Beiträge von ravn im Thema „03.10.-09.10.2016“

    Am Freitagabend in diversen entspannten Spielrunden:


    Arboretum : Kartenspiel in der Z-Man Games Version. Wir sind Gärtner und pflanzen einen Mischwald an. Der besteht aus 10 Kartenfarben mit den Werten von 1 bis 8. Jede Karte gibt es nur einmal und somit ist klar, wenn diese irgendwo auftaucht, dass es diese ansonsten nirgends anderswo mehr geben wird. Dadurch wird es taktisch, sofern man den Überblick behalten kann. Denn im Laufe des Spiels wachsen die Waldauslagen vor jedem Spieler und auch die offenen Ablagestapel.


    Sind alle Karten verbraucht, wird abgerechnet, was man denn da so angepflanzt hat in seiner Kartenauslage. Gewertet wird jeder der 10 Farben ein einziges Mal und auch nur für den Spieler, der die höchste Kartensumme dieser Farbe noch auf der Hand hat. Blöd, dass man ja eigentlich Karten dieser Farbe ausspielen will, um die eigene Auslage möglichst hochwertig zu halten. Blöd, wenn man dann von Mitspielern überboten wird und die eigene tolle Farbauslage nichts mehr wert ist. Blöd, wenn eine Mitspieler-1 die eigene 8 zur 0 macht. Genau dieser Konflikt macht das Spiel besonders und spannend und gar nicht blöd, sondern taktisch und konfliktreich. Nie will man Karten abwerfen, die nützlich für Mitspieler sein werden. Nie kann alle Karten behalten. Dazu die Unsicherheit, wer wen jetzt doch noch in der Wertung übertrumpfen kann und welche Farben man überhaupt durchbringt für Punkte.


    Nichts für Warmduscher, hier geht es knallhart zur Sache. So ging ein Mitspieler mit 0 Punkten aus der Partie, weil er in all seinen Farben von den lieben Mitspielern überboten wurde. Der vermeintliche Sieger wurde zudem noch von einem Windschattenspieler überholt, weil er mehr Farben durchbringen konnte. Sehr überraschend und nach einer Partie weiss man dann auch, auf was man alles achten sollte.


    Wer taktische Auslege-Sammelspiele mag und eine ausreichend gute Beleuchtung am Spieltisch hat, damit man die 10 Farben und die etwas zu klein geratenen Symbole ausreichend gut erkennen kann und den Mitspielerkonflikt nicht scheut, der sollte zugreifen. Ich hoffe mal, dass die deutschsprachige Version von Abacusspiele dann auch auf die bewährte Kartenqualität setzt, weil die Z-Man Games Ausgabe war mir etwas arg amerikanisch vom Griffgefühl der Karten - zu pappig. Kauftipp!


    Captain Sonar : Kam gleich zweimal in zwei Spielrunden auf den Tisch, jeweils mit überwiegend bis durchgängig Erstspielern. An der Erklärung muss ich allerdings noch arbeiten, weil die dauert mir selbst noch zu lange und kommt zu wenig auf den Punkt. Wer da Tipps hat, immer her damit. Weil eigentlich ist das Spiel einfach, nur die vier Stationen spielen sich eben komplett anders und jeder hat da sein eigenes kleines Regelwerk, das verstanden werden will. Deshalb übernehme ich gerne in solchen Erstrunden die Position des Captain, weil dann kann ich ein eher offensives und zügiges Spiel forcieren, das dann eher nach einer Revanche ruft. Überlasse aber auch immer den Mitspielern die Rollenwahl, wenn gewünscht, weil dem Einen liegt der Horchposten eher und der Andere will eher im Maschinenraum den Überblick behalten.


