Beiträge von Sempre im Thema „29.08.-04.09.2016“

    Am Sonntag konnten wir zu dritt eine erste Kennenlernpartie mit der 2. Istanbul-Erweiterung Brief und Siegel spielen.


    Wir sind gleich mit der Variante "Der große Basar" eingestiegen, dass heißt mit allen 25 Ortsplättchen aus dem Basisspiel und den beiden Erweiterungen. Das ganze in einer zufälligen Auslage und mit allen Bonuskarten aus allen drei Teilen.


    Das Grundspiel mit seinem 4x4-Raster ist in seinen Möglichkeiten schnell entdeckt. Günstig gelegene Kombinationen werden sofort erfasst. Aufgrund des relativ kleinen Spielfeldes gab es aber bei voller Spieleranzahl immer wieder Stimmen, die mit einer späten Startposition haderten, weil alle (und sei es nur vermeintlich) guten Einstiege in das Spiel schon belegt waren.


    Mit der ersten Erweiterung Mokka und Bakschisch wurde das Spielfeld und die Variabilität erhöht. Auch für die Spätstarter ergaben sich nun andere, sinnvollere Möglichkeiten. Dem nun größeren 4x5-Raster wurde mit neuen Bewegungsmöglichkeiten und Ersatzhandlungen (Gildenkarten) Rechnung getragen. Der "Spielplan" war zwar erweitert, blieb aber nichtsdestotrotz noch im Rahmen des Übersichtlichen. Meiner Meinung nach hat die Erweiterung das Spiel deutlich aufgewertet.


    Im nun gegebenen 5x5-Raster war mein erster Eindruck: oha, was ist denn jetzt wo? Wie gesagt ein erster Eindruck, sicher auch dem Umstand geschuldet, dass man die Auswirkungen und "Wertigkeiten" der neuen Orte noch nicht kennt, aber man muss jetzt schon deutlich mehr hinschauen, was sich wo in seinen Kombinationen verbirgt. Man nehme nur die klassischen drei Ortskarten Tuch-, Gewürz- und Obstlager. Wollte man im Grundspiel seinen Handkarren mit diesen drei Warenarten vollladen, war der zu gehende Weg meist recht eindeutig (eventuell zu korrigieren, wenn man keine zwei Lira an einen Konkurrenten zahlen wollte). Liegen die Orte jetzt weit auseinander, muss man sich schon überlegen, ob es den Aufwand lohnt, den weiten Weg zu gehen oder ob man nicht lieber eine andere Rubinquelle (und sei es nur für zwischendurch) erschließt.


    Da die Wege jetzt noch einmal etwas weiter geworden sind, sind auch neue Bewegungsmöglichkeiten dazu gekommen. Interessant ist auf jeden Fall der Kompagnon, den man alternativ zum Kaufmann (ohne Gehilfen und in Einerschritten) nutzen kann. Geschickt geplant kann man sich hier höchst effektiv durch die Landschaft fräsen. Ein zusätzliches taktisches Element, das wir allerdings so noch nicht genutzt hatten, ist es, den Kompagnon auf einem beliebten Ortsfeld (z. B. der Wagnerei) zu postieren und die anderen Kaufleute so jedes mal um zwei Lira zu erleichtern, wenn sie einen "besuchen" kommen.


    Als neue Art der Rubinbeschaffung dienen die namensgebenden Briefe und Siegel. Die Rubine, die man durch die Abgabe von jeweils sechs Siegeln erhält, wählt man vom Sultanspalast, Edelsteinhändler oder Kaffeehaus, womit man die lieben Mitspieler durchaus ärgern kann, wenn sie mit ihrem gerade so ersparten Geld oder ihren knappen Waren auf einen entsprechenden Rubin aus sind. Die Siegel scheinen nach dem ersten Eindruck ein durchaus gangbarer Weg zu sein, sich mit Rubinen zu versorgen.


    Gespielt wird nun in allen Spielerzahlen auf sechs Rubine, was ich durchaus positiv bewerte. Zusammenfassend nach einer Partie also: zunächst etwas unübersichtlich, dann aber doch relativ gut in das Spiel gefunden, viel mehr Möglichkeiten, dadurch auch für Spätstarter deutlich angenehmer. Interessant wird es werden, den großen Basar in der vollen Besetzung zu testen. Bis uns dies möglich ist, wird es allerdings noch etwas dauern. Bis dahin werden wir es weiter zu zweit und zu dritt spielen. Als Fazit bleibt also: Auf jeden Fall weiter ausprobieren!


    #IstanbulBriefUndSiegel


    Anschließend als Absacker noch eine Partie Scythe nachgeschoben.