Beiträge von Bandida im Thema „Fehler, Fehler, Fehler - Day 1 Patch bei Brettspielen / Bin ich Betatester?“

    Hat der Rezensent eine homogene Leserschaft, also eine klar definierte Zielgruppe? Oder hat er eine heterogene Leserschaft und erreicht vielfältige Zielgruppen?

    Solange sich die Leser bei mir nicht anmelden und mir ihre Vorlieben kundtun, werde ich wohl kaum wissen, wer mit welchen Vorlieben meine Artikel liest


    Wenn irgendjemand Spiel XY bei google sucht und auf meiner Seite landet, dann ist das so. Ohne dass er sich vorher um mich oder meine Zielgruppe gekümmert hat

    der Zielgruppe gerecht werde

    Huch Michael, ich dachte schon du wärst im Urlaub oder sowas :D


    Der Aufschrei fehlt mir quasi seitens der Spieler/Kunden. Da hätte ich gedacht, dass da viel mehr gemeckert wird, wenn die Ware "beschädigt" ist (um in meinem Bild zu bleiben)


    Was die Zielgruppe betrifft: da bin ich mittlerweile gespaltener Meinung. Enerseits kann ich durchaus nachvollziehen, dass ein Autor sich beschwert, wenn ich ein Familienspiel wegen seichter Mechanik abwerte. Nehmen wir mal Fabelsaft von Friedemann Friese.


    Finde ich vollkommen belanglos, eintönig, langweilig etc.


    Nu könnte man als Autor (wie damals in der Spielbox Herr Kramer?) ja sagen, dass es nicht gerechtfertigt ist, wenn man ein Spiel schlecht bewertet, nur weil man nicht die Zielgruppe ist. Hab ich auch lange Jahre geglaubt.


    Aber eingängige Regeln müssen nicht zwangläufig langweilig sein, wie Star Realms/Hero Realms mir jüst wieder bewiesen hat (9/10 Punkten)


    Und in den meisten Fällen steht auch nicht groß "Familienspiel" auf der Packung. Oder ein Hinweis Marke "Achtung, nur für Spieler von 8-12 Jahren"


    Tjoar und nu?


    Geb ich meinen Senf zu Spielen trotzdem ab und bewerte MEIN Spielgefühl, so wie es ein Blogger nunmal so tut


    Und irgendwie hab ich jetzt wegen deiner Leichenbuddelei auch den roten Faden verloren.

    Übrigens: Anleitungen WAREN mal mein Geschäft, das hat sich aber inzwischen geändert.

    Rein interessehalber: was genau machst du denn jetzt? Ich dachte immer noch freuberuflich Lektorat für u.a. Pegasus? Allerdings bist du auf den Bildern für den Pegasus-Pressetag immer dabei, also scheinst du ja schon mehr zu sein. Arbeitest du jetzt frei- oder hauptberuflich dort?


    Falls die Frage zu persönlich ist, einfach überlesen ...

    Hier nochmal die Antwort von Sebastian von Asmodee aus dem alten thread, in dem ich die Anleitung bemängelt habe

    Okay, wusste ich nicht. Aber haben die nur eingedeutscht? Und sind vielleicht nicht für die Originale verantwortlich?

    Du vermutest richtig. Shadows over Normandie ist ursprünglich von Devil Pig Games und Dungeon Saga von Mantic Games. Wie groß die jeweils sind, vermag ich nicht einzuschätzen.


    Zumindest bei Shadows over Normandie weiss ich aber, dass die Redakteure von Asmodee noch viele Fehler behoben haben, aber beispielsweise am strukturellen Aufbau nichts ändern konnten/durften. Siehe dazu der entsprechende thread, wo ich mich schonmal über SoN ausgelassen habe.


    Gerad einem Kleinstverlag sollte aber doch daran gelegen sein, dass das wenige, was sie auf den Markt bringen, einwandfrei ist. Die müssten ja auch nicht den Zeitdruck haben, den ein großer Verlag hat.

    Im übrigen glaube ich, dass das eher ein Problem der "Gewaltenteilung" ist.


    Wenn jemand die Regeln nur übersetzt, aber das Spiel selbst nicht spielt, ist es schwer solche Fehler aufzudecken.


    Um bei unfangreichen Spielen solche Fehler zu entdecken, reichen die wenigen Redakteure, die pro Jahr ich-weiss-nicht-wie-viele Spiele betreuen, in den Verlagen einfach nicht aus.


