Mich wundert es fast ein wenig, dass bis jetzt glaube ich niemand #Barcelona in seiner Messetüte hatte. Ich habe das Spiel im Vorfeld ja bereits recht interessant gefunden, da ich in letzter Zeit sehr auf Spiele stehe, die eine gewisse Art eines Narrativs in den Spielverlauf einbauen. Hier ist es der spanische Bürgerkrieg, der in Zeiten der Stadterweiterung Barcelonas klein zu halten oder loszubrechen ist in Verbindung mit Einwanderung und "Eindämmung" ziviler Unruhe, während man als reiche Aristokraten versucht, die Stadtentwicklung möglichst positiv für einen selbst zu gestalten.
Die Mechaniken sind dabei neu zusammengestellt: Card-driven Citybuilding kannte ich bisher noch nicht, hier in Verbindung mit Mehrheiten und Käsekästchen-Mechanik sowie einer Portion "Push your Luck". Werden streikende Arbeiter der eigenen Farbe von den Barrikaden gezogen, die nicht von der lokalen Polizei in Schacht gehalten werden kann, drohen große Prestigeeinbußen. Das Punktesystem ist hier zweigliedrig und kann auf vielfältige Weise manipuliert werden. Dass Mehrheiten eher bessere Karten geben als sich direkt auf die Punkte auszuwirken, finde ich einen schönen kleinen Kniff, der noch einmal eine interessante Ebene einführt.
Devir war mit bisher als Verlag nicht bekannt, die Ausstattung ist bei dem Spiel tadellos. Viel Holz, ordentlich dicke Pappe. Die Regeln könnten durchaus besser sein, ich werde mich jetzt nach der Messe noch einmal ordentlich reinarbeiten um auch alle vielleicht bis jetzt fehlenden Details zu verstehen.
Unsere leicht eingeschränkte Probepartie war toll und hat trotz didaktisch eher nicht so tollem Erklärmenschen großen Spaß gemacht. Da wir in den drei Tagen echt wenig zum Spielen gekommen sind, muss ich sagen, dass das meine beste Probepartie auf der gesamten Messe war.