Hallo,
die viele Berichterstattung von der Messe langweilen mich gerade furchtbar!
Christians Videolinks im Fred "Fundstücke der Woche" sind so furchtbar, dass ich sowas im Leben nicht erfahren will, und hat damit Motivation aufbaut, dieses Thema wieder aufzugreifen.
Hm, also wenn ich an meine Kindheit zurück denke (ich bin nun 38 Jahre jung), dann gab es da auch unzählige Bausätze... In Deiner Kindheit nicht?
52 Jahre - mir lag für die Legosteine eine hochwertige Lego-Sortierkiste aus Holz vor - bereits von den älteren Geschwistern genutzt. Da weiß ich nicht, ob es irgend welche Anleitungen gab. Theoretisch könnten meine Geschwister die verschlampt haben. 8))
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Mein Bruder hatte TRIX Metallbaukästen. Hier lagen Bauanleitungen bei, weil das Material doch schwieriger verwendbar war und man über eine Anleitung schneller zu einem Erfolgserlebnis kam. Und natürlich blieb die Bau-Kreativität daher auf der Strecke.
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Ich selber war dem plasticant geneigt. Hatte Unmengen davon. Es gab bereits ähnliche Marketing-Ansätze wie beim heutigen Lego.
Weil sich das Material recht schnell verbauen ließ, habe ich eher drauf losgebaut. Nachbauen fand ich selbst nicht so spannend.
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Meine Kritik beim heutigen Lego-Geschäft geht dahin, dass das Marketing eher kleine spezifische Bausätze an den Mann bringen möchte. Die mit ihren speziellen Teilen kaum einen anderen Verbau zulassen.
Werden diese Teile denn nach dem Lösen des Zusammenbaus in eine große Tonne zur Aufbewahrung gehauen?
Oder werden die einzelnen Sätze als Vorbeugung eher separatiert, auf das keine Teile "verloren gehen". Ist das der Fall, untergräbt Lego die Förderung des kreativen Bau-Spielens durch diese Ordnung der Teile. Kreativität basiert auf Chaos im System...
Das Lego heute von Produkten lebt die dich und mich nicht ansprechen, ist das Resultat einer Anpassung an die Gesellschaft, Lego ist jedoch in keinster Weise Schuld für Kinder die nicht wissen sollen womit sie spielen sollen, bzw. die nicht wissen was sie mit blossen Klötzen anfangen sollen.
Ich denke, dass das Marketing von Lego ganz genau die Maßnahmen kennt, die der Umsatzförderung der Firma nützlich sind, und bezweifle, dass sie der Kreativitätsförderung des Kindes ein primäres Ziel einräumen. Dann gebe es vielleicht heute noch die schönen Holzsortierkästen, die zum einfach Drauflosbauen einluden.
Du behauptest also, dass ich nur durch die Vorgabe eines Themas jegliche Kreativität von dir im Keim erstickt habe und dir jegliche Chance nehme als Künstler zu handeln statt als Handwerker?
Nein!
Ich habe ein Beispiel aufgeführt, auf welchen Weg man die persönliche Kreativität zu einer beschränkten Kreativität macht. Je mehr Regeln wir im Wettbewerb aufstellen und dem Ganze eine Zielsetzung (dein Gefallen) geben, um so geringer kann sich die persönliche Kreativität entfalten.
Um darum ging es doch dem Prof in dem Video. Ziel: Raus aus dem Hamsterrad - Lösung: Kreativität anwenden - wie fördern wir Kreativität? Gelegentlich wurde in dem Video der Vorschlag Gesellschaftsspiel unterbreitet. Und da - und nur genau an diesem einen Punkt melde ich Zweifel an, dass das Gesellschaftsspiel ein gutes Beispiel für die Förderung der Kreativität ist. Viele Regeln schränken die Kreativität eher ein - im Gegensatz zum freien Spielen aus dem Kopf und nach dem persönlichen Bedürfnis.
Natürlich gibt es für alles seine Ausnahmen - z.B. #MogelMotte. Das ist natürlich von Kindern erdacht worden und es geht darum, eine Kreativität aufzubringen, um die Regeln zu brechen.