    Ich erkenne durchaus das Problem der Verlage als solches an. Aber trotzdem bin ich der Meinung, dass man dann Mittel und Wege finden muss.

    Danke für deine Einschätzung @Thygra


    1. Was fehlende Pöppel angeht, bin ich durchaus deiner Meinung. Ich hatte eher an komplette Druckbögen etc. gedacht. Also ein Fehler, der in jeder Packung auftritt. Sofern die Verlage Ersatz haben, erstatten sie dies auch. Nur müssen sie dafür auch erstmal Ersatz haben und dass Karten etc. nachgedruckt werden, ist wohl eher die Seltenheit


    2. Was Anleitungen angeht und da muss ich @LookAtTheBacon widersprechen: wie weiter oben schon von mir angemerkt, ist es mittlerweile leider tatsächlich Tagesordnung. Kommt halt auf die Menge der Spiele an, die man spielt. Und vor allem darauf, von welchem Verlag es kommt. Gehäuft (nach meinem persönlichem Empfinden) sind das nämlich lokalisierte Spiele. Team Asmodee hatte diesbezüglich ja schonmal angemerkt, dass sie als Vertriebspartner nicht viel machen können, wenn der eigentliche Verlag die Fehler macht. ie retten nur, was sie noch retten können.


    Ich rede hier auch nicht von kleinen Formulierungs"fehlern", denn auch da gebe ich dir Thygra recht: 20 Leute lesen es und 20 Leute könnten es anders verstehen. Wenn ich mir aber beispielsweise die Anleitung von #ShadowsoverNormandie ansehe, die @HDScurox so wunderbar zerlegt hat oder auch die Anleitung zu #DungeonSaga, wo wirklich dem Kunden mehr oder weniger die Spielregeln für den Kampagnenmodus überlassen werden... das sind wirklich grobe Hacker und dann nähern wir uns dem "unspielbar" sehr stark an. Sowas MUSS man sehen.


    Und das hat auch nichts mit "drauf rumhacken" zu tun, sondern damit, dass ich ein Spiel für 50-70€ kaufe, das ich hinterher aufgrund einer miserablen Anleitung in die Ecke stelle und nie wieder anpacke. Schaut euch doch die Regelforen zu einzelnen Spielen auf BGG mal an. Teilweise 4 Seiten Regelfragen zu ein und demselben Spiel. Das hat nichts mehr mit "das kann man halt mal übersehen" oder "viele Menschen verstehen Anleitungen einfach nicht weil sie doof sind" zu tun. Auch wenn das mitunter durchaus der Fall sein mag.


    Anleitungen sind doch quasi dein Geschäft Thygra. Würdest du Anleitungen SO auf den Markt bringen? Wäre das dein Verständins von einer guten Anleitung? Ich glaube, du selbst arbeitest da anders.

    Die gibt es natürlich! Sie findet aber üblicherweise nicht bei den Verlagen statt, sondern in den Produktionsstätten - was im übrigen auch viel sinnvoller ist.

    1. Warum passieren dann so häufig "Hardwarefehler"?


    2. Wie erklärst du dann die vielen Mängel bei den Anleitungen?


    Das sind teilweise so grobe Fehler, die wirklich sofort ins Auge springen? Schliesst du da nicht von Pegasus auf Andere?

    Im Übrigen denke ich sehr wohl, dass es bei den Verlagen Qualitätssicherung gibt - aber was soll zum Beispiel ein kleiner Verlag Edition Spielwiese machen, wenn sie feststellen, dass in ihren Druckdaten ein Fehler war.

    Qualitätssicherung soll genau das vermeiden. Fehler vermeiden BEVOR sie entstehen. Aber um bei deinen Beispiel zu bleiben: Spielweise hat es zumindest noch VOR der Auslieferung zum Kunden bemerkt. Immerhin. Und hat das Material direkt mit ersetzt.


    Tja, was sollen die machen? Hmm. Also Qualitätsssicherung ist dazu da, die Fehler vor und während der Produktion zu korrigieren. Bevor also etwas gedruckt wird, sollte man es vielleicht vorher überprüfen. Bevor der Schaden entsteht. Das ist Aufgabe der QS. Es geht ja nicht nur um das Wohlergehen des Kunden sondern auch hier schon um Geld. Jeder Kunde hat das Recht auf ein fehlerfreies Produkt. Enstehen Fehler die beim Kunden landen, kostet das eine Firma/Verlag Geld. QS ist also auch Eigenschutz und das sollte es den Verlagen langsam mal wert sein. Abgesehen vom Ruf des Verlages, der durch sowas geschädigt wird.

