Sinne von: deutlich weniger Spaß macht; kein vernünftiger Mensch erwartet 1:1 das gleiche Spielgefühl), dann soll der Verlag eben nicht "2-X Spieler" draufschreiben, sondern nur "3-X"; das war von ~20 Jahren noch normal. Sonst muss er selbstverständlich damit klar kommen, dass das Spiel auch in dieser Spielerzahl gespielt und ggf. negativ bewertet wird.
Hier wie auch im Thread zu #Ulm erwarten einige von Euch, dass jedes Spiel bitteschön Skalierungsmechnismen je nach Spieleranzahl zu haben hat.
Ich weiß nicht, wie oft du zu zweit spielst, aber meine Erfahrung zeigt, dass die meisten Spiele eben doch Anpassungen brauchen, wenn sie über einen weiten Bereich unterschiedlicher Spielerzahlen Spielspaß bereiten sollen. In vielen Fällen lässt sich das auch gut begründen, z.B. bei Worker Placement Spielen: wenn da die Zahl der Einsatzfelder nicht halbwegs linear mit der Zahl der Spieler skaliert, ist sofort ein Großteil des Reizes weg, weil diese Spiele vom Wettbewerb um die besten Plätze leben.
Außerdem ist es sicher kein Zufall, dass die allermeisten Spiele bekannter Autoren und Verlage solche Anpassungen haben und für alle deklarierten Spielerzahlen in aller Regel gut funktionieren. Die Probleme bei der Skalierung gibt's überproportional oft bei Crowdfunding-Spielen oder anderen Kleinverlagstitel unbekannter Autoren. Da muss man manchmal schon den Eindruck haben, dass da beim Playtesting weniger professionell gearbeitet wird und bestimmte Varianten bzw. für bestimmte Spielerzahlen das Spiel eben nicht ausreichend vor der Veröffentlichung getestet wurde.