    Die erste Hürde ist die Spieleranzahl. Weil 6 oder 8 sollten es eben schon sein. Wobei wir in der zweiten Runde mit 3 gegen 4 gespielt haben und das klappte auch. Die zweite Hürde das Regelwerk, weil bis zu sieben weitere Mitspieler in der Erklärung in ihrem individuellen Verständnistempo unter einen Hut zu bekommen, ist eine kleine Herausforderung für sich. Wer schon öfters neue Spiele fernab trivialen Partyspielen in grossen Runden erklärt hat, der weiss bestimmt, was ich meine.


    Beide Partien haben Spass gemacht, waren spannend, teilweise aber auch mal zäh, wenn Einzelne mit ihrer Rolle in der ungewohnten Echtzeit-Situation ein wenig überfordert waren. Weil passiv zurücklehnen, das funktioniert eben nicht. Deshalb in der ersten Runde die Sache langsam angehen und durchaus die einzenen Mitspieler ein wenig in ihren Rollen coachen, wenn gewünscht und bemerkt. Wenn das Spiel dann aber in Fahrt kommt, zeigt es sein ganzes Potential. Da können denkwürdige Situationen entstehen. So standen wir uns mit wenig Abstand direkt gegenüber, zündeten gegenseitig Torpedos und versuchten, dem gegnerischen U-Boot zu entkommen, bevor der zweite Torpedo startklar war.


    Weiterhin tolles Spiel. Teilweise sehr intensiv. Muss man mögen. Wenn das Regelwerk aber sitzt und die eigentliche Teamkommunikation beginnt, ein echter Brüller. Eine gute Alternative zu den üblichen Partyspielen für Grossrunden und gewinnt umso mehr, je mehr Mitspieler es schon einmal gespielt haben. Wie oft es wirklich auf den Tisch kommt, hängt dann aber vor allem von der verfügbaren Spielerzahl ab. Also eher was für halboffene Spieletreffs oder eben gezielt zu einem Captain Sonar Spieletag einladen.


    Vast : Mit den Crystal Caverns im Untertitel. Bis zu fünf Spieler spielen gegeneinander. Wir waren zu viert und damit ohne Ritter unterwegs. Somit spielte einer die Höhle, einer den Dieb, einer den Drachen und ich war der Goblinstamm. Jeder von uns hat sein komplett eigenes Spielziel, eigenes Material und eigenes Regelwerk. Einstiegshürde pur, weil man nicht nur sein eigenes Regelwerk verstehen sollte während der Erklärung, sondern eben auch, wie die Interaktion mit den anderen Spielern aussieht, was die können und was die so vorhaben, damit man die am Spielsieg hindern kann.


    Absolut nur was für Vielspieler, die sich eine Rolle erarbeiten wollen, weil in einer Erstpartie macht man sicher Spielfehler, übersieht Details und da jeder sein eigenes Regelwerk hat, ist es eine echte Herausforderung, den Gesamtüberblick zu behalten. Aber durchaus faszinierend, sofern man die Erstpartie als reine Lernpartie sieht und gewillt ist, das Spiel ausreichend oft zu spielen. Für nur einmal gespielt, lohnt sich der Erkläraufwand im Vergleich zur reinen Spielzeit eher nicht. (Danke, dass es trotzdem bei uns auf den Tisch kam!) Und genau deshalb werde ich persönlich auf dieses Spiel verzichten, gerne mal irgendwo mitspielen, aber bis zu fünf Regelwerke nacheinander zu erklären, ist dann doch etwas mühsam. Besonders weil man nicht von den Spielzügen der Mitspieler lernen kann und den Ablauf auf dieser Weise verinnerlicht. Jeder ist stattdessen Einzelkämpfer in Rahmen seines eigenen Regelwerkes.