    Wie wäre es mit " Bei den Verlagen eine Qualitätssicherung einführen" wie es jeder anderer produzierende Betrieb auch macht?


    Manchmal habe ich das Gefühl, dass die Grenzen zwischen Hobby und Geschäft hier ganz stark verschwimmen.


    Ich kenne keine andere Branche, in der das so ist. Einerseits finde ich das natürlich gut, weil die ganze Szene inkl. der Verlage recht familiär ist. Andererseits denke ich, es geht hier um Geld. Und da sollte man ein wenig mehr Professionalität verlangen können.


    Wenn ich sehe, welche Qualitätsanforderungen @Thygra oder @Reich der Spiele beispielsweise an FREIZEIT-Rezensenten/Blogger haben, die kein Geld damit verdienen, sondern im Prinzip nur das von @PeterRustemeyer propagierte "Tagebuch" schreiben, dann verstehe ich nicht, warum der Aufschrei bei solchen Fehlern bei einem bezahlten Produkt nicht viel, viel größer ist.


    Menschen geben Geld für ein Produkt aus, das fehlerhaft ist und irgendwie stört das kaum einen. "Man kann ja den Autor anschreiben oder auf die FAQ warten, etc. pp."


    Sorry, vielleicht habe ich einfach zu lange in der Qualitätssicherung gearbeitet und bin dahingehend verkorkst.

    Echt jetzt - mehr als 300 pro Jahr? Werden die auch mal gespielt?

    Manche nur 1x und wenns mir nicht gefällt, dann weg damit. Wird aber weniger, weil ich meine Sammlung "alter" Spiele jetzt relativ komplett habe.


    Gibt jedoch zugegebenermaßen auch richtige Schrankleichen, aus "Gründen" ... die liegen schon ewig eingeschweißt da.


    Ich spiele halt gerne abwechslungsreich, weil ich mir gerne die verschiedenen Mechaniken angucke und analysiere. Wer hätte das gedacht ;)

    Ich habe nicht das Gefühl, dass sich Fehler in Spielen häufen..... Mein Eindruck ist eher, dass es immer um Essen herum gehäuft zu Klagen über Fehler in Brettspielen kommt, bei kleinen wie bei grossen Verlagen. Was nicht weiter verwunderlich ist, wenn ganze Kofferraum-Ladungen an neuen Spielen gekauft werden

    Die Logik hinter dieser Argumentation erschliesst sich mir nicht ganz. Wenn ich das ganze Jahr über nur 3 Spiele kaufe und um die Messe rum 15 Spiele, dann ist doch klar, dass ich bei mehr Spielen auch mehr Fehler finde.


    Und wenn nunmal die meisten Spieler hauptsächlich um die Messe rum ihre Spiele kaufen, ist auch klar, dass sich die Leute dann darüber aufregen (ich rege mich ja nicht 5 Monate später darüber auf). Ich kaufe das ganze Jahr über viele Spiele und rege mich dementsprechend das ganze Jahr auf :D


    Ich erwarte nämlich auch, dass meine Spiele fehlerfrei sind. Interesant finde ich allerdings, dass so viele User hier anscheinend überhaupt gar kein Problem damit haben ein fehlerhaftes Produkt zu kaufen, weil sie ja "online gucken können und den Verlag anschreiben können"


    Vielleicht kaufen diese User nur 3 Spiele im Jahr? Bei 300+ Spielen pro Jahr macht sich das nämlich ganz schön bemerkbar, wenn man permanent Betatester spielt, oder Verlage anschreiben muss (wobei die Chance auf Ersatzmaterial wegen fehlerhaften Karten gegen Null geht, solange nichts nachgedruckt wird).


    Ob diese User wohl auch so entspannt reagieren würden, wenn sie beim wöchentlichen Supermarkteinkauf jedes Mal ein Drittel der Ware zurückbringen müssten, weil das Haltbarkeitsdatum abgelaufen und die Sahne schlecht ist?

    Asmodee ist ein großer Verlag würde ich mal vermuten ... die vertreiben beispielsweise SoN


    Heidelberger ist auch ein großer Verlag .. Dungeon Saga


    ....


