Beiträge von MANBEARPIG im Thema „15.08.-21.08.2016“

    @Sternenfahrer: Natürlich :) Im ersten Spiel sind wir irgendwo bei 50+ Punkten rumgegurkt, in der zweiten Partie dann bei 70+ Punkten. Untereinander waren wir immer so 2-3 Punkte auseinander. Ja, da werden jetzt sicherlich einige die Händer über den Kopf zusammenschlagen, da wäre bestimmt noch viel Luft nach oben, aber so richtig Lust auf noch mehr Arler Erde habe ich eigentlich nicht mehr.


    Den Passus, dass nur ein Spieler in die nächste Jahreszeit ausweichen kann haben wir aber beachtet :)


    War bei Dir dieses Kopf-an-Kopf Wettrennengefühl von Anfang an schon vorhanden, oder kam das erst nach mehreren Partien?

    @Sternenfahrer: Ich habe eine Weile drüber nachgedacht, warum Arler Erde für mich so unspannend war, wohingegen ich bei beispielsweise #RussianRailroads einen großen Spaß habe. Punkt eins ist glaube ich ziemlich banal: Das Fehlen einer Siegpunktleiste Siegpunktskala. Die Abwesenheit eines leicht einzusehenden Referenzpunktes entschärft für mich enorm das Gefühl, dass man sich in einem Wettkampf befindet. Der zweite Punkt ist die Möglichkeit, dass man einmal pro Runde auf die oft sehr ähnlichen Aktionen der kommenden Jahreszeit ausweichen kann. Die Abgabe des Startspielerprivilegs kam uns als Strafe dafür nicht sonderlich hart vor.


    Ich mag Aufbauspiele sehr gerne und da hat Arler Erde gegenüber Russian Railroads ja eigentlich total die Nase vorn. Im Laufe des Spiels entwickelt man seine kleine, versumpfte Parzelle zu blühenden Feldern, starken Deichen und einer kleinen Dorfgemeinschaft. Das stumpfe Voranschieben der unterschiedlichen Schienen bei RR kann da ja eigentlich nicht mithalten was das Entwicklungsgefühl angeht. Trotzdem bin ich anscheinend, mit dem simplen psychologischen Kniff der sofortigen Siegpunktbelohnung und dem Erlangen der 'Meilensteine' (mir fällt gerade der exakte Term nicht mehr ein), leicht auszutricksen. Das Gefühl nach jeder Aktion etwas erreicht zu haben ist bei Russian Railroads viel ausgeprägter als bei Arler Erde, wodurch ich mich irgendwie involvierter fühle.


    Vielleicht werde ich nochmal eine gehausregelte Partie spielen; mit Siegpunktanzeiger und dem Verbot mit einer Aktion auf die anderen Jahreszeitenaktionen ausweichen zu können. Bin aber irgendwie skeptisch.

    Diese Woche gab es 2 Partien #ArlerErde zu zweit. Wunderbare Materialausstattung, aber das Spiel konnte uns leider keinen auch nur annähernd equivalenten Spielspaß liefern. Wie so vielen auch, ist mir das Spiel wohl zu offen; irgendwie kann man doch immer alles machen was man möchte und spielt ohne viel Druck friedvoll neben sich her. Die Abwesenheit von Spannung geht bei mir leider mit dem Fehlen von Freude und Ärger über gute/schlechte Spielzüge einher. Das finale Aufsummieren der Siegpunkte fühlte sich irgendwie nachträglich angetackert an, als ob das Erzielen einer hohen Punktzahl nicht das eigentliche Ziel wäre, sondern nur eingebaut wurde, weil der gemeine Spieler das so gewohnt ist.


    Man merkt wie viel Liebe in das Spiel hineingeflossen ist und die Ausstattung ist einfach so großartig, dass ich sie nochmal erwähnen muss, aber letzten Endes wird Arler Erde in meiner nächsten Reinigungswelle meine Spielesammlung verlassen müssen.


    Ich möchte allerdings nochmal ein Extralob für das Heft mit den ganzen Hintergrundinformationen über Ostfriesland aussprechen. Da ist sicherlich enorm viel Arbeit hineingeflossen und ich wünschte mir, dass sich da andere Autoren ein Beispiel dran nehmen würden und das ganze Schule macht. Auch wenn mich Arler Erde letzten Endes enttäuscht hat, kann man dem Spiel sicherlich nicht vorwerfen ein soulless eurogame zu sein.