    Spielerisch interessant, wobei die einzelnen Mechanismen jetzt nicht wirklich neu sind. Da wird vermehrt, da werden Fähigkeiten verbessert, da wird eingesammelt, da kommen Karteneffekte ins Spiel, da wird über ein wachsendes (einer spielt ja die Höhle selbst!) Spielbrett gezogen und jeder steht mit jedem Mitspieler in direkter oder indirekter Konkurrenz, weil am Ende kann nur Einer gewinnen. Wenn Ihr allerdings eher feste Spielrunden habt und gewillt seid, so ein Spiel öfters auf den Tisch zu bringen und anfangs ordentlich Einarbeitungszeit zu investieren und Spielfehler entspannt betrachtet, dann unbedingt mal anspielen. Weil wo konnte man schon mal eine Höhle spielen? Verdammt, also doch kaufen? Weil ausreichend interessant anders ist es wirklich! Wenn nur diese Einstiegshürde nicht wäre.


    ... und morgen geht es dann mit Pandemic Legacy weiter. Der Herbst steht an, acht Partien sind gespielt und damit rund die Halbzeit erreicht für uns als Seuchenbekämpfer. Schade, dass der Pro7-"Serienhit" Containment so schnarchig war. Da ist eine spielerisch selbst erlebte weltweite Katastrophe weitaus interessanter. Ihr wisst, was ich meine!


    Cu / Ralf

    Na ja, ich halte letztendlich den Mehrwert dafür, dass jemand seine Beiträge in einen Blog verlinken kann für nicht sehr hoch...


    Ansprechpartner hätte ich genug - aber ich würde dafür keine Entwicklungskosten in die Hand nehmen...

    Was ist der Unterschied zwischen einen Blog und einem Forum? Eigentlich ist ein Blog nur die Verknappung auf einen Autor, während die Mitleser selbst keine Beiträge schreiben können, sondern nur kommentieren. Die Darstellungsform kann durchaus eine Forensoftware sein.


    Bleibt nur die Frage, ob es überhaupt einen Blog für die unknowns-Community braucht oder ob sich der typische Blog-Autor nicht lieber selber in eigengewählter Form und völlig freier Darstellung und eigener URL seinen eigenen Blog baut? Wenn Du eh meinst, dass es hier keinen Blog braucht, dann bringt auch die stärkere Integrations ins Forum nichts. Gibt es dann überhaupt eine Nachfrage, hier einen Blog zu betreiben? Wenn Nein, warum nicht?


    Ich persönlich habe keine Zeit für einen eigenen Blog und bin lieber Teil der Diskussion, mal als Themenersteller und mal nur als Diskussionsteilnehmer. Ein Blog verpflichtet da zu sehr und wenn ich den intensiver betreiben möchte, dann auf einer eigenen Seite, auf der ich 100% Kontrolle habe - über alles inklusive potentielle Werbeeinnahmen.

    Und wer soll die technische Umsetzung machen?

    Da Dein Forum auf Burning Board setzt, entweder dort nach einem Customizing-Model anfragen oder jemanden beauftragen, der sich mit HTML / PHP / MySQL auskennt und Dir entsprechende Filter und Checkboxen baut. Sollte keine Atomwissenschaft sein. Eventuell findest Du ja auch ein Forum, in dem Du nachfragen könntest? ;)

    ich verstehe dein Medienbruch Thema. Es gibt hier auch immer die Herausforderung, wenn man im z.B. im Blog etwas schreibt, ... Die Diskussion müsste sich dann dorthin verlagern und wird nicht mehr an einer zentralen Stelle (Forum) geführt. Das führt dazu, dass der Blog keine Akzeptanz findet. Eine ungelöste Herausforderung...

    Integriere die Blogbeiträge in das Forum. Also einfach einen Forenbeitrag schreiben und durch Kennzeichnung hat der Autor die Möglichkeit, dass dieser Beitrag auch unter seinem Blog erscheint. Der Blog ist dann einfach die Auflistung aller Forenbeiträge eines Autors (inklusiver der ganzen Forenkommentare), die als Blogbeitrag gekennzeichnet sind. Somit ist der Blog nichts weiter als ein Filter auf Autor und Blog-Flag. Damit weiterhin Teil des Forums und ebenso wird nebenbei ein Blog aufgebaut, wer es eben nutzen will.


    Für weitere Content Management Ideen kann man mich gerne als Consultant mieten. ;)