    Natürlich machen die nur die Lokalisierung und den Vertrieb und ich weiss auch, das die viele Fehler finden, aber nicht mehr ändern können, auch wenn sie es wollten (wie bei SoN). Ist verständlich aber keine Entschuldigung, die die Sache für mich als Endverbraucher besser macht.


    Und pauschal kann man auch gar nichts sagen. Man kann das alles erst beurteilen, wenn man das Spiel vor sich liegen hat und nicht im voraus.


    Ich persönlich finde auch das Argument unzumutbar zu sagen "ja die Regel kann man ja auch im voraus als PDF runterladen"


    Stimmt, ich kann mir auch die Bedienungsanleitung eines Radios im voraus runterladen. Ob das Ding funktioniert oder ob der Sendersuchlauf vielleicht falsch beschrieben wurde, merke ich aber erst, wenn ich das Radio vor mir habe.

    Bei den LCGs gehört eine mehrseitige Errata schon zum guten Ton. Vom Kartentausch keine Spur

    Jup und im Spiel kann man dann jedesmal erstmal die Errata kontrollieren, ob die Karte überhaupt so richtig ist. Wer hat schon alles im Kopf


    Wie gesagt, mittlerweile nervt es einfach nur noch. Und das hat meiner Meinung nach auch nichts mit extrem empfindlich zu tun. Ich bezahle ein Produkt, das fehlerhaft ist. Normalerweise müsste man viel mehr von seinem Rückgaberecht oder Recht auf Nachbesserung Gebrauch machen. Bis es so teuer wird, dass die Verlage wieder mehr auf Qualität achten oder den Laden zumachen. Hört sich vielleicht hart an, aber so funktioniert freie Marktwirtschaft.


    Ich bin da mittlerweile auch relativ hart und nehme keine Rücksicht mehr, nur weil ein Verlag klein ist. Sorry ich kann auch nicht so arbeiten und die Tapeten nur halb an die Wand tackern, nur weil unser Betrieb vielleicht 10 Mitarbeiter weniger hat als die Konkurrenz. Das ist für mich keine Entschuldigung. Und mittlerweile wird da meiner Meinung nach auch viel zu viel entschuldigt. Kleine Fehler ok, derzeit habe ich aber permanent Anleitungen in der Hand, die es für viele Spieler nahezu unmöglich machen das Spiel zu spielen.

    Ich bin mir sicher, das 80-90% der Käufer die kleinen Fehler gar nicht bemerken, oder egal sind.

    Solange es kleine Fehler sind, möglich. Aber egal ist 88 und wenn die Leute die groben Fehler nicht merken, dann allenfalls, weil sie den Rest auch nicht richtig verstanden haben


    Was ich teilweise für Schoten erlebe, ist schon fast Betrug am Kunden. Schiesslich zahlen wir für ein Produkt. Wenn wir unsere Produkte so auf den Markt bringen würden, hätten wir eine riesige Reklamationswelle am Allerwertesten. Wenn man sich dann etwas mehr mit verschiedenen Brettspielen beschäftigt, fallen die Häufigkeit der Fehler auf.


    Ich muss Harry daher leider Recht geben. Auch ich merke den Anstieg an "Fehlern" in Spielen. Kann allerdings auch daran liegen, dass ich in letzter Zeit immer weiter weg von Spielen mit deutschen Autoren und deutschen Verlagen gehe. Gefühlt ist die Qualität hier doch noch besser. Zumindest Übersetzungsfehler fallen raus. Aber sobald der deutsche Verlag nur das Spiel eines anderes Verlages übersetzt, leidet man trotzdem unter den Unzulänglichkeiten des eigentlichen Verlags.


    Sowas ist mittlerweile Tagesordndung. Oder die von Alex angesprochene Anleitung zu Shadows over Normandie. Das Ding enthält "eigentlich" jedes Regeldetail, aber man muss die Infos regelrecht zusammensuchen, weil das Teil so unstrukturiert ist. Das nervt einfach auf Dauer, weil man merkt, dass die Spiele nicht von Unwissenden probegepsielt werden, die sich die Spiele selbst erarbeiten müssen. Alex hat irgendwann bei SoN aufgegeben, weil er keinen Bock mehr hatte und genau das sollte bei einem 60 Euro Spiel nicht passieren. Alex ist ja kein Anfänger, der sich noch nie mit Anleitungen beschäftigt hätte.


    Wenn bei Descent mittlerweile die Errata länger ist als der Grundregelteil .. da passt doch was nicht. Das ist einfach nicht zumutbar.