Beiträge von Dihego im Thema „[Umfrage] Aufbau einer schriftlichen Rezension“

    Ergänze im oberen Zitat am Ende ein "fertiges" vor "Spiel". Sind dann die Inkonsistenzen ausgeräumt?

    Nein, für mich nicht. Ich schrieb ja schon, dass ich da nicht so strikt trenne. Ob ein Spiel fertig ist, entscheidet ja allein, derjenige der es veröffentlicht. Er wird Gründe dafür haben, warum er es wann in welcher Form macht. Aber nur ein kleiner Teil davon mag "objektiven" Kriterien standhalten. (Weitere Stichworte: Errata, Second Edition, Retheme, Erweiterungen). Am finalen Punkt unterscheidet den Prototypen vom fertigen Spiel nur noch die Entscheidung "Es wird so veröffentlicht."
    Aber ich verstehe, dass du da eine Trennung ziehst. Ich teile sogar die Trennung teilweise: Davor testest du ein Spiel mit der Option Änderungen vorzunehmen. Anschließend wird das Spiel, so wie es ist, bewertet ohne die Option der Veränderung. Ich glaube aber andererseits und weiß auch aus Interviews, dass manche Spieleautoren sagen, dass sich die Art wie sie selber Spiele anderer Autoren spielen, verändert hat, durch ihre eigene Tätigkeit. Sie bewerten die Mechanismen und hinterfragen sie. Ich finde in dem Fall ist die Trennung aufgelöst.


    Es geht mir auch nicht darum, was man über eine Rezension/Test für ein Namen schreibt. Mir geht es darum, dass man da unterschiedliche Sichtweisen haben kann und diejenigen, die andere Maßstäbe anlegen deswegen nicht als Idioten sehen muss.

    Danke, MetalPirate. Ich wüsste auch nicht, was ich zu meinen beiden Beiträgen noch hinzufügen sollte, ohne mich zu wiederholen, und verstehe das Nachhaken von @Dihego nicht so recht.

    Kein Problem, erklär ich dir. Zum Einen geht es mir wie dir, ich verfolge die Diskussion nicht so sehr emotional. Ich fühl mich auch nichtmal selber direkt betroffen, da ich weder Spieleautor, -erfinder, -tester oder -rezensent bin. Dadurch kann es sein, dass ich einen Aspekt der (von dir oder anderen) genannt wurde überlesen oder wieder vergessen habe. Zum Anderen haben aber zwei deiner Aussagen jetzt doch mein Interesse provoziert, einmal genauer nachzfragen:

    ich finde das Wort "Test" aber insbesondere deshalb lästig, weil ich selbst auch auf der Autorenseite stehe, und weil ich das Wort schlicht fehl am Platz finde... Testen tue ich einen Tennisschläger oder das Fahrverhalten irgendeines Autos... aber ein Spiel?

    aber ich lese ab dem Wort "Test" nur noch "Ich bin ein Idiot, der ein unzutreffendes Wort verwendet,

    Das erste Zitat lese ich so, als ob du sagst man könne keine Spiele testen. Als Autor hast du aber ja zugegeben, testest du deine Prototypen. Ich selber sehe dort nicht eine strikte Trennung nach "funktioniert eine Mechanik" oder nicht (und ist das ein fertiges Spiel oder ein Prototyp, aber das führt weiter vom Thema ab), sondern es geht ja auch um das Empfinden der Spieler. Es gibt Autoren, die testen (in dem sie ihre Testspieler befragen) das auch. Ob man bei einem Spiel mit 8 oder 10 Geld als Startkapital beginnt, wird sich ebenfalls nicht in jedem Fall auf die Spielbarkeit des Spiels auswirken, sondern viel eher auf das Spielgefühl.


    Das allein hätte mich aber nicht dazu veranlasst, mich an der Diskussion zu beteiligen. Erst durch das zweite Zitat und die darin indirekt formulierte Beleidigung fühlte ich mich provoziert, nochmal genauer nachzufragen.
    Für mich las sich das so in die Richtung: Spiele kann man nicht testen, wer von "testen" redet ist ein Idiot.
    Und diese harte Aussage von jemandem, der als Autor davon redet seine unfertigen Spiele zu testen, hat mich irritiert. Ich finde das widersprüchlich, zumindest aber sehr spitzfindig.

    Und was machen die anderen "Testpersonen/Spieler" am Tisch? "Testen" die dein Spiel oder "spielen" sie es?


    Und was ist mit deren Spielgefühl / ihrer Meinung zum Spiel? Fragst du danach nie in deinen Tests?


    Du brauchst darauf nicht antworten, es geht mir dabei auch gar nicht im Speziellen um dich. Es geht um den allgemeinen Sprachgebrauch. Dass Spieleautoren ihre Spiele "testen" scheint üblich und anerkannt zu sein. Zumindest habe ich darüber noch keine Diskussion gelesen. (Okay, wahrscheinlich gibt es jetzt auch einen der hier damit anfängt. :D ) Dass sie dabei auch nach dem Spielgefühl und der Meinung ihrer Testspieler fragen, dürfte vorkommen. (Bevor auch hier einer widerspricht: Habe ich schon erlebt. )
    Wenn also der Autor das Spielgefühl seines Spiels "testet", warum dann nicht auch der Blogger?