Ich schreibe so, wie ich es selbst auch bei anderen Rezensionen gerne lesen würde (oder versuche es zumindest):
Knapp, strukturiert, ehrlich und bewusst völlig subjektiv.
0. Kurze Einleitung, falls nötig, wenn nicht, tut's ein Satz mit Spielname und Verlag. Hier kommt das Thema das Spiels hin.
1. Sehr grober Spielregelabriss. Hier bitte nur Regeln, wenig Thema.
"Engine Building, über kartenbasierte Aktionen mit drei Rohstoffen und einem leichten Kampfelement. Der Kniff is xy." oder sowas. Bloß nicht in Details ergehen, oder gar irgendwelche Sonderfälle ("Marschieren im Sumpf klappt dabei aber nur bei einer 3+, und im Sommer musst du zwei Wasser bezahlen") erklären. Kann schon leicht in 2. übergehen, also Wertungen enthalten.
2. Ehrliche Meinung zum "Spielgefühl". Einmal quer durch, und nur das Erwähnenswerte. Wenn zB sowas wie das Material für den Autor nicht erwähnenswert negativ/positiv ist, kann er auch mal nichts dazu schreiben. Ansonsten halt die netten Ideen hervorheben, oder beschreiben, was nicht stimmt.
3. Kurzes Fazit mit so ner Art "Wertung". Wobei sich das gerne mal mit 2. vermengen/überlappen darf. Mal Note, mal nicht, ist mir eigentlich egal.
Ich gehe dabei davon aus, dass mein Leser eine mündige Person ist, und sich fehlende Informationen selbst auf der Verlagsseite oder BGG oder Nachbarblogs zusammenklauben kann, und dass ihn eigentlich lediglich eine/meine Meinung interessiert.
Ich lese ungern redundantes Zeug, und würde gerne auch auf 1. verzichten, aber ein bisschen was muss man dazu schreiben, wenn man unter 2. darauf Bezug nimmt. ![wink ;)](https://unknowns.de/images/smilies/emojione/1f609.png)
Zwischenüberschriften helfen ungemein beim drüberscrollen. Ich lese selbst nicht alles und erwarte das auch von den Lesern nicht. Einen reinen Fließtext fände ich furchtbar.
Witzig ist nett, "gewollt witzig" nervt mich. Dann lieber halbwegs sachlich. Dasselbe gilt für andere Kreativitäten.
Beim Wort "Test" in Bezug auf Brettspiele schalte ich ab und schließe den Tab mehr oder weniger sofort. Find ich albern. Hochtrabendes Wort, meistens gefolgt von nichtssagendem Gelaber.
Hier zum Beispiel (nicht böse oder spezifisch dieser Blog gemeint, war nur das erste, was ich auf Facebook gefunden habe). "Test" und dann das?
Bilderfluten mag ich eigentlich auch nicht. 1-2 Bilder vom Material, gut ist.
Bei längerem Geschwafel fange ich sofort an zu scrollen. Am schlimmsten finde ich ellenlange, detaillierte Spielregelwiedergaben, die findet man gerne in solchen Artikeln. Will ich sowas wissen, schmeiße ich ein explizites Regelerklärvideo an (-> mündige Person). Auch z.B. die Beispielzüge von @Njoltis finde ich (als Leser und rein persönlich, subjektiv und nicht als Angriff gemeint) fürchterlich, das ist mir viel zu ausführlich, und viel zu viel Gescrolle. Da scrolle ich drüber oder lese einfach nicht weiter.
Was auch gar nicht geht, ist Seiten umblättern müssen. "Hier erstmal zehn Bilder, dann ne Seite Spielregel, dann noch dreimal blättern, dann kommt so ne Art Rezension." Möglich, die lese ich aber nicht mehr.
Der bereis genannte Udo Bartsch wird von mir gerne gelesen, weil er dem für mich idealen Aufbau folgt. Und manchmal wirklich witzig ist. Manchmal aber auch "gewollt witzig".
Spielkult mag ich auch gerne, weil ich direkt zum gelben Kasten mit der "Meinung" hüpfen kann. Sehr übersichtlich, die Rezension wirklich räumlich zu trennen vom Spielregelgelaber.
Viele andere Blogs sind mir viel zu zaghaft oder zu ausführlich. Dann überfliege ich doch lieber BGG-Comments.