Beiträge von fjelfras im Thema „[Umfrage] Aufbau einer schriftlichen Rezension“

    Für mich ist die Fragestellung leider wieder zu wenig präzise. Denn die für mich entscheidende Gegenfrage lautet dann: in welchem Medium?


    Lese ich einen Artikel in einem/r Magazin/Zeitschrift/Zeitung, dann ist mir die Form des Artikels ersteinmal schnurzegal. Hier möchte ich unterhalten werden. Ich lese teilweise um des Lesens Willen. Sprich: ich lese auch Artikel über Spiele, von denen ich schon vorher weiß, dass mich das Spiel nicht interessieren wird. Wichtig dabei ist natürlich: der Artikel muss gut geschrieben sein. Dieser Artikel kann also völlig frei aufgebaut sind oder dem klassischen Schema folgen. Oftmals muss er allerdings einer Struktur folgen, denn wie will ich etwas bewerten, von dem der Leser noch nichts weiß? Also muss man irgendwie grob einen Einstieg finden und das Spiel wie auch immer beschreiben.


    Ganz anders lese ich vor dem Bildschirm. Hier geht es mir in erste Linie um Informationsbeschaffung. Dementsprechend hilfreich finde ich eine Grundstruktur, die mir idealerweise auch noch über Zwischenüberschriften aufgezeigt wird. Hier lese ich dann nicht jedes Wort, sondern überfliege in einem ersten Durchgang meist nur den Text.


    Dieses unterschiedliche Leseverhalten bei mir kann man vielleicht nicht auf alle übertragen, aber ich behaupte einfach mal dreist, so weit weg bin ich da nicht von "der Allgemeinheit". Dass zeigt sich doch auch in dem hier vielfach zurecht gelobten Udo Bartsch. Die Rezensionen auf seinem Blog unterscheiden sich fundamental von seinen Print-Beiträgen. Folgt er in seinem Blog einen immer wiederkehrenden Aufbau, so sind seine Print-Beiträge viel freier. Und wie er selbst sagt, auch viel schwerer und zeitintensiver zu schreiben (weswegen es derartiges von ihm auch nicht umsonst im Netz zu lesen gibt). Einer der wenigen Ausnahmen als schreibender Webautor ist da meiner Meinung nach Guido Heinecke von TricTrac. Dieser schreibt wirklich freie Texte zu Spielen im Netz. Allerdings hat einerseits für mich TricTrac auch eher Magazin-Charakter (also eher wie in klassisches Print-Medium) als Blog-Charakter und andererseits ertappe ich mich auch immer mal wieder, wie sehr auch bei Guido der Blick über den Bildschirm schweift. Umso mehr freue ich mich auch über seine Mitarbeit bei "Spiel doch!".


    Kurzum: der Aufbau einer schriftlichen Rezension ist meiner Meinung nach abhängig von der Art der Veröffentlichung. Allerdings bedeutet das nicht, dass man nicht auch einmal mit anderen Formen spielen sollte. Denn bei manchen Inhalten lohnt sich der Ausbruch aus Schema F und eine andere Hinleitung zu der Kernaussage deines Beitrags ist dann sinnvoller/unterhaltsamer/...