Beiträge von ravn im Thema „The last Friday: Gefühle. Liebe. Leidenschaft...“

    Derweil ist eine Erweiterung angekündigt:


    "With the Last Friday: Return to Camp Apache expansion, you can play Last Friday with up to seven players, with two of those players controlling the evil demon and maniac. The box includes two new chapters, a new opponent (the demon), new clue tokens, new board overlays to represent a raging fire in the camp, new equipment, five new characters, and two new special characters: the Marshall and the Witch.


    The original Last Friday chapters may also be played with the new contents, as well as with the new "Survival Horror" game mode, with real-time constraints to make the game even more exciting."


    Last Friday: Return to Camp Apache | Board Game | BoardGameGeek


    Die Hoffnung, dass aus einem durchwachsenen Spielerlebnis mit Hilfe einer Erweiterung ein überragendes Spielerlebnis wird, habe ich aber aufgegeben und das Grundspiel derweil verkauft. Das Spiel ist schlicht in diversen Spielrunden durchgefallen - in denen ich mitgespielt habe oder wenn es an Nachbartischen gespielt wurde. Gute Grundidee, aber spielmechanisch schlecht umgesetzt. Ob mit der Erweiterung die redaktionelle Arbeit optimiert wurde? Als schnell gespielter Amitrash-Slasher kann das Spiel eventuell funktionieren, im Geiste von Whitechapel oder Scotland Yard hingegen nicht.


    Andere Erfahrungen mit dem Spiel derweil? Weil ich würde es gerne mögen wollen.

    Wie schlägt es sich im Vergleich zur Akte Whitechapel? Ich glaube ich brauche neber der Akte und dem Dracula wahrscheinlich keinen Maniac mehr....hatte erst gedacht die unterschiedlichen Runden wären als Alleinstellungsmerkmal ausreichend, um es auch in meine Sammlung zu schaffen - anscheinend sind die aber eher ein Kritikpunkt...

    Akte Whitechapel hat weniger Detailregeln. Spielt sich aber in diskussionsfreudigen Runden vergleichbar lang. Da muss man schlicht aufs Tempo drücken, weil es eben mehrere Nächte und Durchläufe gibt und man einsehen muss, dass man so viel gar nicht ausdiskutieren kann - stattdessen einfach spielen und schauen, was sich ergibt. Im Direktvergleich wirkt die Akte Whitechapel als das redaktionell ausgereiftere Produkt.


    Wenn Du kein extremes Faible für Horror-Slasher hast, kannst Du The Last Friday auslassen. Wenn Du hingegen mehr Amitrash suchst und Dich die Ecken und Kanten von The Last Friday eher erfreuen als stören, dann zugreifen.

    Und vielleicht gibt´s ja noch eine Regelergänzung/Regelverbesserung oder Erweiterung, die aus dem jetzt "netten" Spiel am Ende ein "Top-Spiel" machen könnte - das Potential hierzu ist m.M.n. gegeben.

    Genau das ist meine Hoffnung.


    1. Spielübersichten für Camper und dem Maniac, so dass man sich aufs Spiel konzentrieren kann und nicht auf Detailfragen


    2. Die Belohnungen am Ende eines Kapitels für Camper und Maniac den einzelnen Kapiteln anpassen


    3. Eventuell sogar die vier Kapitel zusammenkürzen, weil erst weglaufen und Schutz suche, dann den Maniac jagen, dann wieder weglaufen und den Auserwählten beschützten, nur um abschliessend dann den Auserwählten zu helfen, den Maniac erneut zu jagen, das fühlte sich nach zu vielen Wendungen an, während das Spielprinzip zu ähnlich und oberflächlich blieb.


    Wenn am Ende ein 2-Stunden-Spiel mit toller Amitrash-Atmosphäre steht, wäre für mich das Ziel erreicht. Aktuell kann man das wohl nur erreichen, in dem man das Spiel bestens kennt, um kein Regeldetail zu übersehen, die die Balance gefährden könnte und zudem in kleinster Runde spielt und/oder Bewegungen nicht erst ausdiskutiert. Was auch hilft, sich in Sitzreihenfolge der Camper-Reihenfolge auf den Spieltisch zu versammeln, denn bei uns in 6er-Runde ging auch einiges Zeit drauf, dass der Einzelne erkannte, ob und wann er am Zug ist.


    Kurz gesagt unter besseren und angepassten Rahmenbedingungen kann The Last Friday besser werden, richtig toll wohl erst mit diversen Regelverbesserungen.

    Konkrete Kritikpunkte nach meiner ersten Partie nach der Messe:


    1. Die Partie über vier Kapitel dauerte gefühlt zu lang. Empfehle, es nicht in diskussionsfreudiger Vollbesetzung zu spielen.


    2. Das Kapitel 2 hat keine sinnvolle Siegbedingungen bzw kann von dem Maniac ausgehebelt werden, indem er sich absichtlich fangen lässt zum Zeitpunkt, wenn maximal viele Tote herumliegen. Mehr als weglaufen und neue zufällige Hinweismarker auf den Spielplan werfen und ggf eine Hütte kaputtmachen, sofern noch oder wieder die Axt verfügbar, kann der Maniac in Kaptel 2 ja nicht. Wenn abzusehen ist, dass er doch nicht 15 Runden durchhält und die Camper alle Gegenstände abwerfen müssen als Bestrafung, dann lieber so schnell wie möglich gefangennehmen lassen, bevor die Camper die Toten verbuddeln. So eine taktische Denkweise passt aber nicht zur Atmosphäre.


    3. Eigentlich muss der Maniac wissen, wo er wie in die neuen Kapitel startet, um vorbereitet zu sein und gezielt daraufhin zu spielen. Dem widerspricht allerdings der eher atmosphärische Amitrash-Ansatz des Spiels. Da sitzt das Spiel für mich irgendwie zwischen den Stühlen Eurogames-Deduktion und atmosphärischer Amitrash.


    4. Es gibt viele Regeldetails, die wild in der Anleitung verstreut sind. Die Übersicht auf der Rückseitung der Spielanleitung hilft nur beim Grobüberblick über die einzelnen Kapitel. Hilft leider nicht bei den Detailregeln, wie mit den Hinweismarkern umzugehen ist und den Gegenständen und den Maniac-Token. Deshalb wurde in unserer Erstpartie zu viel davon nicht beachtet oder ins Spiel als taktische Optionen einbezogen, was das Spiel hat verflachen lassen ... und hoffentlich einen negativ-falschen Gesamteindruck erzeugt hat.


    5. Die deutsche Übersetzung wurde im Heidelberger Forum kritisiert. Im Direktvergleich gefällt mir die englische Version besser, weil trashiger in den Formulierungen und eben nicht so bemüht übersetzt wie mit "Übergängen". Deshalb und auch im Hinblick auf die Erweiterungen habe ich die englische Version gekauft. Ist eher eine persönliche Preferenz.

    Bringt das Vorteile?

    Die Übersetzung wurde im Heidelberger Forum kritisiert und ich konnte für mich die Kritik nachvollziehen. Wahnsinniger und Übergang meine ich da dunkel zu erinnern. Lieber selbst da nachschauen, ob sich da noch mehr angehäuft hat.


    Ich bin mal wieder so enttäuscht - Heidelberger Spieleverlag Forum


    Ebenso schreit das Spiel nach Erweiterungen und ob Heidelberger da immer mitziehen? Zudem mag ich Horrormovies lieber im Original - klingen dort trashiger und weniger gezwungen in den verwendeten Begriffen.