Beiträge von Bierbart im Thema „03.10.-09.10.2016“

    @dawue Kein originelles Thema für Ulm -- finde ich irgendwie schade. :( Abgesehen vom Namen hatte ich bis dato zwar nichts gehört über das Spiel, aber ich hatte mir spontan ausgemalt, wie man da als Spieler vielleicht mit abenteuerlichen Flugapparaten experimentieren könnte. Oder um die Wette Kehrwoche machen oder so...


    Woher weißt Du? ?(

    NSA-Mitarbeiter. 8)

    Diese Woche konnte ich vier Spiele spielen. Eins davon gut, zwei mittelmäßig, eins aus der Kategorie "Vollgurke im Quadrat". Geordnet in absteigender Qualität waren dies, bewertet entsprechend BGG-Systematik nach Wiederspielwunsch:
    - Espana 1936 (BGG 8), von 2007. España 1936 | Board Game | BoardGameGeek
    - Dobble (BGG 7), von 2009 Spot it! | Board Game | BoardGameGeek
    - Chinatown (BGG 6), von 1999. Chinatown | Board Game | BoardGameGeek
    - Land Unter (BGG 3), von 1997 Turn the Tide | Board Game | BoardGameGeek


    Nebenbei: Sebastian Wenzel würde sich vermutlich wünschen, dass wir, wenn wir in einem deutschsprachigen Forum schon auf Datenbanken verlinken, auf die neue, tolle, gut sortierte und vor allem deutschsprachige Datenbank von spielen.de verweisen, die unter anderem er mit so viel Mühe auf die Beine gestellt hat und allem Anschein nach auch ohne Mitarbeiter pflegt, aber ich habe da kürzlich mal wieder aus Neugier reingeschaut und bin mir ziemlich sicher, dass da auf absehbare Zeit nichts empfehlenswertes bei herarauskommen wird. Wenn Zeit und Lust vorhanden sind, muss ich bei Gelegenheit mal austesten, ob man das dortige Bewertungssystem austricksen kann. Fury of Dracula braucht nämlich dringend noch ein paar Spitzenbewertungen.


    Espana 1936
    Letzte Woche die unvollständige Erstpartie, gestern die leider ebenfalls unvollständige zweite. Ich spielte wieder die Nationalisten, die in diesem Spiel auf jeden Fall die aggressivere Rolle zugeteilt bekommen haben. Lustigerweise hätte ich die Partie sogar fast in Zug eins nach der ersten Schlacht -- nämlich um Madrid -- gewonnen. Aber knapp daneben ist bekanntlich auch vorbei, also lief die Sache in den folgenden dreieinhalb Stunden weiter, konkret bis zum Ende der siebten von zehn Runden. Dann musste ich leider schnell zur Bahn rennen. Der Verlauf war meinerseits geprägt durch einige Spielfehler, die Republikaner hingegen spielten strategisch schlecht, weil zu offensiv, sodass sie zwar das Zentrum hielten, dafür aber an allen anderen Fronten unter Druck gerieten.
    Nebenbei entdeckten wir noch, dass mein routinierter Mitspieler in den zehn vorangegangenen Partien die Kämpfe aus Versehen nicht ganz regelkonform abgehandelt hatte (nur Panzer, Flugzeuge und General dürfen in den Support). Nach den offiziellen Regeln ist Espana 1936 tatsächlich noch ein Stück statischer, als wir es bisher gespielt hatten. Bin nicht sicher, ob das Spiel vorher nicht unterhaltsamer war. Das von mir in der Vorwoche beschriebene Gefühl eines Columbia-Blockspiels stellte sich danach nicht mehr ein. Es ist einfach anders als die "üblichen" Hex-and-Counter-Spiele auf strategischer Ebene. Die gewohnten taktischen Kniffe funktionieren nicht, weil die Regeln für Bewegung so ungewohnt sind. Obwohl ich so gut wie nichts über den spanischen Bürgerkrieg weiß, denke ich allerdings, dass diese Regeln keinen sonderlich hohen Simulationswert haben dürften. Aber das macht mir nichts aus, denn außerordentlich spannend und stimmungsvoll war es trotzdem. Weiß nicht genau, was dem Spiel fehlt, aber aus irgendeinem Grund verspüre ich jedoch kein Bedürfnis danach, mir das Spiel anzueignen. Möglicherweise liegt es nur an der grafischen Gestaltung. Es sieht einfach unschick aus. Ich hoffe auf ein baldiges Wiedersehen!