Trotzdem hat keiner die Regeln gebrochen - die Naturgesetze sind heute die gleichen wir vor 20000 Jahren.
Der Kreativität sind auch andere Grenzen gesetzt - durch die Anerkennung der Mitmenschen. Wenn die Mitmenschen der vorgebrachten Kreativität nicht mehr folgen können, ist man reif für die Klapse oder wird vielleicht Sciencefiction- Autor.
Gehst du automatisch davon aus, dass alle Einsendungen da total unkreativ sind, da der Wettbewerbsbetreiber irgendwelche Regel aufgestellt hat?
Der Fred sollte nicht darum gehen, ob DNA-Spuren der Kreativität in Gesellschaftsspielen nachzuweisen sind. Sondern, ob sie als sinnvolles Beispiel für die Förderung der Kreativität genannt werden sollte. Ich bin der Meinung, wenn bei einem Spiel eine Zielsetzung vorliegt und je mehr Regel aufgestellt werden, dass sich die Kreativität um so geringer entfalten kann.
Kann nicht auch eine Einschränkung Kreativität fördern? Ich erinnere mich gut an eine Situation als Student, wo wir eine Flasche Wein aber keinen Korkenzieher hatten.
Wir gehen doch eigentlich konform in den Ansichten. In der Regel öffnet man die Weinflasche mit einem Korkenzieher - oder? Durch angewandte Kreativität habt ihr die Regel gebrochen. Hättet ihr die Regel eingehalten, wärt ihr heute vielleicht noch durstig - wie dumm und vielleicht einen weiteren Videobetrag in Christians Gruselkabinett wert.
Wem ist diese Situation nicht vertraut? Braucht´s einer Übersetzung? Oder ist jedem klar, dass diese Spieler an der optimalen Lösung der Aufgabe arbeiten? Sie lösen mathematische Aufgaben. Wenn dem Spieler für seinen Zug unterschiedliche Wege möglich sind, dann sollte er gemäß dem Spielziel den punkteträchtigsten Weg wählen.
Was wäre es denn für eine Partie, wenn die Mitspieler zügellose Kreativität für ihre Züge anwenden? Dann hätte nach 14 Runden irgendwer gewonnen mit irgendeiner Punktezahl. Das ist aber nicht der Sinn eines Gesellschaftsspiels - so wie wir es eigentlich spielen wollen/sollen.
Der WDR2 hat aktuell zur Spielemesse einen ähnlich thematischen Podcast wie der Videobeitrag des Prof bereitgestellt.
Es werden mehr Brett- und Kartenspiele verkauft als jemals zuvor. Zugleich spielen Eltern immer weniger mit ihren Kindern. Die WDR 2 Arena diskutiert: Wie wichtig ist das zweckfreie Spielen für unser Zusammenleben?
Moderation: Michael Brocker.
Gäste. Dr. Synes Ernst (Kritker/Journalist, Vertreter SdJ), Robin de Cleur (Marketing Asmodee) und Eva Hofmann (Bund Spielemobil)
Podcast
http://podcast-ww.wdr.de/medp/…rnenwirzuspielen_wdr2.mp3
Bis auf Frau Hofmann waren die Gäste Vertreter der Gesellschaftsspiele. Es wurde das Gesellschaftsspiel in all seinen positiven Eigenschaften gelobhudelt. In einer Stunde Debatte fiel nicht ein einziges Mal die Bezeichnung Kreativität. Wie kommt das?
Wann werden die Spielwarenhändler die Schachteln der Gesellschaftsspiele endlich in die Kreativabteilung des Geschäfts umräumen?
Wann werde ich endlich die Forum-User verstehen, die Gesellschaftsspiele für die Förderung der Kreativität als unbedingt mustergültig betrachten?
Liebe Grüße
Nils (tät nicht beleidigt reagieren, wenn ihm jemand vorhalten würde, dass "seine" Gesellschaftsspiele in einem Aspekt nicht mustergültig wären.)