Beiträge von SpaceTrucker im Thema „SPIEL 2016: Messe-Eindrücke vom Samstag“

    In Sachen Terraforming Mars Verkauf an Presse und Aussteller (so dass, wie vorher hier im Thread glaubhaft berichtet, der Normalbesucher quasi keine Chance hatte, ein Restexemplar zu bekommen) erleben wir mal wieder das elitäre Unknowns-Forum in Reinkultur. Motto: "Was interessiert mich der Normalbesucher, ich habe ja meinen Presse- bzw. Aussteller-Ausweis und komme früher rein, also ist alles perfekt für mich." Ach, was ist die Spiele-Szene nicht für eine tolle Gemeinschaft!

    Natürlich ist es ärgerlich, wenn man ein Spiel, auf das man sich (vielleicht am meisten) gefreut hat, nicht bekommen hat. Aber das Problem ließe sich ohne mehrExemplare, die nicht aufzutreiben waren, nicht aus der Welt schaffen. Welche Lösung würde für dich denn gut funktionieren?

    • Alle Spiele am ersten Tag verkaufen, sodass zwar jeder Besucher am ersten Tag ein Exemplar bekommt, aber sonst niemand mehr? Finden Besucher des zweiten und der folgenden Tage unfair, da gibt es dann Tränen, dass man nicht auf Leute Rücksicht nimmt, die berufstätig sind usw. usf.
    • Pro Tag ein Kontingent zu einer definierten Uhrzeit ein Kontingent anbieten, z.b. am nachmittag? Dieses Kontingent wird auch zu klein sein. Effekt wird sein, dass sich lange vor Freigabe des Kontingents lange Schlagen am Stand bilden. Das ist ärgerlich für die Wartenden, noch ärgerlicher für Wartende, die trotzdem kein Exemplar bekommen und wenn die Wege mit Wartenden gefüllt sind, ist das auch für jeden der aus anderem Grund zum Stand will, oder einfach nur vorbei will nicht optimal.
    • Preise so unattraktiv gestalten, dass die Nachfrage nachlässt? Das gäbe erst recht Geschrei.


    Mehr als allen leer ausgegangenen vielleicht ein attraktives Vorbesteller-Angebot für die nächste Ausgabe zu machen, fällt mir nicht ein. Herzaubern kann man mehr Boxen nicht.

    Zum Thema "Nachfrage unterschätzt" - bevor das Spiel produziert wurde, hat jemand eine Entscheidung gefällt wie gross die Auflage ist. Massgeblich für diese Entscheidung ist das finanzielle Risiko welche der verantwortliche eingeben möchte und überhaupt kann. Diese Entscheidung wurde ganz sicher vor einigen Monaten gefällt, also lange bevor irgendjemand das Spiel überhaupt kannte. Das die Kapitaldecke von einem so kleinen Verlag stark limitiert ist, liegt auf der Hand. Von daher kann man nicht von "unterschätzt" sprechen. Zudem konnte jeder das Spiel vorbestellen und auch schon einige Woche im Webshop bei Schwerkraft kaufen - das nun auf der Messe so dermassen die Post abgeht hat *niemand* vorhergesehen. Und erzähl mir keiner das wäre so.

    Denke auch - dass Terraforming Mars zwischen den anderen Marstiteln nicht untergeht, hat man bei Schwerkraft sicher gehofft, aber unterschrieben hat man ihnen das zu der Zeit nicht.
    Und dass Terraforming Mars nach Essen derart "hot" ist (in der BGG-"Hotness" Rang 2, noch vor dem großen Rosenberg oder den garantierten Cthullu FFG-Erfolgen) , hätte sich vermutlich niemand erträumt - sonst wäre das Spiel wohl auch von Anfang an bei eine größeren Verlag gelandet.
    Schwerkraft wird sich da am allermeisten in den Allerwertesten beißen, dass sie längst nicht so viele Spiele verkaufen konnten, wie möglich gewesen wäre - und dabei wissen, dass man nie seriös ausreichend viele Spiele hätte produzieren können. Hätte man so viel produziert, wie jetzt verkauft werden könnte und das Spiel hätte gefloppt oder wäre nur ein Geheimtipp geblieben, dann würde es den Verlag womöglich nicht mehr lange geben.