    Dobble
    Lustiger Füller. Wer schneller identische Symbole auf verschiedenen Karten findet, der gewinnt. Erinnert vom Spielprinzip an Jungle Speed, aber ist nicht ganz so wild, weil nicht auf Verwechselung ausgelegt.


    Chinatown
    Anscheinend ein Klassiker, über den ich auf BGG schon einige male gestolpert bin, ohne dass es aber je ernsthaftes Interesse in mir wecken konnte. Aber in der Gruppe ist man natürlich immer kompromissbereit. :) Ein Verhandlungsspiel à la Bohnanza, nur viel entwickelter. Oder anders gesagt: Bohnanza ist nur ein "kleines" Spiel, Chinatown ist ein "großes". Zu fünft ein sehr dynamisches, wenn auch bisweilen mit etwas zu langwierigen, weil freien Verhandlungen. Spielzeit: 2 Stunden. Taktisch vermutlich das bisher interessanteste Spiel dieser Art, das ich kennenlernen konnte. Ich glaube, man müsste für dieses Spiel schon mindestens zu viert sein. Ich fand's gut, die Lautstärke am Tisch war angemessen erhöht und durch erstaunlich viel Trashtalk geprägt ("Junge, vergiss es! Deinen sechsten Bauplatz kriegst Du nicht für ein lumpiges Restaurant -- nicht von mir, und auch nicht von ihm!"). Ist nicht so ganz die Art Spiel, die ich am liebsten spiele, aber dass es emotional war, ist ein dickes Plus. Kopfspieler würden eventuell allerdings das Glückselement bemängeln.


    Land Unter
    Ernsthafter Kandidat für das überflüssigste Spiel, das ich bisher gespielt habe! Das ist ein primitives Stichspiel in der Art von "6 nimmt" (nee, schlechter Vergleich), mit nur einem(!) Spielmodus und einem überflüssigen, aufgesetzten und darum natürlich völlig unpassenden Thema. Da hat man irgendwelche "Rettungsringe", die man verliert, wenn das Wasser bei einem zu hoch steht blablabla -- ist auch völlig egal. Das einzige, was dieses Spiel auszeichnet, ist das unintuitive Spielprinzip. Wir spielen quasi einen Ramsch, bei dem die höchste "Flutkarte" Trumpf ist, die gerade vor den Spielern ausliegt. Konkret heißt das: Es werden für jeden Stich je zwei Flutkarten vom Stapel gezogen und ausgelegt, der Stich wird dann um diese zwei Karten ausgespielt. Dazu wird eine Karte von der Hand gespielt (das ist dann also eine ANDERE Art Karte als die, um die wir spielen!). Die ZWEIThöchste Karte von der Hand bekommt die HÖHERE der beiden ausliegenden FLUTkarten, und diese muss man vor sich auslegen anstelle der Flutkarte, die bisher vor einem lag -- es verliert dann aber derjenige einen Lebenspunkt (einen "Rettungsring"), der am Ende dieses Stichs INSGESAMT die höchste "Flutkarte" vor sich liegen hat (das kann also auch ein Spieler sein, der mit der aktuellen Stichrunde gar nichts zu tun hatte!). ....... Nicht kapiert? Macht nichts. Spiel ist zwar unintuitiv, aber abgesehen davon völlig öde. Will ich noch nicht mal geschenkt.


    #Espana1936 #Dobble #Chinatown #LandUnter